Saarland Versicherungen
Saarland Feuerversicherung Aktiengesellschaft | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1951 |
Sitz | Mainzer Straße 32-34, 66111 Saarbrücken |
Leitung | Dirk Hermann (Vorstandsvorsitzender), Frank A. Werner |
Mitarbeiterzahl | 386 (2020)[1] |
Umsatz | 109,3 Mio. Euro (Bruttobeitragsvolumen 2020)[1] |
Branche | Versicherungen |
🌐Website | www.saarland-versicherungen.de |
Die Saarland Feuerversicherung Aktiengesellschaft ist ein deutsches Versicherungsunternehmen mit Sitz in Saarbrücken. Es wird ird im Handelsregister beim Amtsgericht Saarbrücken unter der Handelsregisternummer HRB 9163 geführt. Die Saarland Feuerversicherung Aktiengesellschaft ist eine Tochter des Konzerns Versicherungskammer Bayern. Zusammen mit den Sparkassenverband Saar, der Landesbank Saar und der LBS Saar bilden die Saarland Versicherungen die Sparkassen-Finanzgruppe Saar.
Geschichte[Bearbeiten]
Vorgeschichte[Bearbeiten]
17., 18. und 19. Jahrhundert[Bearbeiten]
Das Versicherungswesen im heutigen Saarland beruht hauptsächlich auf Zusammenschlüssen verschiedener Genossenschaften, wovon die älteste auf eine Anordnung des Fürsten von Nassau-Saarbrücken aus dem Jahr 1769 zurückgeht. Er ließ die sogenannte „Bruderbüchse“ einrichten, die Bergknappen zumindest einen rudimentären Schutz bei Invalidität und Krankheit garantieren sollte.
Die heutigen Saarland Versicherungen gingen aus der früheren „Provinzialfeuersocietät für die Rheinprovinz“ hervor, die im Jahr 1868 ihre Arbeit aufnahm.[2]
Nach dem Ersten Weltkrieg[Bearbeiten]
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs (Waffenstillstand 11. November 1918) änderte sich das allmählich. Aufgrund der besonderen Stellung der Saargebiete in Folge der Versailler Verträge konnten bereits Anfang der 1920er Jahre deutsche, französische, englische, schweizerische und luxemburgische Versicherungsunternehmen ihren Geschäftsbetrieb aufnehmen.
Die Versicherungen im Saargebiet waren damit nicht nur auf Frankreich, sondern international ausgerichtet. So konnte man im Jahr 1928 bereits 148 verschiedene Versicherungsgesellschaften im Saargebiet finden – unter ihnen fünf saarländische Gründungen.
Saarabstimmung und Zweiter Weltkrieg[Bearbeiten]
Vor der Saarabstimmung, deren Ausgang verlässlich antizipiert wurde, zogen viele französische Unternehmen Kapital aus dem Saargebiet ab. Niederlassungen der französischen Versicherer wurden geschlossen und an die deutsche Konkurrenz übergeben.
Nach der Wiedereingliederung in das Deutsche Reich 1935 konzentrierten sich die Versicherungstätigkeiten auf das Innere. 1939 ordnete Herman Göring einen Umbau des gesamten deutschen Versicherungswesens zu nur noch einer einzigen deutschen Versicherung an.
Nach dem Zweiten Weltkrieg[Bearbeiten]
Das Versicherungswesen, nicht nur im Saargebiet, sondern ganz allgemein im ehemaligen Deutschen Reich, wurde wegen des hohen Kapitalbedarfs des Militärs stark in Mitleidenschaft gezogen.
Für das Versicherungswesen im Saargebiet hatte das Ende des Zweiten Weltkrieges noch weitere Auswirkungen: 1947, am 13. November, traten zwei Verfügungen in Kraft, die einen über Jahre bestimmenden Einfluss haben sollten: alle Vermögenswerte und Versicherungen der saarländischen Versicherungsgesellschaften wurden auf sechs französische Versicherungsgruppen übertragen.[3]
Nur einige wenige private und öffentlich-rechtliche Versicherungen waren nicht von dieser Regelung betroffen – unter ihnen die Provinzial-Versicherungsanstalt der Rheinprovinz. Sie sollte den Ausgangspunkt für eine autonome saarländische Versicherungsgesellschaft bilden.
1950 wurde schließlich der Grundstein für die spätere Geschäftstätigkeit der Saarland Versicherungen gelegt. Am 30. Dezember erging eine Verordnung der Regierung des Saarlandes, wonach die Feuerversicherungsanstalt und die Lebensversicherungsanstalt Saarland als Anstalten des öffentlichen Rechts errichtet wurden. Am 1. März 1951 erfolgte die Gründung, am 1. April 1951 wurde die Zulassung der Saarland Versicherungen zum Geschäftsbetrieb veröffentlicht.
In den ersten Jahren der Geschäftstätigkeit war die Feuerversicherungsanstalt Saarland deutlich größer als die Lebensversicherungsanstalt. Das zeigte sich sowohl im Umsatz (886 Millionen Franken, 242.000 Franken) als auch anhand der beschäftigten Personen (116 Angestellte und 12 Auszubildende bei der Feuerversicherung, 16 Angestellte bei der Lebensversicherung).
Die stärkere Gewichtung der Feuerversicherung ist insofern gut nachvollziehbar, als dass die saarländische Wirtschaft hauptsächlich auf die Montanindustrie ausgerichtet war und man in diesem Industriezweig in erster Linie einen verlässlichen Schutz bei Feuerschäden benötigt. Im Jahr 1953 belief sich die Höhe der Feuerschutzpolicen in der Schwerindustrie auf 100 Milliarden Franken.[4]
Die Rückeingliederung des Saarlandes 1957 und danach[Bearbeiten]
Mit der Rückeingliederung des Saarlandes im Jahr 1957 wurden die Verträge der Saarland Versicherungen in bundesdeutsche Verträge umgewandelt. Zuvor befürchtete Nachteile aufgrund des nun größeren Wettbewerbs und der neuen Währung (aus Franken wurden DM) bestätigten sich nicht. Vielmehr konnten die Saarland Versicherungen schon 1960 erstmals einen technischen Überschuss erzielen.
1975 bestanden die Saarland Versicherungen bereits 25 Jahre und konnten zu diesem Zeitpunkt mehr als 405.000 Kunden und nahezu 400 Mitarbeiter verzeichnen.
Im Jahr 1989 wurde die Trägerschaft der Saarland Versicherungen auf den Sparkassen- und Giroverband Saar übertragen. Im Gegenzug erhielten die Saarland Versicherungen eine Beteiligung in Höhe von 23,5 Prozent an der SaarLB.[5]
Die 1990er Jahre bis heute[Bearbeiten]
Im darauffolgenden Jahr, 1990, wurden die Saarland Versicherungen in zwei Aktiengesellschaften, die Saarland Feuerversicherung AG sowie die Saarland Lebensversicherung AG überführt und mit diesem Schritt die Privatisierung weiter vorangebracht. Ziel war es, auf die neuen Gegebenheiten des sich anbahnenden EG-Binnenmarktes flexibel reagieren zu können.
1997 beteiligte sich die Versicherungskammer Bayern mit 25 Prozent an den Saarland Versicherungsgesellschaften. Damit sollte die Marktposition der Saarland gestärkt werden. Mit Erfolg: 1999 überschritt die Saarland Lebensversicherung AG erstmals die Versicherungssumme von 4 Milliarden DM.
Im Jahr 1997 erhöhte die Versicherungskammer Bayern die Beteiligung an den Saarland Versicherungsgesellschaften auf 25 Prozent, seit 2001 hält sie die Mehrheit (50,09 Prozent). Seit 2018 schließlich besitzt die Versicherungskammer Bayern 100 Prozent an den Saarland Versicherungen im Tausch für Beteiligungen der saarländischen Sparkassen an der Versicherungskammer Bayern.
2021 hat der Konzern Versicherungskammer seine drei Lebensversicherungsgesellschaften – Bayern-Versicherung Lebensversicherung AG, Öffentliche Lebensversicherung Berlin Brandenburg AG und Saarland Lebensversicherung AG – unter dem Dach der Bayern-Versicherung Lebensversicherung AG gebündelt. Mit Zustimmung der BaFin und erfolgtem Handelsregistereintrag sind die beiden kleineren Gesellschaften rückwirkend zum 1. Januar 2021 auf die Bayern-Versicherung Lebensversicherung AG verschmolzen worden. Der bundesweit größte öffentliche Versicherer festigt mit diesem Zusammenschluss seine Marktposition. Zugleich steigert er die Attraktivität und vertriebliche Durchschlagskraft des gemeinsamen Lebensversicherers in den Regionen.
Produkte[Bearbeiten]
Seit mehr als 70 Jahren sind die Saarland Versicherungen in der Region tätig. Das Unternehmen versichert nicht nur Privat- sondern auch Gewerbekunden.
Weblinks[Bearbeiten]
- Literatur von und über Saarland Versicherungen in der bibliografischen Datenbank WorldCat
- Website
- Jahresbericht Sparkassenverband
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ 1,0 1,1 Saarland Feuerversicherung Aktiengesellschaft, Saarbrücken, Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 und Lagebericht SAARLAND Feuerversicherung Aktiengesellschaft Saarbrücken im Bundesanzeiger.
- ↑ Saarland. Unser Land, unsere Versicherung. 50 Jahre Saarland Versicherungen, S. 9
- ↑ Amtsblatt des Saarlandes 1947
- ↑ Abdruck eines Artikels über die privaten Versicherungswirtschaft des Saarlandes aus der Zeitschrift Saar-Wirtschaft Nr. 9/1953
- ↑ LASB: Akten der Industrie und Handelskammer, Berichts des Handelsblatts vom 20. Juli 1988
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