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Sarah Borowik

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Sarah Borowik (* 24. September 1991 in Zittau, auch Sarah Borowik-Frank) ist eine deutsche Künstlerin, Autorin, Comiczeichnerin, Regisseurin, Filmproduzentin und Vermittlerin der Zeitzeugnisse ihrer Vorfahren.

Biographie[Bearbeiten]

Borowik entstammt einer prominenten jüdischen Gelehrten- und Künstlerfamilie, deren Werk und Zeitzeugnis im lettischen Museum „Jews in Latvia“ und in der in der ältesten Synagoge im Baltikum (Great Synagogue of Ludza) einer permanenten Ausstellung gewürdigt wird.[1][2][3]

Sie ist die Enkelin der jüdischen Professorin und Lyrikerin Lia Frank und Nichte des jüdischen Filmemachers Herz Frank. Ihre Eltern flüchteten aus der ehemaligen Sowjetunion vor dem Tadschikischen Bürgerkrieg und den steigenden antisemitischen Pogromen nach Deutschland.[4] Sie kamen als jüdische Kontingentflüchtlinge aus der Sowjetunion in ein Flüchtlingsheim in Zittau, in dem Borowik 1991 zur Welt kam. Sie war das erste jüdische Kind, das in Zittau nach dem Holocaust geboren wurde.[4][5][6] Aus diesem Anlass pflanzte eine Gruppe um den Pfarrer Lothar Alisch einen Baum für sie. Der Gedenkbaum als Zeitzeugnis des jüdischen Lebens kam noch lange vor den ersten Stolpersteinen, die erst ab 2005 in Zittau verlegt wurden.[7] Dieser Baum blieb 27 Jahre ein Geheimnis. Bis heute muss der Standort wegen des wachsenden Antisemitismus in Sachsen geheim bleiben.[4]


Jüdisches Leben[Bearbeiten]

Dank der israelischen Kultusgemeinde Konstanz, gestiftet und initiiert von Shimon Nissenbaum, wuchs sie in Konstanz auf und erhielt dadurch eine jüdische Erziehung. Ihre Lehrer waren u. a. Oberkantor und Kunstmaler Shmuel Blumberg und Rabbiner Chaim Naftalin. Sie ist in der Synagogengemeinde Konstanz engagiert, war 2015 Vorstands-Mitglied[8] und ist heute als Vermittlerin für jüdische Kultur an Schulen und Universitäten als Dozentin tätig. Borowik ist Teil des Seminars und Ausstellungsprojekts Weitertragen. Das Projekt zeichnet Weiterträger der Erinnerung an den Holocaust aus und porträtiert sie in einer intermedialen Wanderausstellung.[9]

Sarah Borowik ist gläubig, lebt modern orthodox und schreibt über ihr jüdisches Leben auf Social Media.[10]

Holocaust[Bearbeiten]

2012 vererbte Lia Frank ihr bisher unveröffentlichtes Zeitzeugnis an sie: Das Himmlische Kreuz. Das Himmlische Kreuz ist die Autobiographie von Lia Frank und historisch relevant für die Geschichte der Judenverfolgung im Baltikum, als auch in Deutschland. Borowik verfasste ein Bühnenprogramm über die Memoiren ihrer Großmutter.[11] Die Uraufführung fand 2014 in Schloss Blumenfeld, Tengen, statt. Das Himmlische Kreuz thematisiert die Flucht ihrer Familie während des Holocaust in Lettland, Litauen und Deutschland. Sie inszenierte das Stück u. a. am Theater Konstanz. Sie gastierte damit auch auf der Leipziger Buchmesse,[11] internationaler Comic-Salon Erlangen[12] und der Frankfurter Buchmesse.[13]

Engagegement gegen Antisemitismus[Bearbeiten]

Borowik engagiert sich durch ihre Lesungen, Vorträge und Bildungsarbeit an Schulen und Universitäten aktiv gegen den Antisemitismus. Sie kooperiert u. a. mit der Stadt Konstanz.

Theater[Bearbeiten]

Borowik spielte bereits als Kind Theater. Mit 13 Jahren begann sie, in professionellen Produktionen des Theater Konstanz mitzuspielen. Mit 17 Jahren schrieb sie ihr estes Theaterstück. Ihr Debüt – Denken (Un)erwünscht" – feierte 2010 die Uraufführung im Theater Konstanz.

Borowik führte außerdem Regie und spielte eine der Hauptrollen. Seitdem schreibt, inszeniert und spielt sie Eigenproduktionen und tritt bundesweit auf, u. a. Goethe-Institut, Turmtheater Regensburg, Haus der Poesie Berlin.

Poetry Slam[Bearbeiten]

Borowik tritt auch auf Poetry-Slams auf und trägt Texte vor, die ihre Erfahrungen mit ihrer jüdischen Identität in Deutschland kritisch thematisieren: Ach, du bist Jüdin? Ich kenne nur Anne Frank lautet eine ihrer Zeilen.[14][15] 2020 werden ihre Texte mit einem Poesie-Stipendium in Berlin ausgezeichnet.

Comics[Bearbeiten]

Borowik zeichnete und vertrieb ihre ersten Comics im Alter von neun Jahren. Sie stellt ihre Werke regelmäßig auf Conventions aus: Manga Comic Con, Leipziger Buchmesse, Comic Salon Erlangen, Comic Park Erfurt etc.

Sie nahm Privatunterricht bei Christina Plaka und unterrichtet heute selbst an der Universität Konstanz und im Treibhaus Konstanz.

Bildende Kunst[Bearbeiten]

Borowik erhielt ihren ersten Malunterricht beim Kunstmaler Shmuel Blumberg. Ihre erste Ausstellung realisierte sie als Kind. Seitdem stellt sie regelmäßig ihre Werke aus.

Sie realisierte 2016 im Rahmen von „Kunst am Bau“ ein eigenes Wandgemälde an der Universität Konstanz, im Fachbereich Physik.

Fotografie[Bearbeiten]

Borowik ist als Portrait-Fotografin tätig. Ihre Autorinnenportraits von Sandra Wöhe wurden im Roman Fünf Jahre Danach publiziert.

Einzelausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten]

  • Galerie auf der Empore, Universität Konstanz (2012–2020)
  • Schloss Blumenfeld, Tengen, (2012–2014)
  • Kulturladen Konstanz (2013–2015)
  • Kulturzentrum K9 Konstanz (2014)
  • Leipziger Buchmesse (2017–2020)
  • Comic Salon Erlangen (2016)
  • Comic Con Germany, Stuttgart (2016)
  • Mein Mann ist mein Mörder, Arte Romeias, Singen (2017)
  • Visite Konstanz, ehemaliges Vincencius Krankenhaus, Konstanz (2018)

Dauerausstellung:

  • Universität Konstanz – Kunst am Bau – Wandgemälde im Fachbereich Physik

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten]

  • La Sarta, Kurzfilm, Wettbewerbsbeitrag 99Fire-Films-Award, 2017[16]
  • Du, Kurzfilm, Wettbewerbsbeitrag 99Fire-Films-Award, 2018[17]
  • Create Your Own Path, Wettbewerbsbeitrag 99Fire-Films-Award, 2019[18]
  • My Secret Tree, poetischer Dokumentarfilm, 2010–2020[19]

Theaterstücke (Autorin, Regie, Schauspiel)[Bearbeiten]

Jurytätigkeiten[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Museum "Jews in Latvia" | News. Abgerufen am 23. Dezember 2019.
  2. Museum "Jews in Latvia" | Permanent exhibition. Abgerufen am 23. Dezember 2019.
  3. Baltics' oldest synagogue reopens in Ludza. Abgerufen am 23. Dezember 2019 (english).
  4. 4,0 4,1 4,2 Steffi Unsleber: Antisemitismus in Sachsen: Der Baum des Gedenkens. In: Die Tageszeitung: taz. 13. Oktober 2019, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 22. Dezember 2019]).
  5. Was eine junge Frau erst nach 27 Jahren über ihre Geburt in Zittau erfährt. Abgerufen am 23. Dezember 2019.
  6. Linda Leinecke: Eine Jüdische Künstlerin Sucht nach Ihren Wurzeln. Abgerufen am 23. Dezember 2019 (deutsch).
  7. dagmar.koehler: Stolpersteine für Zittau. 9. Oktober 2018, abgerufen am 23. Dezember 2019.
  8. IRG Baden: Mitteilungsblatt Nr48. (PDF) Abgerufen am 22. Dezember 2019.
  9. Maik Schluroff: Weiterträger. In: Weitertragen. 14. November 2014, abgerufen am 22. Dezember 2019 (deutsch).
  10. Sarah Borowik-Frank | BLOG (@sarah.borowik) • Instagram-Fotos und -Videos. Abgerufen am 23. Dezember 2019.
  11. 11,0 11,1 11,2 Von Litauen Bis Japan: Lia Frank | Leipzig Liest 2017 | Sarah Borowik. Abgerufen am 22. Dezember 2019 (english).
  12. Internationaler Comic-Salon Erlangen. Abgerufen am 22. Dezember 2019.
  13. @querverlag auf Instagram: „Das Einhorn weist Euch den Weg. Halle 4.1, E53 Danke, @sarah.borowik! #fbm19“. Abgerufen am 22. Dezember 2019.
  14. ANNE FRANK | GRANDMASTER POETRY SLAM KULA | SARAH BOROWIK-FRANK. Abgerufen am 22. Dezember 2019 (deutsch).
  15. Grandmaster Poetry Slam. Abgerufen am 22. Dezember 2019.
  16. LA SARTA | DIRECTED BY SARAH BOROWIK | 99FIRE-FILMS AWARD 2017. Abgerufen am 22. Dezember 2019 (deutsch).
  17. DU | DIRECTED BY SARAH BOROWIK | 99FIRE-FILMS AWARD 2018. Abgerufen am 22. Dezember 2019 (deutsch).
  18. CREATE YOUR OWN PATH | DIRECTED BY SARAH BOROWIK | 99FIRE-FILMS AWARD 2019 | CREATE YOUR OWN PATH. Abgerufen am 22. Dezember 2019 (deutsch).
  19. Jüdische Wurzeln – Künstlerin dreht Dokufilm. Abgerufen am 22. Dezember 2019 (deutsch).
  20. Südkurier vom 23.06.2010 (Bezahlschranke). In: Genios Pressearchiv. Abgerufen am 15. Februar 2020.
  21. Lia Frank: Das himmlische Kreuz - Theater Konstanz. Abgerufen am 22. Dezember 2019.
  22. Veranstaltungsflyer festival contre le racisme, auf uni-regensburg.de
  23. Lia Frank: Das himmlische Kreuz, Veranstaltungsankündigung auf abjetztfantifa.blogsport.eu
  24. Das Himmlische Kreuz auf seemoz.de
  25. Große Zeichner und kleine Cosplayer: Die Highlights der Manga-Comic-Con 2017, auf leipziger-messe.de
  26. Gewinner der 41. Biberacher Filmfestspiele |. Abgerufen am 23. Dezember 2019 (deutsch).


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