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Schmincke (Unternehmen)

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H. Schmincke & Co. GmbH & Co. KG
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1881
Sitz Erkrath, DeutschlandDeutschland Deutschland
Leitung Nils Knappe[1]
Mitarbeiterzahl 70 (2010)[2]
Umsatz 14 Mio. Euro (2010)[2]
Branche Künstlerfarben
🌐Website www.schmincke.de

Schmincke ist ein Privatunternehmen in Erkrath, das Künstlerfarben produziert. Das Unternehmen zählt zu den führenden Anbietern seines Marktes.[3][4]

Geschichte[Bearbeiten]

1881 gründeten die verschwägerten Farbenchemiker Hermann Schmincke und Josef Horadam die H. Schmincke & Co.. Zuvor fanden sie auf der Suche nach traditionellen hochwertigen Rezepten für Künstler-Ölfarben die Harz-Ölfarben-Rezepturen des Malers Cesare Mussini (1804–1879), der Professor an der Akademie von Florenz war.[5] Harz-Ölfarben wurden vor der Erfindung der Tube kaum noch verwendet, weil sie sich ohne dichte Behältnisse nur schwer transportieren und aufbewahren ließen. Daher waren seinerzeit einfache Ölfarben gebräuchlich. Andere in der gleichen Zeit gegründete europäische Künstlerfarbenfabriken nutzten Ölfarben ohne Harzanteil für die damals beginnende industrielle Fertigung von Künstlerfarben.

Aquarellfarben

Horadam arbeitete zudem an Rezepturen für Künstler-Aquarellfarben, die in England erfunden worden waren. 1892 erhielt er für seine Entwicklungen die europaweiten Patente Horadam´s Patent-Aquarellfarben. In Details verbessert werden die Marken Mussini-Harz-Ölfarben und Horadam-Aquarellfarben noch heute von Schmincke produziert. Diese wurden unter anderem von Franz von Lenbach verwendet.[6] Auch der fiktive Künstler Jed im Roman Karte und Gebiet von Michel Houellebecq malte mit diesen Schmincke-Produkten.[7]

Bald nach Firmengründung kamen Sondersortimente für einzelne Kunstprofessoren hinzu. Als sich dies als zu teuer erwies, wurde daraus das preisgünstigere Ölfarbensortiment entwickelt, das bis heute als Norma Professionell, Ölfarben ohne Harzanteil, vertrieben wird. Um 1900 kamen unter der zweiten Inhabergeneration Julius Hesse, dem Neffen der Gründer, Pastellfarben und ein Gouache-Programm für Künstler, Grafiker und Retuscheure hinzu. Die dritte Generation führte unter Ernst O. Hesse die in den USA entwickelten Künstler-Acrylfarben in das Programm ein.

Mit den deutschen Druckfarbenherstellern Hostmann-Steinberg (H) und Kast & Ehinger (K) entwickelte Schmincke (S) ab 1967 das HKS-Farbsystem.[8][9] Ziel Schminckes war es dabei, in Deutschland die Marktführerschaft für den Bereich der Gouache-Farben (früher Plakattempera genannt) zu behalten.[10] 1974 erfolgte der Umzug in eine neue Fabrik in Erkrath. 1981 begann mit dem 100-jährigen Jubiläum des Hauses die verstärkte weltweite Expansion. 1998 übergab Peter Hesse, der seit 1971 Geschäftsführer in vierter Generation war, an Nils Knappe.[11]

Literatur[Bearbeiten]

  • Florian Langenscheidt: Lexikon der deutschen Familienunternehmen. 2. Auflage, Gabal Verlag, Offenbach/Main 2014, ISBN 978-3-86936-530-5, Seite 899–900[12]
  • Karin Lutzenberger: Künstlerfarben im Wandel: synthetische organische Pigmente des 20. Jahrhunderts und Möglichkeiten ihrer zerstörungsarmen, analytischen Identifizierung. Zugl. Diss. Humboldt-Univ. Berlin 2009; Utz, München 2009, ISBN 978-3-8316-0903, S. 10, 171 passim
  • Dieter Köcher: Einfluss von Rohmaterial und Herstellung natürlicher Krapplacke auf Farbigkeit und Lichtechtheit. Dissertation Hochschule für Bildende Künste Dresden 2006, PDF, S. 144–169 passim.
  • Bill Creevy: The Pastel Book: Materials and Techniques for Today's Artist, Watson-Guptill Publications, New York 1991, S. 16 f. passim; dt. Ausgabe: Pastellmalerei. Aus dem Engl. übertr. von Hajo Düchting, Urania-Ravensburger, Berlin 2001, ISBN 3-332-01204-5

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. schmincke.de: Impressum
  2. 2,0 2,1 csb-system.com: Schmincke
  3. Dagmar Haas-Pilwat: Langenscheidt-Enkel: „Ich habe bestimmt zwölf Berufe gehabt“, welt.de vom 6. November 2015, abgerufen am 6. Januar 2017.
  4. Tanja Henkel: Ein Leben für die Kinder von Haiti. In: Westdeutsche Zeitung vom 24. Dezember 2012. (Abgerufen am 10. Januar 2017)
  5. MUSSINI, Cesare in "Dizionario Biografico". In: www.treccani.it. Abgerufen am 10. Januar 2017.
  6. Wibke Neugebauer: Von Böcklin bis Kandinsky. Kunsttechnologische Forschungen zur Temperamalerei in München zwischen 1850 und 1914. Dissertation Hochschule für Bildende Künste Dresden 2015, Berlin 2016, S. 119.
  7. Michel Houellebecq: Karte und Gebiet. Kapitel XI. Auch nach: http://culturmag.de/rubriken/buecher/michel-houellebecq-karte-und-gebiet-2/54534
  8. Sonderfarben. In: www.gutenbergblog.de. Abgerufen am 11. Januar 2017.
  9. Thomas Maier: HKS-Farbe, Digital Media for Artists Archiv 2002–2011, Kunstuniversität Linz, 10. April 2006
  10. Anke Schäning: Synthetische organische Farbmittel aus einer technologischen Materialsammlung des 19./20. Jahrhunderts: Identifizierung, Klassifizierung und ihre Verwendung sowie Akzeptanz in (Künstler)Farben Anfang des 20. Jahrhunderts. Dissertation akademie der bildenden künste wien. Wien 2010, S. 242 (193.175.110.9 [PDF; 36,6 MB; abgerufen am 11. Januar 2017]).
  11. Firmenphilosophie, schmincke.de
  12. Pressemitteilung: Schmincke im „Lexikon der deutschen Familienunternehmen“, schmincke.de, 2. Juni 2014


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