St. Marien (Marienhafe)
Die evangelisch-lutherische, denkmalgeschützte Kirche St. Bartholomäus steht auf dem Kirchfriedhof vom Flecken Marienhafe, eine Gemeinde im Landkreis Aurich in Niedersachsen. Die Kirchengemeinde gehört zum Kirchenkreis Norden im Sprengel Ostfriesland-Ems der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers.
Beschreibung[Bearbeiten]
Bis zum Teilabbruch 1829 war die dreischiffige Kreuzbasilika der größte und bedeutendste Sakralbau Ostfrieslands. Um 1250/60 waren aus Backsteinen das Mittelschiff aus drei Jochen, die schmalen Seitenschiffe, das dreijochige Querschiff, der einjochige Chor und der Kirchturm im Westen mit zunächst vier Geschossen, die 1459 um zwei weitere erhöht wurden, erbaut worden. Nach Osten schlossen flache halbrunde Apsiden den Bau ab. Außen waren die Wände des Obergadens durch dreimal 6 Blendbögen gegliedert. Die gebusten Gewölbe nahmen die Hälfte der Raumhöhe ein. Am Anfang des 19. Jahrhunderts befand sich das Bauwerk in so schlechtem Zustand, dass Chor, Querschiff, Seitenschiffe, Gewölbe und Wände der Obergaden von den Kämpfern der Pfeiler an abgebrochen werden mussten, desgleichen die Treppentürme und die beiden oberen Geschosse des Turms. Die unteren Bereiche der Arkaden zwischen Mittelschiff und Seitenschiff wurden zugemauert. In den Bögen entstanden die neuen Fenster. Die neue Ostwand erhielt zwei große spitzbogige Fenster und in einem Rundbogen dazwischen einen neuen Eingang. Anstelle des Gewölbes wurde eine hölzerne Kappendecke mit großen Vouten eingezogen. Unter der Empore im Westen wurde ein einfacher Altar aufgestellt. Im Osten wurde über dem Eingang eine zweite Empore angelegt. Die Mauern der Kirche wurden sämtlich verputzt. Am 30. Oktober 1831 wurde das zur Saalkirche umgestaltete Gotteshaus eingeweiht. 1956 wurden die Außenmauern wieder vom hellen Putz befreit, so dass das Backsteinmauerwerk wieder sichtbar wurde. Der Innenraum der Restkirche ist seit der Renovierung 1963/64 wieder geostet. Der Altar wurde nach Osten zurückverlegt. Bei der Restaurierung von 1981 wurde auch das Mauerwerk im Inneren freigelegt. Ein kleiner Teil der alten Bauplastik hat sich erhalten und wird im ersten Obergeschoss des Turmes, das einst zum Kirchenschiff in breitem Spitzbogen geöffnet war, aufbewahrt. Dazu zählen neben Kapitellen, Konsolen, Tympana die Reste eines Gesimses, das unter der Dachtraufe entlanglief. Die Kanzel wurde 1669 in der Werkstatt von Jacob Cröpelin hergestellt. Ihr Standort ist rechts, vom Altar aus gesehen. Auf dem sechseckigen Schalldeckel thront Christus auf der Weltkugel. An den Seiten des ebenfalls sechseckigen Kanzelkorbs sind die vier Evangelisten zu sehen. Geschnitztes Rankenwerk und gewundene Säulen schmücken die Kanzel weiter aus. Die Orgel, die vorher auf einer Trennmauer zwischen der Vierung und dem Chor gestanden hatte, wurde auf die Empore im Westen verlegt. 1713 wurde von Gerhard von Holy das Hauptwerk mit zwölf, das Rückpositiv mit acht Registern und das mit dem Hauptwerk gekoppelte Pedal gebaut. 1966, 1969 und 1988 wurde die Orgel von der Jürgen Ahrend Orgelbau restauriert.[1]
Literatur[Bearbeiten]
- Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bremen, Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München 1992, ISBN 3-422-03022-0, S. 920–22.
Weblinks[Bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
Koordinaten: 52° 9′ 1,7″ N, 9° 47′ 48″ O
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