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Stadtkapelle Sigmaringen

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Die Stadtkapelle Sigmaringen ist schon seit ihrer Gründung im Jahr 1854 fester Bestandteil des städtischen Kulturlebens. Neben dem Jahreskonzert, das jeweils im Dezember stattfindet, ist das Orchester auch bei vielen anderen Konzertauftritten während des Jahres zu hören. Als städtische Einrichtung kommt der Stadtkapelle auch die Aufgabe zu, die Stadt Sigmaringen bei den unterschiedlichsten Anlässen zu repräsentieren.

Geschichte[Bearbeiten]

Am 16. September 1854 gründeten einige, durch die Abtretung des Fürstentums Hohenzollern-Sigmaringen an Preußen, arbeitslos gewordene Musiker der ehemaligen „Militärkapelle des Fürstlich Hohenzollerischen Kontingents“, sowie verschiedene Bürger der Stadt unter der Leitung des Militärkapellmeisters Ernst Harrer in Sigmaringen die heutige Stadtkapelle unter der Bezeichnung „Blechmusikverein“. Bis dahin war das Fehlen einer heimischen Bürgermusik, vor allem an der Fasnet, bei Festen örtlicher Vereine oder anderen Anlässen immer wieder beklagt worden. „Die Musik“, wie der lose Zusammenschluss der Spieler in den ersten Jahren auch genannt wurde, hielt sich jedoch bescheiden im Hintergrund, da sie sich mit den vom Fürsten Karl Anton regelmäßig zu Kurkonzerten nach Sigmaringen geladenen Spitzenkapellen nicht messen konnte.

Von 1880 an war Hofhafnermeister Josef Lehle Dirigent der damaligen Musikgesellschaft. Dieser gründete wegen Nachwuchsmangels 1885 eine Knabenkapelle, der anfangs 14 Bläser angehörten. Trotzdem war „… das Zurückgreifen auf auswärtige Musiker notwendig, obwohl es an musikalischen Kräften in Sigmaringen nicht fehlte, die jedoch nicht mitspielten, da die Verhältnisse es nicht zuließen, dass selbst ein kleiner Beamter oder Schreiber sich dazu hergeben wollte, in der Musik mitzuwirken“.[1]

Um 1900 war die Kapelle dank der Jungbläser auf 34 Spieler angewachsen. Vorsitzender war Anton Wanner, der von Gymnasialdirektor Schunk abgelöst wurde. Von 1910 an verringerte sich die Zahl der Musiker ständig. Nach dem Ersten Weltkrieg baute der ehemalige Militärmusiker Wilhelm Dittmar die Kapelle zu einem beachtlichen Klangkörper von 30 bis 40 Mann aus.

1923 erhielten die Musikanten ihre ersten Uniformen und traten als Feuerwehrkapelle auf. Zu häufigem Dirigentenwechsel kam es von 1930 an: Jakob Schwenk, Wilhelm Dittmar und Chordirektor Hoff wechselten einander ab. Ab 1932 spielten die Musiker wieder in Zivilkleidung und wurden als „Musikzug der Standarte 40“ bei Propagandaveranstaltungen unter der Leitung von Standartenführer Grimm und Konzertmeister Theo Reiser in das Parteijoch eingespannt.

1935 übernahm wieder Wilhelm Dittmar den Dirigentenstab der inzwischen mit schwarzen Hosen und marineblauen Jacken neu uniformierten Stadtkapelle. Die Form und Bezeichnung einer Stadtkapelle erhielt die Vereinigung erstmalig 1936. Sie hatte damit den Charakter einer städtischen Einrichtung, wurde aber trotzdem vereinsmäßig geführt. Nach und nach stellten sich Erfolge bei Musikfesten ein. Der Aufstieg von der Unterstufe bis zur Oberstufe folgte, vorzügliche Noten blieben nicht aus.

1938 übernahm Josef Fessler die Leitung der Kapelle und die Ausbildung der Zöglinge in der Blasmusikschule. Ihm war es zu verdanken, dass es während des Zweiten Weltkriegs 30 Blasmusikschüler gab, sodass nach dem Kriegsende ein rascher Wiederaufbau möglich war. Bürgermeister Müller leitete am 5. Juni 1948 im Rathaus die Gründungsversammlung. Mit geliehenen Instrumenten und mit Unterstützung auswärtiger Musiker begann man wieder zu spielen, zuerst bei den Prozessionen am Fidelis- und Fronleichnamsfest.

1948 zählte die Kapelle 46 Musiker, von denen jedoch nur 13 Aktive und sechs Zöglinge aus Sigmaringen, der übrige Teil aus Nachbarorten stammte. Im Jahre 1952 übernahm Gerhard Wenzel den Dirigentenstab der inzwischen mit weißen Uniformjacken und schwarzen Hosen ausgestatteten Stadtkapelle. Im Jahre 1954 wurde das 100-jährige Jubiläum der Stadtkapelle Sigmaringen mit einem großen Musikfest, an dem 60 Kapellen aus dem In- und Ausland teilnahmen, gebührend gefeiert.

1962 erhielten die Mitglieder der Stadtkapelle erneut neue Uniformen, graue Jacken und schwarze Hosen. Im Jahre 1978 legte Gerhard Wenzel das Amt des Musikdirektors, das er mit Ausnahme eines kurzen Zwischenspiels von Paul Stange, einem pensionierten Militärmusiker (1967–1970) 23 Jahre ausgeübt hatte, aus gesundheitlichen Gründen nieder. Höhepunkte waren in dieser Zeit die traditionellen Jahreskonzerte, das Knüpfen erster Kontakte zur späteren Partnerstadt Boxmeer sowie die Verleihung der Pro-Musica-Plakette für „in langjährigem Wirken erworbene Verdienste um die Pflege instrumentalen Musizierens“.

Erwin Lehr, Leiter einer privaten Musikschule in Sigmaringen, übernahm in den folgenden 11 Jahren die musikalische Verantwortung und trug durch eine konsequente Jugendarbeit zu einer merklichen Verjüngung des inzwischen auf 55 Mitglieder angewachsenen Blasorchesters bei. Durch ihren modernen Sound, das begeisternde Spiel, die Erfolge bei Wertungsspielen sowie ihre vielfältige Präsenz im In- und Ausland erwarb sich die Stadtkapelle einen sehr guten Ruf im Blasmusikwesen.

Nach einer kurzen Interimszeit, die vom Vizedirigenten und Leiter der Jugendkapelle Karl-Anton Schnitzer überbrückt wurde, fiel 1990 die Entscheidung aus über 60 Bewerbern für David L. Gilson als neuen musikalischen Leiter der Stadtkapelle. Unter seiner Stabführung hat sich ein merklicher Wandel vollzogen. Die musikalische Bandbreite des Orchesters reicht heute von der sinfonischen Blasmusik über traditionelle Märsche bis hin zur modernen Unterhaltungsmusik. Mit seinem vielfältigen Programm hat sich das Orchester weit über die Stadt- und Kreisgrenzen hinaus einen Ruf erworben. Die Stadtkapelle, die nach wie vor ausschließlich aus Laienmusikern besteht, hat mittlerweile ein sehr beachtliches Niveau erreicht und ihr Können bereits bei zahlreichen Wertungsspielen und Musikwettbewerben im In- und Ausland unter Beweis gestellt. Auch auf Auftritte bei Rundfunk- und Fernsehsendungen kann das Orchester zurückblicken. Um den hohen Leistungsstand erhalten zu können, wird großer Wert auf eine fundierte Jugendarbeit gelegt.

2016 gab Gilson sein Amt an Mario Franke ab, der das Orchester bis 2021 dirigierte. Im Sommer 2021 übernahm Susanne Seßler das Amt der Dirigentin. Sie ist seit über 30 Jahren Mitglied der Stadtkapelle.

Repertoire[Bearbeiten]

Das Repertoire des Orchesters ist überwiegend von der sinfonischen Blasmusik geprägt. Von Originalliteratur für Blasorchester, klassischen Arrangements bis hin zu modernen Transkriptionen aus Film oder Musical umfasst das Repertoire ein sehr abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm für alle nur denkbaren Anlässe. Daneben haben sich aus der Stadtkapelle verschiedene kleinere Formationen (Bläserquintett, Big Band …) herausgebildet, die weitere Auftritte wahrnehmen.

Literatur[Bearbeiten]

  • Stadtkapelle Sigmaringen: Bannerweihe der Volksmusik Hohenzollern : verbunden mit dem 100jährigen Jubiläum der Stadtkapelle Sigmaringen; 22., 23. und 24. Mai 1954 in Sigmaringen, Sigmaringen : Liehner, 1954

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Nachlass Keller, Staatsarchiv


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