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Studentinnenwohnheim Am Aasee

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Studentinnenwohnheim Am Aasse
Das Studentinnenwohnheim Am Aasse Offenberg Str. 5 in Münster (Westf.)

Das Studentinnenwohnheim Am Aasse Offenberg Str. 5 in Münster (Westf.)

Daten
Ort Münster (Westf.)
Architekt Manfred Kores
Bauherr Josef Schremmer
Baujahr 1959
Höhe 15 m
Koordinaten 51° 57′ 6,4″ N, 7° 36′ 44″ OKoordinaten: 51° 57′ 6,4″ N, 7° 36′ 44″ O

Das Studentinnenwohnheim am Aasee (SWA) ist eines der ältesten Studentenheime am Aasee in der westfälischen Universitätsstadt Münster. Durch den Zweiten Weltkrieg ist es vollständig zerstört worden. Es wurde 1959 nach Planung des Architekten Manfred Kores für den Bauherren Josef Schremmer wiederaufgebaut.

Beschreibung[Bearbeiten]

Der Name „Studentinnenwohnheim am Aasee (SWA)” rührt daher, dass das Haus seit 2019 nur weibliche Studierende aufnimmt. Durch die Schließung der Studentinnenburse[1] in Münster im Jahr 2019 wurde ein großes Wohnheim mit geschützter Atmosphäre für Frauen dem Markt entzogen. Da es in den Wohnheimen an der Weseler Straße zu Übergriffen auf Bewohnerinnen gekommen ist[2], hat der Betreiber sich entschlossen, das Haus neu auszurichten. So füllt die Neuausrichtung die Lücke, welches die Studentinnenburse hinterlassen hat. Die Bewohner leben in einer Wohngemeinschaft nur für Frauen, welche gegenseitig auf sich achten und in einer Gemeinschaft zusammen leben. Auch besondere Absicherungen am Objekt schützen die Bewohnerinnen zusätzlich vor Übergriffen.[3]

Das Haus steht unter dem Motto „bunt, tolerant und offen“[4]. Neben vielen deutschen Studentinnen ist es seit seiner Gründung Heimat für ausländische Studentinnen, die in Münster studieren. Das Studentinnenwohnheim steht weiblichen Studenten der Westfälischen Wilhelms-Universität und der Fachhochschule Münster offen.

Von anderen Wohnheimen unterscheidet sich das Studentinnenwohnheim neben der Gemeinschaft unter den Bewohnerinnen, die durch Veranstaltungen gefördert wird, durch die Lage und luxuriöse Ausstattung.

Das Haus wird seit 2019 von einem privaten Investor getragen. Das Haus bietet Platz für 54 Studentinnen. Es ist an keine Studentenverbindung angeschlossen.

Geschichte[Bearbeiten]

Das Wohnheim befindet sich im Stadtteil Pluggendorf am Aasee. Das Haus wurde auf den ehemaligen Län­de­reien[5] des Klosters Friedrichsburg der Schwestern von der Göttlichen Vorsehung – Deutsche Provinz errichte.

Zur Kriegszeit wurden einige Häuser der Häuserreihe bombardiert. In der Zeit vom 30. Mai 1944 bis 24. März 1945 wurde das Haus vollständig zerstört. Im Jahr 1959 wurde das Haus dann als Ledigenwohnheim neu errichtet. Es wird seit 1960 wieder als Wohnheim genutzt.

In Zukunft soll das Gebäude durch ökologische Sanierung aufgewertet werden. Der Betreiber plant eine Stiftung für das Haus[6] zu gründen, um bedürftigen Bewohnerinnen durch Stipendien ein Studium zu ermöglichen.

Architektur[Bearbeiten]

Das Objekt ist ein bedeutendes Beispiel für Architekturentwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg.

So heißt es im Bauschein von 1959, dass die Genehmigung für ein "Ledigenwohnheim" erteilt wird. Die Architektur befriedigt laut Bauschein die "Grundwohnbedürfnisse" der Studenten aus der Zeit von 1960.

In seiner Formensprache und konstruktiven Logik erinnert das Studentinnen Wohnheim am Aassee an die Architektur von Bruno Lambart, deren Raffinesse sich in der Reduktion der Gestaltung auf wesentliche Elemente der Architektur der 1960erJahre bezieht. Die Formensprache von Fensterflächen zu glatt verputzen Wänden ohne Schnörkel in gradliniger Anordnung sind hier zu finden. Der Architekt Bruno Lambart war ein Architekt, der viele Universitätsgebäude in Münster und in anderen Universitätsstädten entworfen hat. Daher ist Anlehnung bei der Planung durch den Architekten Manfred Kores hier ganz klar zu finden. Ebenso haben aber auch Teile der Pläne aus der NS Zeit Einfluss auf die Zeichnungen des Architekten genommen.

So sind Teile der Grundbauern des zerstörten Hauses in ihrer Aufteilung weiterhin in der Architektur des wiederaufgebauten Gebäudes zu finden.

Nach Fertigstellung des wiederaufgebauten Gebäudes waren in jedem Zimmer Hochbetten verbaut, die von jeweils 2 Personen genutzt wurden. Die Küche und Sanitäranlagen teilten sich die Studierenden.

Die einfachen gradlinigen Formen der Fassade und der Flure sind typisch für die Architektur der 1960er Jahre. Bei einem Wohnheim handelt es sich nach Bauordnung NRW um einen großen Sonderbau BauO NRW § 50 (Fn 5).

Von diesen Objekten gab es zu dieser Zeit nur wenige. Von diesen wenigen Objekten ist im Bereich des Aasees nur dieses Objekt erhalten geblieben.

Es zeigt sich an der Architektur, dass die Architekten der Zeit um 1960 praktische Bauten entwickelt haben. Heutzutage werden Wohnheim wie Hotels errichtet und weichen eklatant von der Architektur der 1960er Jahre ab.

Auch die Nutzung des Hauses hat sich durch die geänderten Lebensumstände und durch das Wirtschaftswunder strak verändert. So bewohnen heutzutage die Studenten die Zimmer allein und nicht mit einer weiteren Person.

Währen in den Nachkriegsjahren Bescheidenheit Ausdruck von studentischem Wohnen war, so hat sich diese Einstellung grundlegend geändert. Selbiges spiegelt sich auch in der Architektur wider.

Dennoch lassen sich auch Objekte der 1960er Jahre weiterhin nutzen und an heute Bedürfnisse anpassen. Hierfür ist das Haus ein Beispiel.

Weblinks[Bearbeiten]

Belege[Bearbeiten]

  1. Studentinnen-Burse – Münster (Westfalen). Abgerufen am 22. August 2022.
  2. "Der Schock sitzt tief": Vergewaltigung fand in Studentenwohnheim statt. Abgerufen am 22. August 2022.
  3. Dumm-dreister Lieferant klaut Pakete aus Hausflur | Kamera Zwei. Abgerufen am 22. August 2022 (deutsch).
  4. Studentinnen Wohnheim am Aasee (@studentinnen_wohnheim_aasee) • Instagram-Fotos und -Videos. Abgerufen am 22. August 2022.
  5. Pluggendorf. Abgerufen am 22. August 2022 (deutsch).
  6. Studentenwohnheim Münster am Aasee für Studentinnen. Abgerufen am 22. August 2022 (deutsch).


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