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Susuzluq-Minenexplosion

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Die Susuzluq-Minenexplosion ereignete sich am 4. Juni 2021 im Dorf Susuzluq des Rayons Kəlbəcər von Aserbaidschan. In der Folge wurden drei aserbaidschanische Staatsangehörige, darunter zwei Journalisten getötet.[1]

Susuzluq
Staat: AserbaidschanAserbaidschan Aserbaidschan
Koordinaten: 40° 15′ N, 46° 10′ OKoordinaten: 40° 14′ 45″ N, 46° 10′ 14″ O
Höhe: 1731 m
Zeitzone: AZT (UTC+4)
 
Gemeindeart: Dorf (kənd)
Susuzluq (Aserbaidschan)
Susuzluq (Aserbaidschan)
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default Susuzluq (40° 14′ 45″ N, 46° 10′ 14″O)

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Susuzluq

Hintergrund[Bearbeiten]

Die im Westen Aserbaidschans gelegene und an Armenien grenzende Provinz Kəlbəcər befand sich zwischen 1993 und 2020 unter armenischer Besatzung. 60 Tausend Menschen, hauptsächlich Aserbaidschaner und Kurden mussten damals ihre Heimatorte verlassen.[2] Gemäß dem trilateralen Abkommen zwischen Russland, Aserbaidschan und Armenien vom 9. November 2020 über die Beendigung kriegerischer Handlungen in Bergkarabach erfolgte am 25. November die Rückgabe der Provinz an Aserbaidschan.[3]

Explosion[Bearbeiten]

Das Dorf Susuzluq liegt im äußersten Norden des Rayons Kəlbəcər. Am 4. Juni 2021 begaben sich die Journalisten der staatlichen Nachrichtenagentur Aserbaidschans (AZERTAC) und des Fernsehsenders AzTV in die Region, um dort Dreharbeiten durchzuführen. In der Nähe des Dorfes Susuzluq fuhr das Kamaz-Fahrzeug mit Journalisten und ihrer Begleitung an Bord auf eine Panzerabwehrmine und explodierte. Die Journalisten Siradsch Abischow und Maharram Ibrahimow sowie Arif Aliyev, stellvertretender Leiter der Exekutive von Kəlbəcər, kamen dabei ums Leben. Vier weitere Insassen erlitten Verletzungen unterschiedlichen Schweregrades.[4]

Reaktionen[Bearbeiten]

In Aserbaidschan beschuldige man Armenien, für den tödlichen Zwischenfall verantwortlich zu sein und das Gebiet während des Rückzugs vermint zu haben.[5] Die Minenräumung bildet einen der Hauptstreitpunkte zwischen Armenien und Aserbaidschan nach dem zweiten Bergkarabachkrieg. Laut offiziellen Angaben wurden 120 aserbaidschanische Militärs und Zivilisten nach der Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens 2020 durch Minenexplosionen entweder getötet oder verwundet (Stand Juni 2021).[6] Diesbezüglich richtete Aserbaidschan zwei Beschwerden an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und verlangte von Armenien die Übergabe von Landkarten, auf denen die Minenfelder in der Region verzeichnet sind. Im Oktober wandte sich Baku an den Internationalen Gerichtshof, um Armenien zur Herausgabe der Karten zu bewegen.[7]

Wenige Tage dem Vorfall meldete sich Oberstleutnant der armenischen Armee Korjun Gumaschjan in einem Interview zu Wort und behauptete er und seine Männer hätten in Laçın und Kəlbəcər 17 Lastwagen Minen verlegt. Er sei bereit, die genauen Standorte mitzuteilen, wenn Aserbaidschan im Gegenzug armenische Kriegsgefangene freilasse.[8]

Georgi Gogia, stellvertretender Direktor von Human Rights Watch für Europa und Zentralasien stellte fest, dass die Platzierung tödlicher Minen, die anscheinend kurz vor der Reise der Journalisten stattfand, besorgniserregend sei.[9] In einer Erklärung der Menschenrechtskommissarin des Europarats wurde die dringende Räumung betroffener Gebiete von Minen zum Ausdruck gebracht.[10]  

Die Internationale Journalisten-Föderation und die Europäische Journalisten-Föderation haben in einem gemeinsamen Statement Armenien dazu aufgefordert, die genauen Landkarten der Minenfelder an Aserbaidschan auszuhändigen.[11]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Azerbaijani journalists, official killed in landmine explosion. In: Aljazeera. 4. Juni 2021, abgerufen am 3. April 2022 (englisch).
  2. Azerbaijan: Seven years of conflict in Nagorno-Karabakh. In: Human Rights Watch. 1994, abgerufen am 3. April 2022 (englisch).
  3. Azerbaijani army enters Kalbajar, region returned by Armenia. In: Aljazeera. 25. November 2020, abgerufen am 3. April 2022 (englisch).
  4. Проходит церемония прощания с погибшим в Кельбаджаре заместителем представителя главы ИВ. In: report.az. 5. Juni 2021, abgerufen am 3. April 2022 (russisch).
  5. Hikmet Hajiyev called on international institutions to condemn the landmine explosion resulting in death of Azerbaijani media representatives. In: apa.az. 4. Juni 2021, abgerufen am 3. April 2022 (englisch).
  6. Генпрокуратура Азербайджана сообщила о третьем погибшем при подрыве на мине в Карабахе. In: tass.ru. 4. Juni 2021, abgerufen am 3. April 2022 (russisch).
  7. Berg-Karabach: Räumung von Landminen wird noch Jahre dauern. In: TRT Deutsch. 21. Oktober 2021, abgerufen am 3. April 2022 (deutsch).
  8. ՏԵՍԱՆՅՈՒԹ. Հայ գնդապետը պատրաստ է բոլոր գերիների դիմաց Ադրբեջանին տրամադրել ականապատ դաշտերի քարտեզները. In: auroranews.am. 7. Juni 2021, abgerufen am 3. April 2022 (armenisch).
  9. Human Rights Watch: Landmines pose ongoing threat to civilians. In: apa.az. 4. Juni 2021, abgerufen am 3. April 2022 (englisch).
  10. Death of two journalists sparks international reaction on minefield issues in the Caucasus. In: caucasuswatch.de. 4. Juni 2021, abgerufen am 3. April 2022 (englisch).
  11. Azerbaijan: Two journalists killed in landmine explosion. In: ifj.org. 4. Juni 2021, abgerufen am 3. April 2022 (englisch).


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