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TRAMAG

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TRAMAG Transformatorenfabrik GmbH & Co. KG
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1923
Sitz Fürth-Boxdorf
Leitung Stefan Ammon
Mitarbeiterzahl ca. 120
Branche Transformatorenbau
Stand: 13. Februar 2023

Die Transformatorenfabrik Ammon-Magnus (TRAMAG) ist ein 1923 gegründeter Entwickler und Hersteller von Transformatoren, Drosseln und Filtertechnik. Das Unternehmen gilt als führend im Bereich Neuentwicklungen und Spezialtransformatoren. Die TRAMAG wurde 1923 von dem Ingenieur Hans Magnus in Nürnberg gegründet und zog 1983 an den heutigen Standort Fürth.

Geschichte[Bearbeiten]

Gründung durch Hans Magnus[Bearbeiten]

Die „Transformatoren und Apparatefabrik Nürnberg“ wurde am 7. Juli 1923 vom Berliner Ingenieur Hans Magnus in Nürnberg Reichelsdorf gegründet. In den Anfangsjahren stellte das Unternehmen hauptsächlich Kleintransformatoren für die Nürnberger Modelleisenbahn-Fabriken her. Daneben entwickelte Hans Magnus auch spezielle Spannungsumwandler für wissenschaftliche Zwecke.

Wenige Jahre später zog die TRAMAG in größere Räumlichkeiten unweit des Nürnberger Hauptbahnhofes. Zwischen 1925 und 1938 wuchs die kleine Werkstatt zu einem etablierten Transformatoren-Entwickler an, der sich über die Stadtgrenzen hinaus einen Namen gemacht hatte.[1]

Arisierung 1938[Bearbeiten]

TRAMAG-Firmengebäude 30er Jahre
TRAMAG Firmengebäude im Galgenhof 5; 1930er Jahre

Als Unternehmer jüdischer Herkunft war Hans Magnus nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 von den ständig zunehmenden Restriktionen betroffen. Mit Erlass des „Gesetzes zur Änderung der Gewerbeordnung“ am 6. Juli 1938 sah er sich schließlich gezwungen, sein Unternehmen zu verkaufen. Als sich Hans Magnus hierfür auf Geschäftsreise begab, wurde die TRAMAG im Zuge einer Intrige von Hanns König, dem Adjutanten des Nürnberger Gauleiters Julius Streicher, und zweier Strohmänner weit unter Wert verkauft. Ab dem 19. November 1938 wurde es Hans Magnus und seiner Familie verboten, das Unternehmen zu betreten. Am 29. November 1938 wurde das Unternehmen an Paul Metz weiterverkauft. In Unkenntnis der vorangegangenen Enteignung übernahm der Nürnberger Ingenieur die TRAMAG und wandelte sie in die die „Paul Metz Transformatoren- und Apparatebau“ um, aus dem in den folgenden Jahrzehnten die Weltmarke „Metz“ entstand.[2]

Hans Magnus entging dank familiären Beziehungen der Deportation und verbrachte den Zweiten Weltkrieg in seinem Privathaus.[2]

Neubeginn 1947[Bearbeiten]

Mit Ende des Zweiten Weltkrieges erhielt Hans Magnus wieder die rechtliche Grundlage, sein Unternehmen zurückzufordern. Das ehemalige Firmenareal war durch Luftangriffe völlig zerstört. Auf Anordnung der amerikanischen Militärverwaltung und mit Unterstützung von Paul Metz konnte die TRAMAG an einem neuen Standort an der Wiesentalstraße in Nürnberg ab 1946 wieder aufbauen. Gemeinsam mit seinem ersten Mitarbeiter Karl Ammon nahm die TRAMAG am 12. Juli 1947 wieder den Betrieb auf. Bis zur Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 hatte das Unternehmen wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden.[2]

Die Ära Karl Ammon (1949–1980)[Bearbeiten]

Logo der TRAMAG
TRAMAG-Logo 1955

Nach dem Tod von Hans Magnus am 17. Oktober 1949 übernahm sein Sohn Gert Magnus gemeinsam mit Karl Ammon das Unternehmen. Die Geschäftsführung fiel an Karl Ammon, während Gert Magnus stiller Teilhaber wurde.[3]

Ein besonders wichtiger Auftrag kam Ende der 1940er Jahre von der US Army. Sämtliche amerikanischen Geräte wurden mit einer Spannung von 110 Volt betrieben, das europäische Netz wurde aber mit 220 Volt gespeist. Die für die Umwandlung benötigten Kleintransformatoren wurden bis in die 1990er Jahre in großer Zahl von der TRAMAG hergestellt. Der Auftrag war ein wichtiger Faktor für den folgenden Aufschwung. Daneben wurden weiterhin Transformatoren für verschiedene Einsatzbereiche entwickelt und natürlich stellten die Regler für die Modelleisenbahnen auch nach dem Krieg einen beachtlichen Anteil der Jahresproduktion dar.[4]

In den folgenden Jahren wurde auch die TRAMAG Teil des deutschen Wirtschaftswunders und konnte die Umsätze zwischen 1949 und 1954 nahezu verzehnfachen. Trotz gelegentlicher Serienproduktionen, festigte sich in den 1950er Jahren der Ruf der TRAMAG als Spezialist für Sonderkonstruktionen und Neuentwicklungen. Deswegen musste sich Karl Ammon immer wieder nach neuen Geschäftsfeldern umsehen und begann 1955 mit der Drosselproduktion. In den folgernden Jahrzehnten wurden Transformatoren für Funkwagen der Bundeswehr und Sondertransformatoren für nahezu alle Großkonzerne der Region entwickelt und hergestellt.[5]

Die Ära Joachim Ammon (1980–2007)[Bearbeiten]

Anfang der 1970er Jahre trat mit Joachim Ammon schließlich die dritte Generation in das Familienunternehmen ein. In dieser Dekade des Übergangs deutete sich erneut eine notwendige Neuausrichtung an. Bis Ende der 1970er Jahre gingen auch die beiden verbliebenen traditionellen Geschäftsbereiche der Spielwarenindustrie und der US-Transformatoren immer weiter zurück. Zwar belieferte die TRAMAG mittlerweile 70 % der Werften mit Schiffstransformatoren; doch den Rückgang der beiden Hauptsparten konnte auch dieser Erfolg nicht vollständig kompensieren. Gleichzeitig begann in diesen Jahren der Vertrieb sogenannter SPS-Schaltschränke von Bosch. Diese verkauften sich so erfolgreich, dass die TRAMAG ab 1981 eigene Schaltschränke herstellte. Zudem wurden die Drosseln zu einer immer wichtigeren Produktsparte und ein zunehmendes Alleinstellungsmerkmal des Nürnberger Unternehmens.[6]

Die Wandlungsfähigkeit der TRAMAG ermöglichte Anfang der 1980er Jahre eine weitere Expansion. Da diese in der Wiesentalstraße nicht möglich war, zog das Unternehmen am 1. März 1983 in neue Produktionsräume nach Fürth-Höfles.

Mit dem Ende des Kalten Krieges mussten sich auch die deutschen Transformatorenhersteller mit der Konkurrenz aus Osteuropa auseinandersetzen. Trotz deutlicher Umsatzrückgänge investierte die TRAMAG in ein Tochterunternehmen in der Tschechischen Republik. Bis heute ist die Bohemia Trafo ein wichtiger Bestandteil des Unternehmens.

Im Winter 2003 stand eines der prestigeträchtigsten Energieprojekte der Stadt Fürth auf der Kippe. Auf dem Schuttberg am Main-Donau-Kanal ist ein moderner Solarpark errichtet worden. Allerdings funktionierten die aus Italien bestellten Transformatoren nicht. Bis zum Jahreswechsel musste Strom fließen, sonst würde die Finanzierung scheitern. Obwohl die TRAMAG bislang keinen Kontakt zur Solarindustrie hatte, erklärte sich Joachim Ammon dazu bereit, das Problem zu lösen. Mit diesem Projekt für den Solarberg Fürth gelang der Einstieg in die Solartechnik.[7]

Von 2008 bis heute[Bearbeiten]

Im Jahr 2008 übernahm mit Stefan Ammon die vierte Generation die Geschäftsführung, nachdem er bereits 2005 an der Seite seines Vaters in das Unternehmen eingetreten war. Nach dem Wegbruch der Fördermittel für die Solarindustrie stand die TRAMAG einmal mehr vor der Notwendigkeit einer Neuorientierung. In den folgenden Jahren entwickelte sich die TRAMAG zu einem vielseitigen Spezialunternehmen für Transformatorentechnik.

Produkte[Bearbeiten]

Transformatoren[Bearbeiten]

  • Steuertransformatoren
  • Trenntransformatoren
  • Sondertransformatoren
  • Schiffstransformatoren
  • Transformatoren für medizinisch genutzte Räume
  • Anlass-Transformatoren
  • Ofen-Transformatoren
  • Step-up und Step-down Trafoeinheiten

Drosseln[Bearbeiten]

  • Glättungsdrosseln
  • Umrichtdrosseln
  • Sonderkonstruktionen
  • Filterdrosseln
  • Netz- und Kommutierungsdrosseln
  • Sinusfilterdrosseln

Wickelgüter[Bearbeiten]

  • Luftspulen
  • Ein- und Dreiphasen-Netzgeräte
  • Gleichspannungsversorgung, Einschaltstrombegrenzer
  • Gleichspannungsmodule
  • Maschinensteuerung
  • Auswerteelektronik und Prozesssteuerung

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Stadtarchiv Nürnberg: Adressbücher 1924
  2. 2,0 2,1 2,2 Staatsarchiv Nürnberg: Bayerisches Landesamt für Vermögensverwaltung und Wiedergutmachung, Außenstelle Nürnberg, Nr. 1549
  3. Amtsgericht Nürnberg: Handelsregisterauszug HRA 3400
  4. Unternehmensarchiv TRAMAG: Informationsdienst Nr. 80 -Jahresrückblick 1959
  5. Unternehmensarchiv TRAMAG: Informationsdienst Nr. 97-Funkwägen-Vertraulich; 1962
  6. TRAMAG GmbH & Co. KG: Infobroschüre 1980er
  7. hpi: Fürth: Rekord beim Sonnenstrom. In: Fürther Nachrichten (Hrsg.): Zeitung. Fürth 11. Dezember 2011.


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