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Tag der Deutschen Zukunft

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Der sogenannte "Tag der Deutschen Zukunft" (TdDZ) ist ein jährlich stattfindendes Treffen der Neonazi-Szene in Deutschland. Organisiert wird die Demonstration seit 2009 von lokalen rechten Gruppen aus dem Umfeld der Freien Kameradschaften und der Parteien "Die Rechte", "Der III. Weg" und der NPD im gesamten Bundesgebiet.

Hintergrund[Bearbeiten]

Der TdDZ gilt als eines der größten regelmäßige Treffen der Neonazi-Szene in Deutschland.[1] An ihm nehmen verschiedene, teilweise sonst konkurrierende Gruppen und Parteien der extremen Rechten teil. Viele Teilnehmer kommen aus dem Umfeld der Freien Kameradschaften.

Begonnen hatte den TdDZ der Neonazi-Aktivist und NPD-Funktionär Thomas Wulff 2009. Etwa 200 Neonazis aus der Szene in Norddeutschland kamen. Ihnen standen 2000 Gegendemonstranten gegenüber. Bei der Mobilisierung griff Wulff auf Strukturen der verbotenen „Freiheitlichen Arbeiter Partei“ (FAP) zurück. Schon bei der Gründung legte Wulff wert auf eine Vernetzung über Parteistrukturen hinaus.[2]

Die Demonstrationen und ihe Akteuer werden von den Verfassungsschutzämtern der Länder[3][4][5] und des Bundes[6] beobachtet.

Veranstaltungen[Bearbeiten]

2009 - Pinneberg[Bearbeiten]

Der erste Tag der Deutschen Zukunft fans 2009 in Pinneberg statt. An ihm beteiligten sich 200 Rechtsextremisten.[7]

2010 - Hildesheim[Bearbeiten]

An der zweiten Veranstaltung in Hildesheim nahmen am 5. Juni 2010 600 gewaltbereite Neonazis teil. Es kam seitens der Rechtsextremisten zu gewalttätigen Übergriffen auf Journalisten und Gegendemonstranten.[8]

2011 - Braunschweig[Bearbeiten]

2011 nahmen in Braunschweig 600 Neonazis an dem Treffen teol.[9]

2012 - Hamburg[Bearbeiten]

Als Provokation für die linke Szene in der Hansestadt wurde die Anmeldung des TdDZ in Hamburg-Wandsbek wahrgenommen. Rund 700 Neonazis standen mehreren tausend Gegendemonstranten gegenüber; unter ihnen 1500 Autonome. Als Redner sprach u. a. Thomas Wulff. Teile der Demonstrationsstrecke wurden von Gegendemonstranten blockiert. Etwa 4400 Polizisten waren im Einsatz.[10]

Laut Süddeutscher Zeitung nahmen ca. 10.000 Menschen an der zur Veranstaltung "Hamburg bekennt Farbe" auf den Rathausplatz teil. Rund um die Demonstration war es zu teilweise gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen und 38 Polizisten wurden als verletzt gemeldet[11].

2013 - Wolfsburg[Bearbeiten]

In Wolfsburg beteiligten sich 2013 nur noch rund 570 Neonazis am Tag der Deutschen Zukunft. [12]

2014 - Dresden, Sachsen[Bearbeiten]

Etwa 450 Neonazis demonstrierten 2014 beim TdDZ durch Randstadtteile der sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Die abseitige Route wurde gewählt, um Blockaden zu verhindern. Mit etwa 450 Teilnehmern kamen weit Teilnehmer, als von den Gegendemonstranten erwartet. Alle relevanten Parteien und Organisationen der neonazistischen Szene hatten für den TdDZ 2014 geworben, jedoch fehlten die Akteure des „Freien Netz Süd“ (heute "Der III. Weg"). Dabei waren auch Neonazis aus Finnland, der Slowakei, der Tschechischen Republik, den Niederlanden und Dänemark. Einer der Redner war der ehemalige NPD-Vize Karl Richter, Stadtrat in München für die „Bürgerinitiative Ausländerstopp“.

2015 - Neuruppin, Brandenburg[Bearbeiten]

Dem TdDZ 2015 in Neuruppin schlug massiver Protest entgegen. Nachdem die Demonstrationsroute blockiert wurde, lößten die Veranstalter, die keine Alternativroute laufen wollten, ihre Veranstaltung nach zweistündigem Warten auf. 600 Neonazis standen 1400 Gegendemonstranten entgegen, von denen einige sehr effektiv die Demonstrationsroute blockierten. Die Polizei war mit 1500 Beamten im Einsatz.[13]

2016 - Dortmund, Nordrhein-Westfalen[Bearbeiten]

2016 fand der bislang Teilnehmerstärkste TddZ in Dortmund mit rund 950 Besuchern statt. Bei der Veranstaltung nahmen auch ausländische Vertreter der international aktiven „Blood&Honour“-Bewegung teil. Die Deutschland-Sektion von BH wurde im Jahr 2000 verboten.[14] Zum TdZR hatten alle relevanten neonazistischen Gruppen und Parteien aufgerufen. „Der Dritte Weg“, „Die Rechte“, „NPD“ und die so genannten „Freien Kameradschaften“ versammelten sich.[15]

An der Gegendemonstration nahmen 5000 Menschen teil.[15]

2017 - Durlach, Baden-Württemberg[Bearbeiten]

Aus dem Umfeld der Partei „Die Rechte“ wurde der TdDZ am 3. Juni 2017 in Durlach, einem Vorort von Karlsruhe organisiert. Es nahmen etwa 300 Personen teil, ein Drittel der Teilnehmerzahl des Vorjahres. Es handelte um die größte Demonstration rechts von der AfD im Jahr 2017 in Baden-Württemberg.[16] Für den TdDZ 2017 wurde ein Musiksampler zusammengestellt, der zur Finanzierung der Organisationskosten dienen sollte.

2018 Goslar, Niedersachsen[Bearbeiten]

Im südniedersächsischen Goslar versammelten sich am 2. Juni 2018 ca. 170 Demonstarten zum TdDZ.[1] Bei der Mobilisierung wurde immer wieder auch von der im NS-Sprachgebrauch titulierten „Reichsbauernstadt“ gesprochen. Hinter der TddZ-Organisation 2018 steckte ein Verbund von Neonazis, der sich als „Kollektiv Nordharz“ bezeichnete, aber Anfang 2018 auflöste. Die Personen der Gruppe traten daraufhin fast komplett in die Partei „Die Rechte“ ein und bildet dort seither den Großkreisverband Südostniedersachsen. Der BNR sieht die als die bekannte Strategie „Freier Nationalisten“ in eine Parteistruktur einzutreten und sich dadurch gegen etwaige Verbotsbestrebungen abzusichern.[17]

Auch für den TdDZ 2018 wurde ein Musiksampler zusammengestellt, der zur Finanzierung der Organisationskosten dienen soll. Es finden sich auf dem bei PC Records von Steve Geburtig aus Chemnitz erschienen Sampler, Bands wie „Kodex Frei“, „Heilige Jugend“, „Ungebetene Gäste“ und „Sturmwehr“.[16]

In Goslar protestierten mindestens 3.000 Menschen laut Polizei unter den Mottos "Marsch für Demokratie" und "Goslars Zukunft bleibt bunt - kein Platz für Rassismus" gegen den TdDZ; darunter war auch Ex-Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD).[18]

Wirkung[Bearbeiten]

In Hamburg organiserte Thomas Wulff 2015 den „Tag der Patrioten“, bei dem sich laut Die Welt die Symbolik des „Tag der deutschen Zukunft“ wiederfindet.[19]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Neonazi-Aufmarsch in Goslar: Fiasko in der „Reichsbauernstadt“. In: Die Tageszeitung: taz. 2. Juni 2018, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 2. Juni 2018]).
  2. Neonaziaufmarsch zum „Tag der deutschen Zukunft“ in Hildesheim - Störungsmelder. In: Störungsmelder. 31. Mai 2010 (zeit.de [abgerufen am 2. Juni 2018]).
  3. Georg Spielberg: DIE RECHTE. 26. Juni 2014, abgerufen am 8. Juni 2018 (français).
  4. Verfassungsschutzbericht 2013: Rückgang im rechts- und linksextremistischen | Nds. Ministerium für Inneres und Sport. Abgerufen am 8. Juni 2018 (deutsch).
  5. Verfassungsschutzbericht 2015 - Innenbehörde Hamburg - FHH. Abgerufen am 8. Juni 2018.
  6. Bundesamt für Verfassungsschutz - Rechtsextremistische Demonstrationen. Abgerufen am 8. Juni 2018.
  7. Verfassungsschutzbericht 2009 Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) Hamburg
  8. Neonazis feiern „Tag der deutschen Zukunft“ mit Angriffen auf Medienvertreter Die Zeit
  9. 1200 Neonazis bei extrem rechten Events in Braunschweig und Sondershausen
  10. Hendrik Ternieden: Krawall bei Neonazi-Demo in Hamburg: "Verharren Sie nicht in der Kurve". In: Spiegel Online. 2. Juni 2012 (spiegel.de [abgerufen am 2. Juni 2018]).
  11. 38 verletzte Polizisten bei Krawallen. In: sueddeutsche.de. 3. Juni 2012, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 2. Juni 2018]).
  12. Wolfsburg: Aufmarsch durch menschenleere Straßen
  13. René Garzke, Sören Kohlhuber: Neonazi-Demonstration in Neuruppin: "Tag der deutschen Zukunft" von mehreren Hundert Personen blockiert. In: Potsdamer Neueste Nachrichten. 8. Juni 2015 (pnn.de [abgerufen am 2. Juni 2018]).
  14. Neonazistisches Demonstrationsritual | Blick nach Rechts. 24. Mai 2018, abgerufen am 2. Juni 2018.
  15. 15,0 15,1 Sebastian Weiermann: „Tag der deutschen Zukunft“ in Dortmund: 1000 Nazis und ein Hitler-Transparent. In: Die Tageszeitung: taz. 5. Juni 2016, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 2. Juni 2018]).
  16. 16,0 16,1 Neonazistisches Demonstrationsritual | Blick nach Rechts. 24. Mai 2018, abgerufen am 2. Juni 2018.
  17. Baden-Württemberg 2017: TDDZ und Footballarmy, AfD und rechte Betriebsratsliste | Belltower News. Abgerufen am 2. Juni 2018.
  18. NDR: 200 Rechte, 3.000 Gegendemonstranten in Goslar. Abgerufen am 2. Juni 2018.
  19. Denis Fengler: Tag der Patrioten: Das ist Hamburgs Neonazi-Szene. In: DIE WELT. 11. September 2015 (welt.de [abgerufen am 8. Juni 2018]).


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