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TalentMetropole Ruhr

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Stiftung TalentMetropole Ruhr

Logo TalentMetropole Ruhr
Rechtsform gGmbH
Gründung 2017
Sitz Gelsenkirchen
Leitung Bernd Kreuzinger,

Britta L. Schröder

Branche Bildung
🌐Website [1]

Die TalentMetropole Ruhr (TMR) ist die Bildungsinitiative der Stiftung TalentMetropole Ruhr. Ihr Ziel ist es, Bildungaufstiege zu fördern und dem Fachkräftemangel im Ruhrgebiet entgegen zu wirken. Durch eigene Projekte und Kooperationen mit Akteuren aus der Region, werden Kindern und Jugendlichen konkrete Angebote gemacht, die sie dabei begleiten, ihre Fähigkeiten (Talente) zu entdecken und bestmöglich zu entwickeln. Die TalentMetropole Ruhr fördert mit ihren Angeboten und Kooperationspartnern vom frühkindlichen Bereich bis in den Übergang in Ausbildung/Beruf oder Studium.

Der Talentbergriff[Bearbeiten]

Die TMR definiert nach eigenen Angaben „Talent“ nicht im klassischen Sinne, mit einer Person, die eine außergewöhnliche Begabung in z.B. Kunst oder Sport hat. Stattdessen sind damit Kinder und Jugendliche aus Risikolagen gemeint, die besonders viele Potentiale haben. Soziale Ungleichheit trifft NRW und das Ruhgebiet in besonderem Maße.[1] Die TMR versucht, diese Potentiale also möglichst früh zu identifizieren und bereits in der Schulzeit mit einer Förderung zu beginnen.

Zweck und Aufgaben[Bearbeiten]

Aufgabe der TMR ist die individuelle Förderung von Talenten, und zwar vornehmlich bei jenen Kindern und Jugendlichen aus weniger privilegierten Haushalten, die engagiert und leistungsstark sind.[2] Von diesen jungen Menschen, die unter ihren Möglichkeiten bleiben, gibt es besonders viele im Ruhrgebiet. Es gibt eine ausgeprägte reviertypische Nord-Süd-Segregation, mit der Autobahn 40 als Trennlinie und „Sozialäquator des Ruhrgebiets“. Ethnische und soziale Segregation korrelieren in zahlreichen Städten des Ruhrgebiets in hohem Maße. In den nördlichen, weitaus ärmeren Stadtteilen mit hoher SGB-II-Quote wachsen die meisten Kinder auf. Im Süden lebt eine überwiegend deutsche Bevölkerung in geringer Armut und weniger Kindern. Aus zahlreichen kommunalen Familien- und Sozialberichten geht hervor, dass die Adresse einer Familie, der ethnische Hintergrund und das Einkommen die beste statistische Vorhersage für die Gesundheit und die Bildungschancen eines Kindes sind.[3] Nur 27% aller Kinder aus nicht-Akademiker-Haushalten besuchen später eine Hochschule. Im Vergleich: Bei Kindern aus Akademiker-Haushalten sind dies 79%[4]. Dazu kommt, dass viele Jugendliche keinen Zugang zum ersten Arbeitsmarkt finden, obwohl jeder vierte Ausbildungsplatz unbesetzt bleibt.[5] Vor diesem Hintergrund fördert die TMR geeignete gemeinnützige Projekte im Bereich der Kinder- und Jugendförderung und Bildung.

Die Angebote der TMR richten sich an Kindergartenkinder, SchülerInnen und Eltern sowie ErzieherInnen, LehrerInnen und pädagogische Fachkräfte. Nach eigenen Angaben ist die TMR eine fachliche Netzwerk- und Austauschplattform für alle an Bildung beteiligten Akteure im Ruhrgebiet und bringt z.B. auch Schul- und Wirtschaftsvertreter zusammen.[6]

Finanziert wird die TMR von verschiedenen öffentlichen und privatwirtschaftlichen Förderern, darunter die RAG-Stiftung und der Initiativkreis Ruhr.

Gebäude des ehemaligen Arbeitsgerichts Gelsenkirchen. Es hat sehr viele Fenster. Davor ist ein Platz.
Bochumer Straße 86, ehemaliges Arbeitsgericht

Geschichte[Bearbeiten]

Die Initiative wurde 2011 von Marcus Kottmann an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen ins Leben gerufen. 2013 übernahm das Wirtschaftsbündnis Initiativkreis Ruhr die TMR und verselbständigte sie 2017 als gemeinnützige Tochtergesellschaft. Begonnen mit einigen wenigen Projekten, arbeitet die TMR heute gemeinsam mit rd. 300 Partnern zusammen[7] und setzt z.B. jährliche Veranstaltungsreihen wie die TalentTage Ruhr mit über 250 Angeboten für Kinder und Jugendliche im gesamten Ruhrgebiet um. Sie arbeitet eng mit dem TalentScouting am NRW-Zentrum für Talentförderung zusammen.

Nach Ausgründung zog die TalentMetropole Ruhr von Essen nach Gelsenkirchen-Ückendorf um.[8] Sie teilt sich das ehemalige Gerichtsgebäude mit dem NRW-Zentrum für Talentförderung, direkt neben dem Wissenschaftspark Gelsenkirchen.

Projekte und Formate (Auswahl)[Bearbeiten]

TalentAward Ruhr[Bearbeiten]

Der TalentAward Ruhr zeichnet Menschen aus, die sich um die Talentförderung im Ruhrgebiet besonders verdient gemacht haben. In der Regel ist der Preis mit 5000 Euro dotiert. Zu den Preisträgern gehören engagierte Lehrer, Ausbilder, Sozialarbeiter, Unternehmer und Privatpersonen, die sich für den Nachwuchs einsetzen oder als Vorbilder und Mentoren junge Menschen dabei unterstützen, sich bei der Ausbildungs- oder Studienplatzsuche zu orientieren. Für den TalentAward Ruhr kann man sich nicht bewerben, die Jury entscheidet nur über vorgeschlagene Bewerber.[9]

GewinnerInnen des TalentAward Ruhr
2013 Thomas Bassek Oliver Kern Nadja Walraff Suat Yilmaz -
2014 Hans-Jürgen Badziong Anna Katharina Jacob Ulrike Nixdorf Yassine Zerari -
2015 Sabiha Cetinkaya Felix Hagedorn Mira Stepec Ingo Tausenfreund Auszubildende der maxQ.-Schule für Logopädie*
2016 Cordula Hiller-Kitzmann Anja Höhle Jörg Knüfken Serap Tanis LehrerInnen an den fünf Hagener Berufkollegs*
2017 Monika Goldmann Ali Sirin Turgay Tahtabaş Lukas Wessel Raphael Karrasch*
2018 Julia Gajewski Nicolas Martin Dorothee Streier-Lauffs Melanie Stroisch Matthias Berchner*
2019 Mark Bienk Oliver Jantz Guntram Seippel Frank Striewe Schewa von Uden*

* Sonderpreis

TalentTage Ruhr[Bearbeiten]

Seit 2014 entdecken junge Menschen vom Kindergarten- bis zum Hochschulalter während der TalentTage Ruhr ihre Fähigkeiten. Das Ruhrgebiet bündelt dabei als bundesweit erste Region, beispielhafte Bildungsaktivitäten. Es beteiligen sich Akteure aus der Wirtschaft, Bildungseinrichtungen, Kommunen oder Initiativen mit ihren Angeboten. Die jugendlichen Teilnehmer lernen so Berufsbilder kennen und entdecken ihre Interessen, welche den späteren Ausbildungs- oder Studienwunsch festigen sollen.[10][11]

Zahlen zu den TalentTagen Ruhr von 2014-2019
Anzahl der Veranstaltungen Anzahl der Teilnehmenden Anzahl der Städte Anzahl der Akteure
2014 18 600 6 40
2015 40 3700 12 50
2016 90 25.000* 20 75
2017 140 20.000 26 115
2018 200 40.000* 27 140
2019 249 30.000 33 15

* Inkl. der Teilnehmerzahlen der WisssensNacht Ruhr[12][13]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Autorengruppe Bildungsberichterstattung: Risikolagen der unter 18-Jährigen 2018 nach Ländern (in %)2018 nach Ländern (in %). In: Bildungsbericht.de. 15. Januar 2021, S. 43, abgerufen am 18. Februar 2021.
  2. TalentMetropole Ruhr. RAG-Stiftung, abgerufen am 18. Februar 2021.
  3. Aladin El-Mafaalani, Sebastian Kurtenbach, Klaus Peter Strohmeier: Auf die Adrresse kommt es an... BELTZ JUVENTA, ISBN 978-3-7799-4219-1.
  4. Hochschulzugang nach (Aus-)Bildungsstatus im Elternhaus. In: DZHW/Bildungsverläufe und Beschäftigung 3/2018. S. 5, abgerufen am 18. Februar 2021 (deutsch).
  5. Fachrkäftemangel. In: Fachkräftesicherung gewinnt weiter an Bedeutung - DIHK-Arbeitsmarktreport 2017. DIHK, S. 7, abgerufen am 18. Februar 2021.
  6. Satzung der Stiftung TalentMetropole Ruhr. In: stiftungssuche.de. Bundesverband Deutscher Stiftungen, abgerufen am 18. Februar 2021 (Es muss aktiv nach TalentMetropole Ruhr gesucht werden.).
  7. talentmetropoleruhr.de - Wie wir arbeiten. Abgerufen am 5. Februar 2021 (deutsch).
  8. TalentMetropole Ruhr verlegt ihren Sitz nach Gelsenkirchen. In: waz.de. FUNKE Mediengruppe, 3. September 2019, abgerufen am 18. Februar 2021.
  9. Christian Icking: TalentMetropole Ruhr sucht preiswürdige Nachwuchsförderer Ausschreibung für den TalentAward Ruhr 2016 startet. In: www.presseportal.de/. 10. Februar 2016, abgerufen am 18. Februar 2021.
  10. TalentTage Ruhr in Bochum: 30 Veranstaltungen in 11 Tagen. In: waz.de. FUNKE Mediengruppe, 17. September 2019, abgerufen am 18. Februar 2021.
  11. TalentTage Ruhr 2019: "Mach mit" – 11 Tage für Talente im Ruhrgebiet. In: dortmund.de. 18. September 2019, abgerufen am 21. Februar 2021.
  12. Reiner Terhorst: Lange Nacht für schlaue Köpfe: Entdeckertour für große und kleine Forscher – WissensNacht Ruhr lockt mit spannenden Angeboten. In: www.lokalkompass.de. 21. September 2018, abgerufen am 18. Februar 2021.
  13. 16.000 Besucherinnen und Besucher bei der WissensNacht Ruhr 2018. In: https://www.city2science.de. 11. Oktober 2018, abgerufen am 18. Februar 2021.


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