Tobias Nöfer
Tobias Nöfer (* 26. Oktober 1967 in Ahaus, Westfalen) ist ein deutscher Architekt und Städtebauer.
Leben[Bearbeiten]
Tobias Nöfer wurde in Ahaus in Westfalen geboren und studierte von 1987 bis 1994 Architektur an der RWTH Aachen. Von 1990 bis 1992 war er DAAD-Stipendiat an der ETH Zürich. Während des Studiums arbeitete er in den Architekturbüros von Oswald Mathias Ungers in Köln und im Büro Kollhoff & Timmermann bei Hans Kollhoff in Berlin. Nach dem Diplom war Tobias Nöfer als Projektleiter im Architekturbüro von Bernd Albers in Berlin tätig, in den letzten zwei Jahren als Projektleiter des städtebaulichen Masterplans „Planwerk Innenstadt“. 1998 gründete er sein eigenes Architekturbüro in Berlin. Eines der ersten selbstständigen Projekte waren die „Schwarzpläne Berlin“, die als deutscher Beitrag im deutschen Pavillon der Architektur-Biennale in Venedig gezeigt wurden.
Während der Tätigkeit als freier Architekt arbeitete er 1999 bis 2002 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Entwerfen und Städtebau bei Christoph Mäckler an der Technischen Universität Dortmund. Weitere Lehraufenthalte führten ihn unter anderem in die Ukraine und nach Russland.
Mitgliedschaften[Bearbeiten]
Von 2009 bis 2012 saß Tobias in der Vertreterversammlung der Architektenkammer Berlin. 2014 wurde er für zwei Jahre zum Kuratoriumsmitglied von Deutschland baut! e.V. berufen. Seit 2007 ist er Vorstandsmitglied des Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg (AIV), seit 2018 dessen Vorsitzender. Der AIV rief 2021 den „Internationalen Städtebaulichen Ideenwettbewerb Berlin-Brandenburg 2070“ aus und veröffentlichte Vorschläge zur zukünftigen Stadtplanung in Berlin und Brandenburg. Tobias Nöfer ist Mitglied im Deutschen Werkbund Berlin und Mitglied im Förderverein der Bundesstiftung Baukultur.
Bauten und Projekte (Auswahl)[Bearbeiten]
Bauwerke in Deutschland[Bearbeiten]
- 2021 – Bürohaus Franklinstrasse 26, Berlin
- 2021 – Wohnquartier Paulsternstrasse, Berlin
- 2020 – Wohnhaus Lietzenburger Strasse 105, Berlin
- 2018 – Gewerbe-und Wohnquartier Spree One, Berlin
- 2018 – Bundeswehrverband Stresemannstrasse, Berlin
- 2018 – Wohnbebauung Metronom, Berlin
- 2018 – Villa Westfalen, Gütersloh
- 2017 – Geschäftshaus Palais Holler, Kurfürstendamm 170, Berlin
- 2017 – Wohnbebauung Hallesche Strasse, Berlin
- 2017 – Wohnquartier Pepita-Höfe, Berlin
- 2016 – Villa Rheinland II, Düsseldorf
- 2016 – Kita Möckernstrasse, Berlin
- 2015 – Brockessches Palais, Potsdam
- 2015 – Wohnbebauung Beuth-Höfe, Berlin
- 2015 – Wohnen an der Kindl-Brauerei, Berlin
- 2014 – Wohnhaus Wallstrasse 25-26, Berlin
- 2013 – Wohnbebauung Eldenaer Höfe, Berlin
- 2011 – Transelektronenmikroskopgebäude der TU, Berlin
- 2012 – Büro- u. Verwaltungsgebäude Marchstrasse 21, Berlin
- 2012 – Prenzlauer Bogen, Berlin
- 2012 – Wohnquartier Lentzeallee, Berlin
- 2011 – Ärztehaus Brunnenstrasse 160, Berlin
- Seit 2009 – Feinbrennerei Sasse, Schöppingen (Westfalen)
- 2008 – Ärztehaus Bergmannstrasse, Berlin
- 2004 – Villa Rheinland I, Düsseldorf
Bauwerke im Ausland[Bearbeiten]
- 2011 – Wohnbebauung Vathorst, Amersfoort
- 2024 – Wohnquartier Na Nekrosava, Novosibirsk
- 2025 – Wohnquartier Na Dekrabistrov, Jekaterinburg
Positionen[Bearbeiten]
Tobias Nöfer gilt als Vertreter traditionalistischer und neo-klassizistischer Architektur.[1] Er äußerte sich als Vorsitzender des AIV kritisch zur Renovierung des Mühlendamm im historischen Berliner Zentrum[2] und fordert einen Abriss der Autobahn A 104.[3] Im Zuge der Entwicklung des Hochhausleitbilds für Berlin schlug Tobias Nöfer als Architekt von zwei Wohntürmen am Spreeufer einen Ring von Hochhäusern vor.[4]
Privates[Bearbeiten]
Tobias Nöfer ist mit Anne Nöfer verheiratet und hat drei Kinder.
Auszeichnungen[Bearbeiten]
- 2004 – Medaille der Stiftung Werner-von-Siemens-Ring
Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten]
- Tobias Nöfer (Hrsg.): Haus mit Eigenschaften. Das Palais Holler am Kurfürstendamm. Wasmuth & Zohlen Verlag, Berlin 2020, ISBN 978-3-8030-0844-2
- Tobias Nöfer: Architektonische Details. Handbuch und Planungshilfe. DOM publishers, Berlin, ISBN 978-3-86922-421-3
Weblinks[Bearbeiten]
- Nöfer Architekten – Webpräsenz
- Literatur von und über Tobias Nöfer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg (AIV) – Webpräsenz
- Ausstellung Unvollendete Metropole – Webpräsenz
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ BauNetz: Provokation am Ku’damm - Geschäftshaus von Tobias Nöfer in Berlin. 16. Juni 2020, abgerufen am 27. September 2021.
- ↑ Isabell Jürgens: So schlecht behandelt Berlin seine vielen Brücken. 26. Juli 2020, abgerufen am 27. September 2021 (deutsch).
- ↑ 6500 Wohnungen statt drei Kilometer Autobahn: „Die A 104 muss sofort stillgelegt werden“. Abgerufen am 27. September 2021.
- ↑ Ralf Schönball: Architekt schlägt Ring aus Hochhäusern für Berlin vor. In: Der Tagesspiegel Online. 28. September 2016, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 27. September 2021]).
Personendaten | |
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NAME | Nöfer, Tobias |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt und Städtebauer |
GEBURTSDATUM | 26. Oktober 1967 |
GEBURTSORT | Ahaus, Westfalen |
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