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Tourenverwaltung

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Bei der Tourenverwaltung handelt es sich um einen Planungsprozess. In diesem Prozess werden einzelne Aufträge zu einer Tour zusammengefasst und in eine wirtschaftlich sinnvolle Abfolge gebracht. Wirtschaftlich sinnvolles Handeln entsteht dann, wenn entweder die vorhandenen Mittel (finanzielle Mittel, Zeitbudget etc.) effizient eingesetzt werden (Maximalprinzip) oder ein vorgegebenes Ziel mit möglichst wenig Aufwand erreicht wird (Minimalprinzip). Eingesetzte Mittel und angestrebter Ertrag sind demnach so ins Verhältnis zu setzen, dass ein maximaler Nutzen oder ein maximaler Gewinn erzielt werden.[1]

Verwaltet wird jeweils die Tour eines Fahrzeugs. In diesem Zusammenhang spielen alle Bereiche eine große Rolle, denn es soll ein möglichst hohes Auftragsvolumen mit diesem einen Fahrzeug erledigt werden. Gleichzeitig sind Restriktionen und besondere Ansprüche des Empfängers zu berücksichtigen. Je mehr Touren zu planen sind, um so aufwändiger wird die Tourenverwaltung.

Die optimale Tourenverwaltung ist unter anderem durch folgende Kriterien gekennzeichnet:

  • Der Laderaum eines Fahrzeugs ist maximal ausgelastet und entsprechend der Reihenfolge der anzufahrenden Ziele beladen ("Last in - first out").
  • Die aufzuwendende Zeit des Fahrers ist realistisch und entspricht den gesetzlichen Vorgaben.
  • Die zu fahrende Strecke ist hinsichtlich Zeitfenster und Restriktionen optimal geplant.
  • Sämtliche Ressourcen werden effizient und so sparsam wie möglich genutzt.

Beschreibung Tourenverwaltung[Bearbeiten]

Die Tourenverwaltung umfasst mehrere Aufgabenbereiche bzw. Bestandteile, die sämtlich eine wirtschaftlich bedeutsame Rolle spielen:

Tourenplanung[Bearbeiten]

Die Tourenplanung ist klar von der Routenplanung abzugrenzen. Die Tourenplanung befasst sich mit der Ermittlung der optimalen Wegstrecke für eine vorgegebene Anzahl von Fahrzeugen und eine bestimmte Anzahl von Transportaufträgen. Dabei sind gleichzeitig Abholungen und Lieferungen zu berücksichtigen sowie Tages- und Mehrtagestouren zu handhaben.

Die Routenplanung dagegen findet einen Weg zwischen einem Start- und einem Zielort. Zwar können unterschiedliche Wegepunkte bzw. Zwischenziele erfasst werden, für die Logistik sind diese Systeme jedoch nicht annähernd wirtschaftlich. Routenplaner sind beispielsweise nicht in der Lage, die einzelnen Touren Ressourcen-günstig zu optimieren, sondern verfolgen lediglich die eingegebenen Informationen des Nutzers.[2]

Tourenoptimierung[Bearbeiten]

Die Tourenoptimierung bildet eine der Kernfunktionen der Tourenplanung. Hier werden die einzelnen Touren zusammengestellt und optimiert. Eine ausgereifte Software für Tourenverwaltung nutzt Algorithmen, um eine Zeit-Weg-Matrix zwischen den einzelnen Zielen zu ermitteln und den Tourenverlauf unter Berücksichtigung sämtlicher Bedingungen zu optimieren. Zu diesen Bedingungen zählen beispielsweise die Annahmezeiten für Warenlieferungen, die Lenk- und Ruhezeiten der Fahrer, die Kapazitäten der Transportfahrzeuge, Belastung der Wegstrecken durch Berufsverkehr, Baustellen etc.

Eine besondere Bedeutung kommt der Tourenoptimierung im Bereich der A/B-Tourenplanung zu. Gemeint sind damit Aufträge, in deren Rahmen zunächst ein Startpunkt angefahren werden muss, um eine Ware oder ähnliches zu laden, um dann den Zielpunkt anzusteuern, an dem diese Ware abzuladen ist. Sind mehrere solcher Aufträge an einem Tag zu erledigen, droht Ineffizienz und damit wirtschaftlicher Schaden – unabhängig davon, wie viele Fahrzeuge im Einsatz sind. Optimierungsbedarf entsteht aufgrund potenzieller Doppelfahrten klassischerweise in den Bereichen

  • Kraftstoffverbrauch
  • Transportkosten (Maut etc.)
  • Zeiteffizienz
  • Termintreue
  • Restriktionen
  • Tourensteuerung

Bei der Tourensteuerung ist der Soll-/Ist-Vergleich zentraler Bestandteil für Fahrer und Disponenten. So werden beide in die Lage versetzt, bei Störungen – beispielsweise auf der Strecke – entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Nicht nur die geplante Tour ist bekannt, auch die tatsächliche wird angezeigt. Im Einsatz sind digitale Karten und ausgereifte, spezielle Navigationsprogramme.

Eine der Voraussetzungen für eine optimale Tourensteuerung ist die Fahrzeugortung, mittels deren Hilfe die Fahrzeugpositionen jederzeit abrufbar sind. Hinzu kommt eine intelligente Verknüpfung der zugehörigen Daten und deren übersichtliche Darstellung. Zahlreiche Speditionen und Kurierdienste bieten ihren Kunden inzwischen einen Live-Verfolgung in Echtzeit an. Die Statusanzeigen sind jederzeit auf dem aktuellen Stand und ermöglichen exakte Informationen unter anderem über den Stand der Zulieferung.[3]

Auftragsbearbeitung[Bearbeiten]

Zur Auftragsbearbeitung zählt die schnelle und zeitnahe Erfassung zu disponierender Aufträge und neuer Adressen, die Abrechnung etc. Moderne Software für die Tourenverwaltung arbeitet mit Schnittstellen zu ERP-Systemen und Controlling-Programmen zur Auswertung. Fahrer und Disponenten kommunizieren in Echtzeit und versenden elektronische Unterlagen, die im Logistik-Unternehmen eingelesen und ohne Zeitverzögerung weiterverarbeitet werden können.

Ressourcenmanagement[Bearbeiten]

Das Ressourcenmanagement umfasst die Verwaltung der Transport- und Lademittel pro Fahrzeug, Depot und Zielanschrift. Doppelte Buchungen und Erfassungen entfallen in aller Regel, da die korrekte Gegenbuchung (Entnahme aus Lager - Beladen des Fahrzeugs oder umgekehrt Entnahme aus dem Fahrzeug - Ausgabe an Empfänger) unmittelbar automatisch ausgeführt wird.

Auswertungen[Bearbeiten]

Statistische Auswertungen sind ein wichtiges Instrument für das Controlling zur Unternehmenssteuerung. Relevante Daten für Betriebsleitung und Disposition werden erfasst, zusammengestellt und ausgewertet. In der Regel können die ausgewerteten Daten zur Weiterverarbeitung über Schnittstellen an spezielle Programme (Excel PowerPivot und ähnliche) gesendet werden.

Digitale Karten[Bearbeiten]

Sie bilden das digitale Straßennetz ab und basieren auf offiziellen und stets aktuellen Rohdaten entsprechender Institutionen. Spezifische Tourenverwaltungsanwendungen verwenden diese Daten als Grundlage und stellen in den Karten zahlreiche relevante Informationen für die Disponenten und Fahrer dar, zum Beispiel gesonderte Abladestationen.

In der Regel lassen diese Daten sich um weitere individuelle Informationen durch das Logistik-Unternehmen ergänzen - sowohl vom Fahrer als auch vom Disponenten. So können Verkehrsbeschränkungen, Restriktionen etc. angezeigt und bei der Tourenplanung berücksichtigt werden.

Das Grundmodell der Tourenplanung[Bearbeiten]

Eine hochwertige und zeitgemäße Tourenverwaltungssoftware ist dazu konzipiert, Logistik-Unternehmen bei der Planung und Optimierung von Touren zu unterstützen. Dabei steht die Wirtschaftlichkeit der Touren im Mittelpunkt. Die Definition einer Tourenplanung sagt aus, dass eine bestimmte Auftragsmenge einer gewissen Menge an Transportmitteln so zuzuordnen ist, dass sämtliche Transportkosten minimiert werden. Zu den Transportkosten zählen alle Kosten, die durch die Nutzung und den Einsatz der Transportmittel sowie durch die zurückzulegenden Distanzen entstehen.

Das Grundmodell der Tourenplanung zählt zur Klasse der NP-schweren Probleme. Das bedeutet, dass die Software zu jedem Zeitpunkt mehrere potenzielle Optionen hat, die Berechnungen fortzuführen. Es existiert kein eindeutiger Rechenweg. Um das Problem der Tourenplanung zu lösen, stehen den Programmierern unterschiedliche Möglichkeiten in Form von Algorithmen, Methoden etc. zur Verfügung.

Eine moderne Tourenverwaltungssoftware verwendet unter anderem Strategien zur lokalen Suche und tauscht die Reihenfolge der Aufträge sowie deren Zuordnung zu den einzelnen Transportmitteln, um die optimale Zusammenstellung zu ermitteln. Da die Komplexität dieser Situation es unmöglich macht, sämtliche Alternativen vollständig auszutesten, werden Näherungslösungen angestrebt. Gleichzeitig wird bei der Suche nach der idealen Lösung (hier: optimale Wegstrecke) mit einer Tabu-Liste gearbeitet. In dieser Liste sind Züge oder Lösungen gesammelt, die in der aktuellen Situation (hier: Tourenplanung) nicht berücksichtigt werden dürfen, beispielsweise Wegstrecken, die für Fahrzeuge ab einem bestimmten Gesamtgewicht nicht freigegeben sind.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Was versteht man unter Tourenverwaltung? cotris.com Blog, Abgerufen am 18. Mai 2020
  2. Tourenplanung Betriebswirtschaft Lernen, Abgerufen am 19. Mai 2020
  3. Tourenoptimierung Betriebswirtschaft Lernen, Abgerufen am 19. Mai 2020


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