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Trantüte

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Trantüte ist eine umgangssprachliche, abwertende Bezeichnung für Personen, die als langsam und träge wahrgenommen werden. Der Begriff ist im deutschen Sprachraum verbreitet.

Etymologie[Bearbeiten]

Der Begriff Trantüte ist eine Komposition der Wörter Tran und Tüte.

  • Tran: im Tran (umgangssprachlich: 1. [durch Alkoholgenuss, Schläfrigkeit o. Ä.] völlig benommen. 2. [bei einer zur Gewohnheit, Routine gewordenen Tätigkeit] zerstreut, geistesabwesend: etwas im Tran vergessen.).[1] Tran kommt aus dem Niederdeutschen und hat den gleichen Ursprung wie das Wort Träne, bedeutet so etwas wie Tropfen, und wenn etwas tropft, ist das auch ein langsamer Vorgang. Außerdem ist Tran laut Deutsche Welle verwandt mit dem Begriff Trance (lateinisch: transire „hinübergehen, überschreiten“).[2]
  • Tüte: ein 'horn- bzw. röhrenförmiges blasinstrument' etwa wie bei Tutenblaser, Flüstertüte; kommt im Obersächsischen in der Komposition trantute 'verschlafener mensch, träumer' vor[3] (vgl. Tüt = 'Nachtwächter' zb. in Leipzig).[3][4]

Sprachliche Einordnung[Bearbeiten]

Trantüte gehört zur Kategorie der Schimpfwörter oder Dysphemismen, die als abwertende Beleidigung wahrgenommen werden.

Es existieren zahlreiche synonyme oder verwandte Begriffe, die regional und kontextuell variieren können:[5]

Kulturelle Bedeutung[Bearbeiten]

Verwendung findet der Begriff Trantüte für Personen, die sich langsam und schläfrig verhalten. [2][7]

Siehe auch[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Falko Hennig: Trantüten und Tränen. In: Schimpfwörtersammelsurium: Buch der schmutzigen Wörter. Omnino, Berlin 2022, ISBN 978-3-95894-229-5.

Weblinks[Bearbeiten]

 Wiktionary: Trantüte – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Duden | Tran | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft. Abgerufen am 9. Oktober 2024.
  2. 2,0 2,1 Deutsche Welle (www.dw.com): Trantüte. Abgerufen am 9. Oktober 2024 (english).
  3. 3,0 3,1 Tüte, tute. In: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Abgerufen am 9. Oktober 2024.
  4. Hans Gross (Hrsg.): Archiv für Kriminologie Kriminal-Anthropologie und Kriminalistik. Band 41. F.C.W. Vogel, Leipzig 1911, S. 40.
  5. Trantüte – Schreibung, Definition, Bedeutung, Synonyme, Beispiele. August 2024, abgerufen am 9. Oktober 2024.
  6. Trantute, die. In: Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. Band 5, 1976 (dwds.de).
  7. Hanna Grimm: Wort der Woche. Trantüte (Manuskript). Deutsche Welle, abgerufen am 13. Oktober 2024.


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