Trienekens GmbH
| Trienekens GmbH | |
|---|---|
| Rechtsform | GmbH |
| Gründung | 2002[1] |
| Sitz | Viersen  Deutschland
|
| Leitung | Rebecca Trienekens-Domrös, Joachim Domrös |
| Mitarbeiterzahl | 6 (2015)[2] |
| Branche | Verwaltung |
| 🌐Website | www.trienekens-gmbh.de |
Die Trienekens GmbH ist ein Abfall- und Entsorgungsunternehmen mit Sitz im nordrhein-westfälischen Viersen. Das Familienunternehmen führt als Holding verschiedener ausländischer Gesellschaften das Auslandsgeschäft der 2002 aufgelösten Trienekens AG fort.
Geschichte[Bearbeiten]
Im Jahr 1923 gründete Mathias Trienekens in Süchteln den Heu- und Strohgroßhandel M. Trienekens. Ab 1954 war das Unternehmen auch im Bereich lokaler Müllentsorgung tätig, aus dem sich bis 1971 die M. Trienekens Städtereinigung Viersen entwickelte, die 1988 in Trienekens Entsorgung GmbH umbenannt wurde.[3]
1994 eröffnete das Unternehmen ein Aufbereitungsanlage für Altpapier im spanischen Baskenland. Später kamen Abfallsammelkonzepte sowie Sortieranlagen und ein Verwertungssystem für Wertstoffe hinzu. Das erste Trienekens-Projekt in Malaysia startete im Jahr 1998. Dabei konzipierte und errichtete das Unternehmen im Teilstaat Sarawak auf Borneo den Kuching Integrated Waste Management Park – nach Aussage des Unternehmens der modernste Entsorgungspark Südostasiens. Dort werden sowohl Industrieabfälle als auch der Hausmüll der rund 700.000 Einwohner von Sarawaks Hauptstadt Kuching gesammelt und dann sachgerecht vorbehandelt, sortiert, aufgearbeitet, entsorgt oder verbrannt. Seit Beginn des Betriebs wurden in dem Park bereits mehr als 1,5 Millionen Tonnen Abfall deponiert. Sickerwässer aus der Deponie werden aufgefangen und behandelt, während das entstehende Deponiegas über ein Rohrsystem gesammelt und einer Verwertung zugeführt wird.
1998 wurde die Trienekens Entsorgung GmbH mit der R+T Entsorgung GmbH zur Trienekens AG verschmolzen. Die Anteile waren dabei zu gleichen Teilen auf die RWE Entsorgung AG und die Trienekens Vermögensverwaltung Beteiligung GmbH verteilt. Der Jahresumsatz betrug zu dieser Zeit 442 Millionen Euro und das Unternehmen galt als das größte Entsorgungsunternehmen Deutschlands.[4][5]
Nachdem 1999 zwei Manager, die an dem Bau der Kölner Müllverbrennungsanlage (MVA) beteiligt waren, wegen mutmaßlicher Schmiergeldzahlungen in Millionenhöhe verhaftet worden waren, gestand der Kölner Kommunalpolitiker Norbert Rüther von der an der MVA beteiligten Trienekens GmbH aus deren verdeckten Organkassen, zwischen 1994 und 1999 insgesamt 511000 Mark für die Parteikasse erhalten zu habe. Dies war der Beginn der Kölner Spendenaffäre und endetet mit einer Reihe von Verurteilungen unter anderem 2010 von Hellmut Trienekens wegen Untreue.[6][7]
Als wesentliche Teile der Trienekens AG 2002 von der RWE-Tochter RWE Umwelt AG übernommen wurden, blieben die Auslandsaktivitäten der Trienekens AG in den Händen der Familie Trienekens und die entsprechenden Tochtergesellschaften wurden unter dem Dach der Trienekens Vermögensverwaltung Beteiligung GmbH als Holding behalten. In Folge wurde das Unternehmen zur Trienekens GmbH mit Sitz in Viersen umfirmiert.[7][8]
2015 erhielt Trienekens den Auftrag zur Errichtung eines weiteren Integrated Waste Management Parks in Sarawak. Das Vorhaben umfasste Planung, Bau und Betrieb von Anlagen, in denen verschiedene gewerbliche Abfälle sowie petrochemische Sonderabfälle aus dem Industriepark Samalaju behandelt und entsorgt werden. Ergänzt wurde das Projekt durch die Errichtung einer Hausmülldeponie für die Stadt Bintulu.[9]
Unternehmen[Bearbeiten]
Die Trienekens GmbH ist ein familiengeführtes Unternehmen in dritter Generation. Es bietet Dienstleistungen und Entsorgungskonzepte für Industrie-, Gewerbe- und kommunale Abfälle einschließlich Sondermüll und betreibt dazu Entsorgungsanlagen und Einrichtungen. Das Unternehmen ist dabei über verschiedene Tochtergesellschaften und Joint Ventures vor allem in Spanien und Malaysia tätig. Hierzu zählen die Trienekens País Vasco und Beotibar Recycling, beide in Spanien, sowie Trienekens (Sarawak) Sdn Bhd To (in Malaysia)
Kuching Integrated Waste Management Park[Bearbeiten]
Der Kuching Integrated Waste Management Park auf Borneo wird von der Sarawak Wastes Management Sdn Bhdist betrieben und ist nach eigenen Angaben der modernste Entsorgungspark Südostasiens. Dort werden sowohl Industrieabfälle als auch der Hausmüll der rund 700.000 Einwohner von Sarawaks Hauptstadt Kuching gesammelt, vorbehandelt, sortiert, aufgearbeitet, entsorgt oder verbrannt. Seit Beginn des Betriebs wurden in dem Park bereits mehr als 1,5 Millionen Tonnen Abfall deponiert. Sickerwässer aus der Deponie werden aufgefangen und behandelt, während das entstehende Deponiegas über ein Rohrsystem gesammelt und einer Verwertung zugeführt wird. Sarawak ist der derzeit der einzige Bundesstaat in Malaysia, der ein integriertes Abfallmanagementsystem (Integrated Solid Waste Management System, ISWMS) betreibt.[10] Die Betreibergesellschaft ist ein Joint Venture zwischen der Landesverwaltung und der Trienekens (Sarawak) Sdn Bhd.[9]
Literatur[Bearbeiten]
- Trienekens, We care for the future, Imagebroschüre, Viersen, 2017 (Download PDF)
Weblinks[Bearbeiten]
- www.trienekens-gmbh.de
- www.trienekens.es
- www.beotibar.net
- www.bzb.es
- www.trienekens.com.my
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Was macht Trienekens heute? In: rundschau-online.de. 17. September 2004, abgerufen am 2. Januar 2018.
- ↑ Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2015 bis zum 31.12.2015
- ↑ Historie EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein mbH, abgerufen am 31. Dezember 2017
- ↑ Weißbuch über das unternehmerische, gesellschaftliche und soziale Engagement des mittelständischen Unternehmers Hellmut Trienekens, Viersen, 2004
- ↑ Das jähe Ende eines Müllbarons Manager Magazin vom 12. Juni 2002
- ↑ Matthias Kietzmann, Karl-Heinz Steinkühler, Thomas van Zütphen: Affäre - Die Stadt, der Müll und der rote Filz. In: Focus. Nr. 11/2002, 11. März 2002 (focus.de).
- ↑ 7,0 7,1 Manfred Heinrich: Strafrecht als Scientia Universalis. Walter de Gruyter, 2011, ISBN 978-3-11-024010-8, S. 1055 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Handelsregister Amtsgericht Mönchengladbach HRB 10423
- ↑ 9,0 9,1 Marylin Ten: Trienekens to continue servicing Siburan, Tapah, Beratok The Borneo Post, vom 17. März 2017
- ↑ Sarawak only state in country using ISWMS The Borneo Post, vom 5. Dezember 2012
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