Tristan Foison
Tristan Foison (* 1961)[1] ist ein französischer Ondist. Berühmt wurde er durch das Stehlen einer Komposition von Alfred Desenclos, die er unter seinem Namen aufführen ließ.
Leben[Bearbeiten]
Tristan Foison studierte in Frankreich Ondes Martenot und wanderte um 1988 in die USA aus. Dort machte er Karriere sowohl als Dirigent als auch als Komponist. So dirigierte er 1989 das Acadiana Symphony Orchestra in einem Konzert zur 200-Jahr-Feier der Französischen Revolution[2], das Louisiana Philharmonic Orchestra[3] und war von 1995 bis 2000 Chefdirigent des Rome (Georgia) Symphony Orchestras.[4].
Als Komponist schrieb er u.a. die Musik für den Pavillon der Vereinten Nationen bei der EXPO 1992 in Genua[5] als auch Werke für die Capitol City Opera in Atlanta[6]. Für die Wiedereröffnungsfeier des Fernbank Museum of Natural History nach langjährigen Umbauarbeiten im Oktober 1992 erhielt Tristan Foison einen Kompositionsauftrag[7]. Sein Violinkonzert wurde vom Atlanta Music Club in Auftrag gegeben und nach erfolgreicher Premiere für den Grawemeyer Award 1997 nominiert[8]. Tristan Foison war zudem Juror bei der XXVI New Orleans International Piano Competition 1993.
Zu einem Skandal kam es am 20. Mai 2001 als der Capitol Hill Chorale unter der Leitung von Fred Binkholder das Werk "Requiem Mass" von Tristan Foison aufführte. Tristan Foison gab das Werk als sein eigenes aus und bezeichnete die Aufführung als US-Premiere. Allerdings fiel einem der Zuhörer auf, dass er das Werk ein Jahr zuvor schon einmal in den USA gesungen hatte. Nach Recherchen stellte sich heraus, dass Tristan Foisons "Requiem Mass" eine notengleiche Kopie der "Messe de Requiem" von Alfred Desenclos war.[9] Der Skandal beendete die musikalische Karriere von Tristan Foison und er ist seitdem nicht wieder als Komponist, Dirigent oder Ondist in Erscheinung getreten. Darüber hinaus stahl Tristan Foison noch weitere Werke, darunter das Violinkonzert von Raymond Gallois-Montbrun sowie das Cantique du soleil von Jacques Chailley[10]. Beide Werke erhielten unter den Namen Foisons ihre US-Premieren.
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ https://www.newspapers.com/article/the-atlanta-constitution/24835742/
- ↑ The Eunice News vom 21.04.1989
- ↑ The Times Picayune vom 20.11.1992
- ↑ https://www.romesymphony.org/our-history
- ↑ https://www.mythicjourneys.org/newsletter_nov06_foah.html
- ↑ Atlanta Journal Constitution vom 10.05.1997 und 07.09.1997
- ↑ Atlanta Journal Constitution vom 08.11.1992
- ↑ https://grawemeyer-music.library.louisville.edu/works?composer=Foison,%20Tristan
- ↑ https://www.washingtonpost.com/archive/lifestyle/2001/06/07/a-composers-too-familiar-refrain/bf1c5bbd-b261-42d8-9649-795f6e093c9d/
- ↑ https://www.tobias-broeker.de/tristan-foison-vc
Personendaten | |
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NAME | Foison, Tristan |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Ondist |
GEBURTSDATUM | 1961 |
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