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Utz Podzeit

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Datei:Dr. Utz und Mechthild Podzeit, 1997.jpg
Utz und Mechthild Podzeit (1997)

Utz Podzeit (* 25. Jänner 1942 in Salzburg) ist ein österreichischer Indologe. Er ist emeritierter Universitätsdozent für Indologie am Institut für Asien-, Tibet- und Buddhakunde (vormals Indologie) der Universität Wien.

Leben[Bearbeiten]

Podzeit wurde als Sohn des Werbegraphikers Theodor Paul und Hilde Podzeit, geb. Kurz-Thurn-Goldenstein, geboren. Die Matura erfolgte am Akademischen Gymnasium Salzburg. Er studierte zunächst am Mozarteum Oboe, Klavier und Orgel mit Abschluss als Oboist und unternahm Tourneen mit der Camerata Academica unter der musikalischen Leitung von Bernhard Paumgartner. Anschließend wechselte er zu einem Studium der Philosophie (Indologie, Sanskrit, Tamil, Hindi) sowie Theaterwissenschaft als Zweitfach an die Universität Wien. Nach seinem Studium war er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Institutes für Indologie der Universität Wien unter Gerhard Oberhammer und wurde 1972 promoviert. Lehraufträge für Sanskrit hatte er seit 1969 inne. Von 1972 bis 1974 folgte ein Forschungsaufenthalt an der University of Madras (Government of India Scholarship).

Podzeit war seit 1985 Leiter der Fachbibliothek für Indologie der Universität Wien. Im Jahre 1997 erhielt er die Venia Legendi zum Universitätsdozenten. Die Forschung am Institut auch unter dem Aspekt des interreligiösen Dialogs der Religionen unter Oberhammer führte zu Gastvorträgen u. a. von Karl Rahner und zum Austausch mit Franz König. Der Standortwechsel des Institutes mit der Gesamtfachbibliothek vom Neuen Institutsgebäude der Universität Wien (NIG) an das Campusareal des ehemaligen Allgemeinen Krankenhauses (nunmehr Universität Wien), erforderte eine Neuaufstellung/Archivierung, Verschlagwortung, Inventarisierung und Digitalisierung des gesamten Bestandes der Indologischen Fachbibliothek. Podzeit war als Leiter an der Digitalisierung des Bestandes der Fachbibliothek und in der Forschung im Rahmen der Sammlung de Nobili (SDN)[1] tätig.

Podzeit wurde der Titel „Oberrat“ verliehen.[2]

Interreligiöser Dialog[Bearbeiten]

Ende der 1980er Jahre konvertierte Podzeit zur katholischen Kirche. Über Paul Weß, die Auseinandersetzung mit dem Befreiungstheologen Leonardo Boff, entschied er sich für die Wiener Augustinerkirche, an der er im Rahmen als Pfarrgemeinderat in Gremien mit den Patres des Konventes in Dialog trat. Dieser Dialog manifestierte sich auch in ökumenischer Sichtweise: Martin Luther als Augustiner-Eremit. Vis a vis in der Dorotheergasse befindet sich die Evangelische Kirche Augsburger Bekenntnis; er war Mitbegründer der bis heute bestehenden gemeinsamen Arbeitsgruppe Blickwinkel. Den Gründungsinitiatoren gehörten neben Podzeit u. a. Prior Johannes Steinbach, Albin Scheuch, Pfarrer Hermann Miklas, Mechthild Podzeit und Hans Jonke an.

Des Weiteren steht Podzeit im Dialog mit dem Judentum.

Privates[Bearbeiten]

Podzeit war seit 1976 mit der Schriftstellerin Mechthild Lütjen verheiratet; der Ehe entstammen drei Kinder. Er ist ein Cousin des Salzburger Malers Helmut Kurz-Goldenstein (1941–2004). Sein Bruder war der promovierte Archäologe Wulf Podzeit (1940–2009).[3]

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten]

  • The connection between Kamsa and Kalanemi. In: Kumarapuram Kunjunni Raja: Silver Jubilee Volume. Annals of Oriental Research University of Madras. University of Madras, 1975.[4]
  • Seelenwanderung oder Wiedergeburt? Schwengeler, Berneck, 1984. ISBN 3-85666-123-9.
  • Die indischen Handschriften an der Universitätsbibliothek Wien. 1988.
  • Indian manuskripts in Vienna. In: Philosophy, Grammar and Indology. Essays in Honour of Professor Gustav Roth. (Hrsg.: H.S.Prasad), 1992, ISBN 8170303621.
  • A philological reconstruction of the oldest Krsna-epic. In: Wiener Zeitschrift für die Kunde Südasiens 36, 1992.
  • Begegnung im „sich-öffnend-dasein-für“. Die Sammlung De Novili als Ort des Dialogischen Gesprachs. In: Hermeneutics of encounter. Hrsg.: Francis X. D'Sa, Roque Mesquita. Gerold Verlag, Wien 1994, ISBN 3-900271-25-9.
  • Devaki, die Mutter des Krsna. In: Wiener Zeitschrift für die Kunde Südasiens 39, 1995.
  • Bemerkungen zum „Sinn“ des Namens Vasudeva (Orbis Indicus). In: Wiener Zeitschrift für die Kunde Südasiens und Archiv für indische Philosophie. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Vol.38, 1994, S. 191-200.
  • Die Wandlungen Krsnas zum höchsten Gott. Philologische Studie zur Kṛṣṇa-Gopāla-Legende. Peter Lang, 1997. ISBN 3-631-30717-9.
  • mit Gerhard Oberhammer, Karin Preisendanz: Publications of the De Nobili Research Library. Sammlung de Nobili (SDN), ab 2002.
  • als Hrsg.: Gerhard Oberhammer: Ausgewählte Kleine Schriften. Gerold Verlag, Wien 2007. ISBN 978-3-900271-39-8.
  • Die Freude an der Tora als Weisung des Weges zum Vater. Auslegungen der Rabbinen und des Aurelius Augustinus zu Psalm 1. Peter Lang, 2009. ISBN 978-3-631-59067-6.
  • „Pfuy, schämt euch, ihr Juden!“ Der Prediger Abraham a Sancta Clara und die Juden. In: Dialog-Du Siach, christlich-jüdische Informationen 81, 2010.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Sammlung de Nobili (SDN). Abgerufen am 21. April 2021.
  2. Johann Kirste: Kleine Schriften. F. Steiner, 1993, ISBN 978-3-515-06130-8, S. VI (google.com [abgerufen am 26. April 2021]).
  3. Außenministerium der Republik Österreich: Wulf Podzeit: Eigentlich glücklich. Abgerufen am 21. April 2021.
  4. Kumarapuram Kunjunni Raja: Silver Jubilee Volume: Annals of Oriental Research University of Madras. University of Madras, 1975 (google.de [abgerufen am 21. April 2021]).

PDF Von Ulrich Kurz-Goldenstein [d.i. Utz Podzeit]. WZKS 32: 77-90. Prakash H. S. Shiva. 2007. »Koodiyattam«. In: Incredible India. Traditional. Theatres. New ...


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