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Value Engineering

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Value Engineering ist eine strukturierte Denkmethode für die Entwicklung von Innovationen, Aufgaben wie Projekten, Produkten und Services. Für die Weiterentwicklung und Verbesserung von Produkten wird die Methode Value Analysis oder Wertanalyse genannt.

Ziel ist es dabei, immer einen möglichst hohen Wert/Wirkung und Nutzen unter geringst möglichem Ressourceneinsatz, also systematisch optimierte Ergebnisse zu erreichen.

Value Engineering/Value Analysis nutzt dazu einen kreativen, strukturiert organisierten Denkprozess über die Wirkung einer Aufgabe in „Funktionen“ und deren logische Zusammenhänge. Das Ergebnis, ein sogenanntes Wirkungsmodell oder Funktionen-Logik Diagramm, dient als Anregung und Ausgangspunkt zur Entwicklung von verschiedenen Lösungsansätzen, wie dieses Wirkungsmodell erfüllt werden könnte. Die Besten werden bewertet und optimiert, bieten so eine umfassende Entscheidungsgrundlage und führen schließlich in die konkrete Umsetzungsplanung. Das systematische Erarbeiten eines Wirkungsmodells zur Initiierung vielfältiger Lösungsideen bietet enormen Vorteile gegenüber linearen Denkprozessen im Vorfeld konkreter Planung.

Funktionen erklären, was etwas tut, die Aufgabe, den Zweck, was bewirkt werden soll – die Wirkung (Funktion ausgedrückt durch Hauptwort + Zeitwort, z. B. Personen befördern).

Value (Wert/Wirkung) ist der zu erzielende Nutzen in Abhängigkeit von den eingesetzten Ressourcen.

Engineering steht für Neues entwickeln, Planen und Entwerfen (lat. Ingenium – „sinnreiche Erfindung“ oder „Scharfsinn“).

Wirtschaft und Industrie verwenden, für deren Bedürfnisse nach der Value Engineering Methode entwickelt, Wertanalyse und Value Management. Für Bauwerke und Infrastruktur, unser gebautes Umfeld mit komplexen Unikaten nutzen Architekten und planende Ingenieure Value Engineering oder Value Planning.

Value Engineering Methode[Bearbeiten]

Value Engineering ist ein ingenieurmäßiges Werkzeug zur Entwicklung von Innovationen, konstruktiven oder organisatorischen Aufgaben als Vorstufe einer konkreten Planung und/oder zur Begleitung der Planung, ins besonders wenn Freiheitsgrade und Variationsmöglichkeiten vorhanden sind. Es geschieht dies in bedarfsangepasster Anwendung in einem kreativen, strukturiert organisierten Denkprozess/Engineering über die Wirkung/Value der Aufgaben in Funktionen zur Initiierung vielfältiger Ideen und die Entwicklung von Lösungsansätzen.

Die zu Beginn einer Aufgabe essenziell notwendigen Überlegungen sind: für wen, wer sind die Stakeholder? was ist der Sinn, was soll für diese bewirkt werden, welche Wirkung, welcher Nutzen wird angestrebt, welche Erwartungen, Bedingungen und Einschränkungen gibt es, wie wird Akzeptanz erreicht? Das alles kann in Funktionen formuliert werden. Funktionen sind abstrakt (Hauptwort + Zeitwort, z. B. Personen befördern, Qualität steigern). Alle Funktionen hängen logisch zusammen, sie können mit den Fragen „wie?“ und „warum?“ zu logischen Funktionennetzen, zu möglichst einfachen Funktionen-Logik Diagrammen oder Wirkungsmodellen entwickelt werden, welche noch keine Lösungen vorgeben, jedoch als Basis für die Entwicklung von Ideen zur Umsetzung der Aufgabe dienen.

Den Funktionen können Kosten zugeordnet werden. Die Kosten aller Funktionen ergeben die Gesamtkosten. Die Kostenzuordnung zu den Funktionen sowie Funktionenanalysen ergeben maßgebende Schlüsselfunktionen, Kostentreiber – Einsparungspotentiale. So kann die Aufgabe im Wirkungsmodell kostenmäßig dargestellt und optimiert werden.

In einer kreativen Ideensuche werden mehrere mögliche Lösungsansätze entwickelt, wie das Wirkungsmodell erfüllt werden kann. Nach Bewertung und Optimierung nach Leistung/Nutzen, Akzeptanz und Kosten stehen die Besten die zur Auswahl und somit zur Entscheidungsfindung zur Verfügung. Erst danach soll mit einer konkreten Umsetzungsplanung begonnen werden.

Es wird mit dieser Methode mit dem Entwurf der erwarteten Wirkung ein Schritt vor die konkrete Planung einer Aufgabe gesetzt, wodurch optimierte Lösungen mit hoher Leistung und Akzeptanz zu geringsten Kosten gezielt erreicht werden sowie Fehlplanungen oder Fehlentscheidungen weitgehend vermieden werden können. Der Entwurf der Wirkung in Funktion vor einer konkreten Planung macht Value Engineering gegenüber anderen Planungsmethoden einzigartig und treffsicher.

Die kreative Funktions- und Ideenentwicklung erfolgt dabei in einem multidisziplinären Team, um kollektive Intelligenz durch unterschiedliche Sichtweisen zu nutzen und so zu optimierten Ergebnissen zu kommen sowie die Verantwortung für die Lösungen auf mehrere Schultern zu verteilen.

Value Engineering bewirkt rasch und gezielt Ergebnisse – Entscheidungsgrundlagen, ganzheitliche Lösungsansätze, Ideenvielfalt, Horizonterweiterung, Impuls für kreative Ingenieurleistung, Excellence gegen Durchschnittlichkeit, strukturierte effiziente Kommunikation der Beteiligten.

Dazu als Beispiel: Value Engineering für Bauwerke und Infrastruktur[Bearbeiten]

Die menschliche Zivilisation im Heute wird erst durch Bauwerke für alle Lebensbereiche sowie der dazugehörigen Infrastruktur, also unser gebautes Umfeld, ermöglicht. Optimierte Planung hat daher enorme Bedeutung für Mensch und Ressourcen sowie die Gestaltung unserer Zukunft. Jedes Bauwerk ist ein komplexes, oft innovatives Unikat mit jahrzehntelangem Bestand und hohen Anforderungen in Leistung/Nutzen und Akzeptanz. Es sind damit meist hohe Kosten für Errichtung, Betrieb und Instandhaltung, Abriss oder Erneuerung verbunden, weshalb einer gewissenhaften und fehlerfreien Planung besondere Bedeutung zukommt.

Die Entwicklung und Umsetzung von optimierten Projekten (Leistung/Nutzen, Akzeptanz, Kosten) erfordert von den Auftraggebern, Planern und Ausführenden ein hohes Maß geistiger Leistung, Kooperationsbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein und meist das Bedürfnis etwas Innovatives, Nachhaltiges zu erschaffen, was mit dem Einsatz der Value Engineering Methode durch die systematische Entwicklung optimierter Lösungsansätze vorzüglich unterstützt und abgesichert werden kann.

Besondere Anforderungen an die Planung[Bearbeiten]

  • Für unser „gebautes Umfeld“ spielen die Nachhaltigkeit und der Zeitfaktor eine entscheidende Rolle. Nachhaltige Bauwerke sind jene, die ein ausgewogenes Verhältnis von Ressourcenaufwand zur Wirkung/Nutzen – Zweckmäßigkeit, Funktionalität, Nutzerkomfort sowie Akzeptanz – gestalterische Ansprüche, adäquate Erhaltungsmöglichkeiten über einen möglichst langen Zeitraum erreichen. Dabei ist heute die einfache Veränderbarkeit von Bauwerken entscheidend. Dies ist am besten mit Value Engineering zu erreichen.
  • Es gibt meistens viele Stakeholder – Investoren, Nutzer, Betreiber, Erhalter direkt- und indirekt Betroffene, das Umfeld und die Umwelt etc. mit unterschiedlichen Anforderungen, Bedürfnissen und Wünschen, welche die Planung grundlegend beeinflussen.
  • Mit der Planung, Errichtung und dem Betrieb sind hohe soziale, ökonomische, ökologische, ästhetische und ethische Verantwortung zu übernehmen. An den Bedürfnissen der Menschen darf nicht „vorbeigeplant“ werden.

Nutzen von Value Engineering[Bearbeiten]

  • Value Engineering liefert verschiedene Sichtweisen sowie mehrere Realisierungsmöglichkeiten aus denen dann die passendste ausgewählt werden kann.
  • Value Engineering ermöglicht ganzheitliche, nachhaltige Planung und transparente Entscheidungsgrundlagen, erleichtert somit die Übernahme der Entscheidungsverantwortung und vermindert das Entscheidungsrisiko, Fehlentscheidungen bzw. Fehlplanungen.
  • Value Engineering vereinfacht die Kalkulierbarkeit von Bauvorhaben.
  • Value Engineering spart Zeit bei Planung und Ausführung.
  • Value Engineering ist als Vorstufe und Begleitung der konkreten Planung und Ausführung zu sehen und kann in alle Phasen der Projektrealisierung eingesetzt werden. Der größte Erfolg wird naturgemäß am Beginn, also bei der Entwicklung der ersten Ideen einer Investition, erzielt.
  • Value Engineering ermöglicht und fördert Klarheit in der Aufgabendefinition, effiziente Kommunikation und Aufgabenkoordinierung sowie Konflikt- und damit Kostenreduktion.
  • Value Engineering kann einsparende oder verbessernde Veränderungen auch während der Herstellungsphase legitimieren. Ein monetärer Vorteil kann dabei sowohl für den Auftraggeber, als auch für den Auftragnehmer entstehen.

Value Engineering im Bauwesen[Bearbeiten]

Value Engineering wird bei großen Investitionen und komplexen Bauvorhaben im privaten und öffentlichen Bereich weltweit mit Erfolg angewendet. In den Vereinigten Staaten wird die Etablierung und Pflege von Value Engineering durch Behörden mit Public Law 104 -106 geregelt. In USA, Japan, Skandinavien wird VE bei größeren öffentlichen Projekten vorgeschrieben. Für das Bauwesen hat ASTM International die Normen E2013-12 und E1699-13 herausgebracht.

Historie[Bearbeiten]

Die Value Engineering Methode wurde in den USA in den 1940ern von Lawrence D. Miles für die Industrie entwickelt, damit Produkte mit den notwendigen Funktionen trotz Mangel an Ressourcen hergestellt werden konnten. Das Verfahren wurde dann auch zur Problemlösung in Organisationsabläufen verwendet und durch die Funktionen Logik von Charles Bytheway (FAST-Diagramm – Function Analysis Systems Technique) weiterentwickelt – Gründung Society of American Value Engineers (SAVE) 1959. 1996 Gründung weltweite Organisation SAVE International.

Value Management (VM) – europäische Normen[Bearbeiten]

Ähnliche Ziele werden mit „Value Management – Wertanalyse“ in den europäischen Normen verfolgt – EN 12973:2001, EN 16271:2012. Dies sind Management Richtlinien, vor allem für die Industrieproduktion mit entsprechenden Managementstrukturen gedacht und daher für das Bauwesen nur bedingt anwendbar.

Literatur[Bearbeiten]

  • VDI 2800: Wertanalyse. Beuth-Verlag, Berlin 2010.
  • Marchthaler (2016): Wertanalyse, Value Management, Wertorientierte Unternehmensführung: Entwicklungen und Methoden. Verlag Methodisches Wissen

Quellen[Bearbeiten]

  • Charles W. Bytheway: FAST Creativity & Innovation, J.Ross Publishing
  • Muthia Kasi 2009: „Function Approach to Transportation Projects – A Value Engineering Guide“, iUniverse
  • ASTM International:
    • E2013 – 12 „Constructing FAST Diagrams and Performing Function Analysis During Value Analysis Study“
    • E1699 – 13 „Performing Value Engineering (VE)/Value Analysis (VA) of Projects,Products and Processes“
  • Europäische Normen:
    • EN 12973:2001 – Value Management,
    • EN 16271:2012 – Value Management – Funktionale Beschreibung der

Weblinks[Bearbeiten]


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