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Verein Katholisches Kinderheim Augsburg-Hochzoll

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Der neubarocke Kinderheimbau von Südosten
Das Kinderheim von Westen

Der Verein Kath. Kinderheim Augsburg-Hochzoll e.V. befindet sich in einem neubarocken Gebäude im gründerzeitlichen Ortskern von Augsburg-Hochzoll, zu dessen prägenden Bauten es zählt.

Geschichte[Bearbeiten]

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Ab 1906 – dem Antrittsjahr der Seelsorgestelle – bemühte sich der Hochzoller Pfarrer Josef Wassermann Gelder zur Errichtung einer Kinderbewahranstalt in Hochzoll zu sammeln. Die Baugenehmigung bekam Wassermann 1908, im selben Jahr beschloss die Ursberger St. Josefskongregation Schwestern zur Betreuung der Kinder nach Hochzoll zu senden. Der erste Bauabschnitt war noch 1908 fertiggestellt. Die Baupläne lieferte der Augsburger Architekt Albert Kirchmayer. Welcher Teil des heutigen Gebäudes es ist, ist nicht mehr ersichtlich. Von Beginn an war der Träger des Heims der 1908 gegründete St. Johannis-Zweigverein Hochzoll, aus dem der heutige Verein Katholisches Kinderheim Augsburg-Hochzoll e.V. hervorging. Es wurden nur katholische Kinder die sittlich unverdorben, gesund und nicht unter zwei Jahre sind aufgenommen.

Um von den den Nationalsozialisten keine Repressalien zu bekommen entstanden ab 1933 im Haus eine Jungvolk- und Hitlerjugendgruppe. Im Jahr 1949 wurde der Bau nach schon 1907/08 erstellten Kirchmayer-Plänen erweitert.

Das Hauptportal

Ab den 1960er Jahren passten die Ursberger Schwestern die Erziehungsform dem Zeitgeist entsprechend und den neuen Regeln behutsam an. Ab 1982 übernahmen ausgebildete Fachkräfte die pädagogische Betreuung der Kinder und Jugendlichen und ersetzten damit die Ordensschwestern. Eine heilpädagische Tagesstätte kam in den 1990er Jahren im Betreuungsangebot hinzu, aktuell ist auch eine Stelle für sozialpädagogische Familienhilfe vor Ort.

Gebäudebeschreibung[Bearbeiten]

Der Kinderheimbau steht auf dem Grundstück Karwendelstraße 7, an der Ecke zur Grüntenstraße, im Osten von Augsburg. Der 56,62 × 10,14 bis 17,24 m große[1] zweigeschossige Kinderheimbau im harmonischen Mixstil von historisierenden Heimatstil und neobarocken Details besteht aus drei unterschiedlich großen Teilen: dem kleineren an der Ecke zur Grüntenstraße mit den neubarocken Ziergiebeln, dem langgezogenen Teil an der Karwendelstraße mit dem Hauptportal, sowie dem stilisch angepassten grundstücksseitigen eingeschossigen Vorbau mit Dachterrasse. Das prägendste Gestaltungselement des Späthistorismusbaus ist das Mansardwalmdach in spätbarocker Machart. Über dem steingerahmten Hauptportal mit Oberlicht ist ein wohl aus Stuck gefertigtes Relief mit der Darstellung Lasset die Kinder zu mir kommen angebracht. Bis auf das Obergeschossfenster oberhalb vom Hauptportal sind an allen Fenstern Fensterläden angebracht.

Angebote der Einrichtung[Bearbeiten]

  • Flexible Ambulante Erziehungshilfe für Säuglinge, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die in schwierigen Lebenssituationen stehen. Gemeinsam mit der Familie werden die Betreuten, bei denen es sinnvoll erscheint, dass sie in ihren Familien bleiben, individuell bei der Suche ihrer eigenen Lösungsstrategien unterstützt.
  • Heilpädagogische Tagesstätte, bestehend aus drei heilpädagogischen Tagesstättengruppen, in denen jeweils 9 Kinder im Alter zwischen 6 und 12 Jahren mit Entwicklungsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten und Lern- und Leistungsproblemen betreut werden.
  • Außenwohngruppen.
  • Interne Wohngruppen. Zwei familienorientierte, heilpädagogische Kinder- und Jugendwohngruppen mit Mädchen und Jungen ab 5 Jahren. Integration in die Gesellschaft durch regelmäßige Schulbesuche und anschließende Berufsausbildung sowie durch gezielte Freizeitgestaltung und Persönlichkeitsentwicklung.
  • Erziehungsstellen für Mutter und Kind
  • Offene Ganztagsschule
  • Kinderkrippe
  • Kinderhort
  • Mittagsbetreuung
  • Unterbringung und Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge (umF)

Weblinks[Bearbeiten]

 Commons: Karwendelstraße 7/Grüntenstraße 25 (Hochzoll) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur[Bearbeiten]

  • Michael Friedrichs und 9 Autoren (Hrsg.): Hochzoll: Seit 100 Jahren ein Stadtteil von Augsburg. Wißner-Verlag, Augsburg 2013, ISBN 978-3-89639-908-3, S. 84―85.

Einzelnachweise[Bearbeiten]


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