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Vevon

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Der Verband für das Erinnern an die verleugneten Opfer des Nationalsozialismus (Vevon) ist ein im Januar 2023 gegründeter Verein,[1] dessen Satzung am 22. Januar 2023 beschlossen und mit einer Ergänzung vom 22. April unter der Nummer 202888 in das Vereinsregister beim Amtsgericht Nürnberg eingetragen wurde.

Zweck des Vereins[Bearbeiten]

Die Opfergruppen, für die sich Vevon (Verband für das Erinnern an die verleugneten Opfer des Nationalsozialismus) einsetzt, sind Betroffene der Verfolgung von Menschen unter dem "schwarzen Winkel" ("Asoziale") und dem "grünen Winkel" ("Berufsverbrecher") und deren Nachkommen. Vorsitzende sind der emeritierte Professor Frank Nonnenmacher und die Politikerin Ines Eichmüller.

Hintergrund[Bearbeiten]

"Asoziale" wurden weder in der Bundesrepublik noch in der DDR von der Wiedergutmachungspolitik als NS-Opfer anerkannt. Daher kam es auch nicht zu einer zielgerichteten Entschädigung dieser Gruppe. In der DDR verhinderte eine verbreitete negative Haltung gegenüber den "Asozialen" deren vollgültige Anerkennung als NS-Opfer.[2] Analog wurden auch die mit dem grünen Winkel gezeichneten "Berufsverbrecher" als NS-Verfolgte von den Behörden beider deutscher Staaten nicht anerkannt sowie von Vertretern anderer NS-Opfergruppen abgelehnt.

Die Beratungsstellen und Verbände, in denen sich viele ehemalige KZ-Häftlinge engagierten, waren oft der Meinung, "Kriminelle" und "Asoziale" schädigten das Ansehen aller Überlebenden, dies galt in Ost- wie Westdeutschland.[3] Im westdeutschen Entschädigungsgesetz wurden "Asoziale" und "Berufsverbrecher" nicht als Verfolgte mit Anspruch auf Entschädigung anerkannt[4].

In Hamburg wurden die Überlebenden der KZs in drei Kategorien eingeteilt: Kategorie "I A" waren "politische Überzeugungstäter", "I B" waren nicht-kriminelle Verfolgte, unter Kategorie "I C" wurden "Kriminelle" und "Asoziale" subsumiert, letztere erhielten unmittelbar nach der Befreiung lediglich Sachleistungen, die ihnen nachträglich teilweise entzogen wurden, und wurden von jeder Entschädigung ausgeschlossen, ferner mussten sie sich bei den Arbeitsämtern melden. In Bayern stimmte der Landtag im Jahr 1948 einstimmig dem Antrag zu, das Gelände des KZ Dachau als "Arbeitslager für asoziale Elemente" zu ertüchtigen[5].

Frank Nonnenmacher wandte sich 2018 mit einer Petition an den Deutschen Bundestag, der daraufhin am 13. Februar 2020 beschloss, die Verfolgung der von den Nationalsozialisten als "Asoziale" und "Berufsverbrecher" bezeichneten Opfer anzuerkennen und ihrer besonders zu gedenken.[6] Die damals angekündigte Ausstellung ist seit Juni 2022 online einzusehen, einschlägige Forschungen stehen noch aus.[7]

Ende 2022 rief Frank Nonnenmacher Betroffene und deren Nachkommen zu einer Zusammenkunft am 21./22. November nach Nürnberg auf, wo dann die Gründung eines Betroffenenverbandes vereinbart wurde.[8] Zur Gründung sandten der Bundesvorstand der IG Metall, die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten sowie die Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder Grußbotschaften. In einem Interview legte Nonnenmacher seine Beweggründe für die Vereinsgründung dar.[9] Der Deutschlandfunk hat ein Radio-Feature über diesen Vorgang gesendet.[10]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Burkhard Fuchs: Die vergessenen Opfer des Nazi-Regimes. 7. März 2023, abgerufen am 8. November 2023 (deutsch).
  2. deutschlandfunk.de: Stigmatisierung - "Asozial" - zur Genese eines Nazi-Begriffs. Abgerufen am 8. November 2023.
  3. Dagmar Lieske: Unbequeme Opfer ? "Berufsverbrecher" als Häftlinge im KZ Sachsenhausen. Berlin 2016, ISBN 978-3-86331-297-8, S. Lieske 2016, S. 317.
  4. Dagmar Lieske: Unbequeme Opfer ? "Berufsverbrecher" als Häftlinge im KZ Sachsenhausen. ISBN 978-3-86331-297-8, S. Lieske 2016, S. 319.
  5. Author: Arbeitszwang gegen „Asoziale“? Kontinuitäten des KZ Dachau in der unmittelbaren Nachkriegszeit. 3. Juni 2020, abgerufen am 8. November 2023 (deutsch).
  6. Bundestagsdrucksache: Anerkennung der von den Nationalsozialisten als „Asoziale“ und „Berufsverbrecher“ Verfolgten. In: Bundestag. Bundestag, 22. Oktober 2019, abgerufen am 8. November 2023.
  7. Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas: Austellung „Die Verleugneten“. 2022, abgerufen am 10. November 2023.
  8. Stiftung für die ermordeten Juden Europas: Aufruf. 23. November 2022, abgerufen am 10. November 2023.der Freitag: Sozialrassistische Verfolgung. 27. Dezember 2022, abgerufen am 10. November 2023.hohenlohe ungefiltert: Neu in der deutschen Erinnerungskultur. 25. Februar 2023, abgerufen am 10. November 2023.
  9. Tatjana Coershulte: Die vergessenen Opfer der Nazis. In: Frankfurter Rundschau. 22. Dezember 2022, abgerufen am 10. November 2023.
  10. Alexa Hennings: Die Verleugneten. In: Deutschlandfunk. 17. Oktober 2023, abgerufen am 10. November 2023.


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