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Virtual-Reality-Modell Segeberg 1644

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Das Virtuelle Stadtmodell Segeberg 1644 ist die Rekonstruktion des frühneuzeitlichen Stadtbildes Segebergs mit dem historischen Kalkberg (in seinen ursprünglichen Ausmaßen) und der Siegesburg kurz vor der Zerstörung der Burg im Jahre 1644 als interaktive VR-Applikation. Das im Maßstab 1:1 frei begehbare VR-Modell ist mit seiner Dimension von rd. 2,9 km² eines der größten VR-Modelle in Deutschland und, zusammen mit der Begleitpublikation[1], exemplarisch für den Einsatz neuer Medien in der historischen Vermittlung. Es entstand nach einer Initiative und umfassenden Recherchen des Historikers Nils Hinrichsen in Kooperation mit Simon Deggim im Labor für Photogrammetrie & Laserscanning der HafenCity Universität Hamburg.

Das virtuelle Segeberg im Jahre 1644 mit Kalkberg, Siegesburg und dem Turm der Marienkirche im Westen

Vorgeschichte[Bearbeiten]

Nach der Rekonstruktion der Baugeschichte des Alt-Segeberger Bürgerhauses[2] und deren 3D-Modellierung mit seinen virtuell aufrufbaren sechs Bauphasen von 1541 bis 1963[3] – ebenfalls eine Kooperation zwischen Deggim und Hinrichsen – projizierte Hinrichsen die Idee stadthistorischer Darstellungen auf die Rekonstruktion der gesamten Stadt Segeberg Mitte des 17. Jahrhunderts und konnte für die Realisierung des Projektes 2016 die HafenCity Universität Hamburg gewinnen.[4] Das Projekt startete zunächst als Kooperation zwischen dem Labor für Photogrammetrie & Laserscanning der HafenCity Universität Hamburg und dem Bad Segeberger Museum, für dessen Freundeskreis Hinrichsen das Projekt initiierte. In intensiver Zusammenarbeit zwischen dem HCU-Mitarbeiter, Simon Deggim und dem Leiter des Museums, Nils Hinrichsen, entstand bis 2017 eine Vorstudie, die ab November d. J. nach der Konvertierung in eine immersive VR-Applikation u. a. den Mitgliedern des Freundeskreises Segeberger Bürgerhaus von 1541 als Demo präsentiert werden konnte. Für eine abschließende Fertigstellung des VR-Modells Segeberg anno dom. 1600 wurden mit Vorträgen und Vorführungen und nach einem Sponsorenkonzept von Hinrichsen weitere Gelder gesammelt. 2019 beendete die HafenCity Universität Hamburg die Zusammenarbeit mit dem Vorstand des Freundeskreises, nachdem dieser die kommerzielle Präsentation der unfertigen Demo-Version verkündete. Eingeworbene Sponsoren- und Fördergelder[5] für eine Fertigstellung des Modells blieben im Folgenden ebenso ungenutzt wie die angekündigten öffentlichen Vorführungen unterblieben.

Bau des VR-Stadtmodells Segeberg 1644[Bearbeiten]

Mit einer Finanzierung durch den Förderverein Kreis- und Stadtmuseum Segeberg wurde ab 2020 das VR-Modell Segeberg 1644 – wiederum in Kooperation von Simon Deggim (für die HafenCity Universität Hamburg) und Nils Hinrichsen (für die Präsentation in einem künftigen Segeberger Kreismuseum) realisiert. Nach Hinrichsens grundlegenden Rekonstruktionen der Segeberger Höhenburg[6] konnte das Stadtmodell Segeberg 1644 insbesondere mit der Installation einer für Norddeutschland typischen Burganlage in Ziegelbauweise mit etlichen historisch überlieferten Details vervollständigt werden. Mit der zeitlichen Fokussierung des Modells auf das Jahr 1644 konnte zudem auf die Umstände der Burg-Zerstörung als entscheidende Wendemarke der Stadtgeschichte Segebergs hingewiesen werden. Zuletzt wurde mit der Integration der Siegesburg-Rekonstruktion in das Stadtbild erstmals die historische Grundlage für die Entstehung der Stadt Segeberg wieder sichtbar und im VR-Modell mit einem HTC Vive-System sogar sinnlich erlebbar.

Historische Rekonstruktionen im VR-Stadtmodell[Bearbeiten]

Das VR-Modell Segeberg 1644 umfasst die (historische) Stadt Segeberg mit dem Kalkberg und den mittelalterlichen Burgbauten sowie den Flecken Gieschenhagen mit der romanischen Marienkirche und dem gotischen Augustiner-Chorherrenstift als virtuelles 3D-Modell und deren Datenintegration in die Game Engine Unreal in einer Ausdehnung von 1,8 Kilometer von Ost nach West und 1,6 Kilometer von Nord bis Süd. Unter den mehr als 300 Gebäuden des gesamten Stadtmodells befinden sich 260 nach Vorlagen korrekt platzierte Bürgerhäuser in regional typischer Ziegel- und Fachwerkbauweise sowie etliche weitere Gebäude, die das Stadtbild der Burgsiedlung einst prägten: das Lübecker Stadttor im Osten Segebergs wie das sagenumwobenen[7], erst 2015 abgerissenen „Stahwedder“-Gebäude im Westen Gieschenhagens, das nach historischer Überlieferung als mittelalterliches Durchfahrtszollhaus gestaltet ist. Gleichwohl gehören neben den riesigen Stiftsbauten an der Marienkirche auch das historische Segeberger Rathaus mit dem Roland sowie das Rantzau-Palais, korrekt platziert am Kleinen Segeberger See anstatt über dem erratischen „Rantzaukeller“, zum rekonstruierten Stadtensemble. Für einen realistischen Eindruck ist das Stadtmodell zuletzt ausgestattet mit einer natürlichen Landschaftstextur inkl. Seen und einer detaillierten Vegetation sowie etlichen Alltagsgegenständen im Stadtbild.

Präsentation des VR-Stadtmodells[Bearbeiten]

Die Pressevorstellung des Stadtmodells Segeberg 1644 am 25. Juni 2021,[8] zusammen mit der Ausstellung „Segeberg 1644. Schicksalsjahr einer Stadt – Eine Zeitreise in das 17. Jahrhundert am Kalkberg in Virtual Reality“ sowie der gleichnamigen Publikation des Autors Hinrichsen haben bislang ebenso wenig, wie nachfolgende Beratungen mit der Stadt Bad Segeberg über geeignete Räumlichkeiten zu keiner dauerhaften Einrichtung mit einem professionellen Betrieb geführt.[9] Gleichfalls wurde eine mit der HafenCity Universität Hamburg geplante Weiterentwicklung des Modells vom Vorstand des Fördervereins abgesagt. Die regelmäßigen Gruppenführungen des Historikers Hinrichsen durch das Modell (zwischen Juni und Dezember 2021 in den Räumen der Ev. Kirchengemeinde Segeberg) stießen hingegen schon bei der regionalen Bevölkerung auf eine sehr große und bis heute anhaltende Resonanz, so dass bei einem professionellen Einsatz in der “Karl-May-Stadt“ Bad Segeberg auch ein Gewinn für den Tourismus zu erwarten wäre. Seit 2024 bietet der Initiator und Entwickler des Modells flächendeckend fachlich-fundierte Präsentationen des VR-Modells Segeberg 1644 mit „kompetenter Begleitung und historischen Erläuterungen“ und nach Wunschtermin und -ort von Interessierten an.[10]

Literatur[Bearbeiten]

  • N. Hinrichsen: Segeberg 1644. Schicksalsjahr einer Stadt. Das Ende der Siegesburg in Virtual Reality. Bad Segeberg, 2020
  • T.P. Kersten, S. Deggim, F. Tschirschwitz, M. Lindstaedt, N. Hinrichsen: Segeberg 1600 – Eine Stadtrekonstruktion in Virtual Reality. In: KN - Kartographische Nachrichten, Journal of Cartography and Geographic Information, hrsg. von der DGfK e. V., (Jg. 68, Heft 4/08.2018), Bonn 2018, S. 183 – 191 Link

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Nils Hinrichsen: Segeberg 1644. Schicksalsjahr einer Stadt. Das Ende der Siegesburg in Virtual Reality, Bad Segeberg 2020
  2. Holger Reimers, Nils Hinrichsen: Das Alt-Segeberger Bürgerhaus. Vom Stadtwohnhaus des 16. Jahrhunderts zum Stadtmuseum im 21. Jahrhundert, in: Lutherstadt Wittenberg, Torgau und der Hausbau im 16. Jahrhundert, Jahrbuch für Hausforschung (Bd. 62), Marburg 2015, S. 341 – 355.
  3. Thomas P. Kersten, Simon Deggim, Felix Tschirschwitz, Maren Lindstaedt, Nils Hinrichsen: Das Alt-Segeberger Bürgerhaus – Ein Museum und seine Baugeschichte in der virtuellen Realität, in: DenkMal! Schleswig-Holstein. Zeitschrift für Denkmalpflege in Schleswig-Holstein (Jg. 25), Kiel 2018, S. 123 – 132.
  4. Thomas P. Kersten, Simon Deggim, Felix Tschirschwitz, Maren Lindstaedt, Nils Hinrichsen: Segeberg 1600 – Eine Stadtrekonstruktion in Virtual Reality, in: KN - Kartographische Nachrichten, Journal of Carthography and Geographic Information, hrsg. von der DGfK e. V., (Jg. 68, Heft 4/08.2018), Bonn 2018, S. 183 – 191.
  5. Website des Kreises Segeberg
  6. Nils Hinrichsen: Die verschwundene Siegesburg in Bad Segeberg. Eine Rekonstruktion nach historischen Bildern, in: Die Burg im Bild – Das Bild der Burg. Forschungen zu Burgen und Schlössern (Bd. 19), Petersberg 2019, S. 244 – 254.
  7. Karl Müllenhoff: CLII. Stawedder bei Segeberg, in: Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg, Kiel 1845, S. 120.
  8. Lübecker Nachrichten, Lokalteil Segeberg, 26.06.2021.
  9. Über die Lokalpresse kündigte der Förderverein Kreis- und Stadtmuseum Segeberg an, zusammen mit dem Freundeskreis Segeberger Bürgerhaus von 1541, das VR-Modell Segeberg 1644 einmal monatlich vor Kleingruppen vorzuführen und sucht dafür noch geeignete Ehrenamtliche, Segeberger Zeitung, 23.03.2024.
  10. VR-Stadtführung


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