You can edit almost every page by Creating an account. Otherwise, see the FAQ.

Werner Schroeder (Gewerkschafter)

Aus EverybodyWiki Bios & Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche

Werner Otto Georg Schroeder Tarnname Bambino (* 8. Juli 1916 in Hamburg; † 2. Oktober 1993 ebenda) war ein deutscher Bäcker, Gewerkschafter und kommunistischer Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.

Werdegang[Bearbeiten]

Ausbildung und Widerstand bis 1945[Bearbeiten]

Schroeder wurde als uneheliches Kind geboren und besuchte von 1923 bis 1931 die Volksschule in Altona. Von 1931 bis 1934 war er in der Lehre als Bäcker. Er trat 1931 dem Kommunistischen Jugendverband KJVD, 1932 der KPD und dem Lebensmittelarbeiterverband bei. Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 verbreitete Schroeder Druckschriften, darunter die Zeitung Der Jungprolet. Am 30. August 1934 wurde er, der unter dem Tarnnamen „Bambino“ bekannt war, von der Gestapo festgenommen und misshandelt. Mit gebrochener Nase und Gehirnerschütterung wurde er im Konzentrationslager Fuhlsbüttel, auch (Kola-Fu) genannt, verhört – geflochtene Lederriemen im Nacken. Er wurde wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu 25 Monaten Jugendgefängnis Hahnöfersand verurteilt, weil er nach der Anklageschrift mit Gewalt die Verfassung des Reiches geändert haben wollte. Nach der Entlassung wurde er zum Arbeitsdienst bei der Müllverbrennung, einer Eisengießerei und als Brenner und Schweißer auf der Howaldtswerft verpflichtet, wo er später den Vorsitz des Betriebsrates übernahm. Auf der Howaldtswerft fand er Anschluss an die Widerstandsgruppe Bästlein-Jacob-Abshagen. Er beteiligte sich an der Herstellung und Verteilung und dem Verkauf von illegalem antifaschistischen Material. Er war nach der Haft gemeinsam mit Arnold Hencke (SPD), den er aus dem Gefängnis kannte, zur Fortsetzung seiner politischen Arbeit in die Turnerschaft Armin von 1893 gegangen. Dort traf er Gleichgesinnte und Widerstandskämpfer. Neben Sport wurde auch über gesellschaftliche Themen und politische Fragen diskutiert. Illegale Schriften, die er von der Widerstandsgruppe Bästlein erhielt, verteilte er auch im Sportverein.[1]

Tätigkeit nach 1945 und ehrenamtliche Arbeit[Bearbeiten]

Als Schroeder bei der „Pro“ (Konsum-, Bau- und Sparverein „Produktion“) in der Backwaren-Fabrik arbeitete, verteilte er an die Belegschaft immer Schriften der verbotenen KPD. 1956 gab es dann eine Hausdurchsuchung und illegale Schriften wurden gefunden. Er wurde verhaftet und inhaftiert. Später war er lange bei der tschechoslowakischen Elbe-Schifffahrtsgesellschaft – die ČSPLO im Hamburger Hafen als Hafenarbeiter beschäftigt, in der Gewerkschaft Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV), der Hafengruppe der KPD und der Friedensbewegung aktiv. 1968 wurde er Mitglied der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP).[2] Als er 1981 in Rente ging engagierte er sich in der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Neuengamme. Dort und in der Gedenkstätte Fuhlsbüttel organisierte er Führungen und alternative Stadtrundfahrten. Schroeder hat als Zeitzeuge in Schulklassen über seine Erfahrungen gesprochen. Er war als Hans-Dampf-in-allen-Gassen bekannt und sorgte mit seiner Mundharmonika für gute Stimmung. Fast erblindet starb er im Alter von 77 Jahren in Hamburg-Bergedorf.[3][4]

1944 heiratete er die Buchbinderin Herta Schroeder, sie hatten zwei Töchter. Zuletzt wohnte er in Bergedorf-West.

Gedenken[Bearbeiten]

Datei:Straßenschild Werner-Schroeder-Straße in Hamburg-Allermöhe.JPG
Straßenschild Werner-Schroeder-Straße in Hamburg-Allermöhe

2002 wurde in Hamburg-Allermöhe eine Straße nach ihm benannt.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Turnerschaft „Armin von 1893“ Aus einem Bericht von Werner Schroeder: Ursel Hochmuth/Gertrud Meyer; Streiflichter aus dem Hamburger Widerstand 1933-1945, Berichte und Dokumente; Röderberg-Verlag GmbH Frankfurt/Main, 1969. Seite 321/322
  2. Traueranzeige der Zeitung Unsere Zeit – Zeitung der DKP vom 16. Oktober 1993
  3. Biografie von Werner Schroeder in der Einladung zum Sonntagsgespräch vom 27. Juli 1993, der Gedenkstätte Konzentrationslager Fuhlsbüttel, Archiv der Gedenkstätte Ernst Thälmann Hamburg
  4. Die Geschichte des Widerstandskämpfers „Bambino“ – Die GAL-Politiker im Ortsausschuss wollen eine Straße nach Werner Schroeder benennen, Bergedorfer Zeitung vom 2. Juli 1993? Zeitungsbericht im Archiv der Gedenkstätte Ernst Thälmann Hamburg


Diese artikel "Werner Schroeder (Gewerkschafter)" ist von Wikipedia The list of its authors can be seen in its historical and/or the page Edithistory:Werner Schroeder (Gewerkschafter).



Read or create/edit this page in another language[Bearbeiten]