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Wilhelm Klein Stuck-Putz-Malerei

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Wilhelm Klein Stuck-Putz-Malerei GmbH
Rechtsform GmbH
Gründung 1872
Sitz Im Tiefen See 75
Darmstadt DeutschlandDeutschland Deutschland
Mitarbeiterzahl 45
Umsatz Mio. EUR[1]
Branche Baunebengewerbe
🌐Website www.wilh-klein.de
Stand: 31. Dezember 2015

Datei:Firmensitz Elisabethenstraße 69, ca. 1930.jpg
Das historische Firmengebäude der Firma Wilhelm Klein in der Elisabethenstraße 68 in Darmstadt. Hier wurde der Firmensitz des Malerbetriebs 1891 begründet.

Die Wilhelm Klein Stuck Putz Malerei GmbH ist ein 1872 von Wilhelm Klein in Darmstadt gegründetes Unternehmen des Maler- und Ausbaugewerbes. Das Familienunternehmen war fünf Generationen der zweitgrößte Malerbetrieb in der Region Rhein-Main. und gehört heute zur Hamburger Firmengruppe HSG.

Geschichte[Bearbeiten]

Gebäude für freie Kunst
Georg Christoph-Lichtenberg-Haus
Jugendstilbad, Interior
Der Katalog der Landesausstellung für freie und angewandte Kunst von 1908 führt für jeden Raum auf, welches Gewerk und welche Firma den Innenausbau der ausgestellten Räume ausgeführt hat. Diese Index-Seiten listen die Arbeiten der Firma Klein auf.

1872 eröffnete der aus Edenkoben stammende Weißbindermeister und Gewerbelehrer Wilhelm Klein in Darmstadt in der Erbacher Straße 12 ein Malergeschäft und wechselte 2 Jahre später in ein Gebäude Saalbau-/Ecke Waldstraße. 1891 verlegte Wilhelm Klein seinen inhabergeführten Betrieb unter dem Namen Wilhelm Klein Baudekoration in die ehemalige Thurn und Taxis‘schen Poststation in der Elisabethenstraße 68, die zu dem Zweck erworben und in den folgenden zehn Jahren durch Grundstückszukäufe bis zur Landgraf-Philipps-Anlage erweitert und bebaut wurden.[2][3]

Ab 1888 erhielten die beiden Söhnen von Wilhelm Klein im elterlichen Betrieb ihre Ausbildungen. Philipp zum Stuckateur und Heinrich zum Maler und Weißbinder. Der ältere Philip Klein absolvierte anschließend noch die Bildhauerschule in München.[3] In der wirtschaftlichen Aufbruchphase der hessischen Residenzstadt etablierte sich der Malerbetrieb rasch. 1899 erheilt Wilhelm Klein von Großherzog Ernst-Ludwig den Titel Hofweißbinder. Umfangreiche Stuck- und Putzarbeiten führte die Firma Klein auch für die Hessischen Landesausstellungen für freie und angewandte Künste der Künstlerkolonie Mathildenhöhe (1904 – 1914) aus.[4] Ein Brunnen und diverse Stuck und Weißbinderarbeiten an verschiedenen Gebäuden der Ausstellung wie Beispielsweise am Gebäude für freie Kunst oder dem Haus Wagner-Gewin sind hier urkundlich erwähnt.[5] Wilhelm Klein wurde dafür auf Vorschlag des Preisgerichts 1914 mit der Großen goldenen Staatsmedaille des Großherzogtums Hessen ausgezeichnet.[6]

Am 6. Januar 1913 gründete Wilhelm Klein zusammen mit seinen beiden Söhnen als persönlich haftende Gesellschafter die Wilhelm Klein OHG. Geschäftsführer wurde Philipp Klein. 1914 erhielt dieser in Anerkennung seiner Leistung als Bauleiter und künstlerischer Berater bei der Ausgestaltung des heutigen Georg-Christoph-Lichtenberg-Haus mit Jugendstil-Elementen von Otto Heinrich zu Schaumburg-Lippe den Titel „Hofbaumeister".[3][7]

Bis zur Absetzung des letzten Großherzogs Ernst-Ludwig 1918 stand die Firma Klein in Darmstadt in regelmäßigen Diensten des Hofes. Sie wurde mit dem Ausbau, der Renovierung und der Ausgestaltung von zahlreichen Repräsentationsbauten der Darmstädter Residenzstadt beauftragt. Hier sind zu nennen das Hoftheater, das Neues Palais, Landesmuseum, Schloss Heiligenberg in Seeheim, sowie das Jugendstilbad). Das Kleinsche Anwesen umfasste um 1918 die Gebäude und Freiflächen Elisabethenstraße 68-74 und der angrenzenden Landgraf-Philipps-Anlage 58, 60 und 60 ½ sowie Hügelstraße 87.[3]

Im ersten Weltkrieg wurde die Firma Wilhelm Klein von der Schütte-Lanz-Luftschiffbau in Königs Wusterhausen mit der Lackierung von Kampfflugzeugen sowie der Instandhaltung der Hallen beauftragt. Philipp Klein verbrachte dort mit 350 Mitarbeitern die Kriegsjahre als Bauleiter. Sein Bruder Heinrich musste an die Front.[3]

Bis zum zweiten Weltkrieg war Klein das einzige Unternehmen in Darmstadt welches die Ausführung von fugenlosen Gipsschlackenwänden sog. Luginowänden gemäß preußische Bauordnung für öffentliche Gebäude anbot. Wilhelm Klein unterhielt ständige Baubüros bei dem Automobilhersteller Opel in Rüsselsheim, bei dem Pharmaunternehmen Merck in Darmstadt sowie eine Filiale in der Gutleutstraße in Frankfurt am Main. Darüber hinaus war Kirchenbau ein weiter Auftragschwerpunkt.[3]

1933 verstarb Wilhelm Klein im Alter von 86 Jahren. Ab 1940 schied Heinrich Klein schrittweise aus dem Unternehmen aus und Verstarb 1945. Zwischen 1936 und 1945 waren die Geschäftstätigkeiten nicht weiter nennenswert. Insgesamt stand man im Betrieb dem NS-Regime eher kritisch gegenüber. So schützten beispielsweise Mitarbeiter in der Pogromnacht jüdische Familien in den Häusern der Elisabethstraße. Auch anderer passiver Widerstand ist belegt. Bei dem Bombardement der Darmstädter Innenstadt am 11. September 1944 wurden Firmensitz und Privatwohnungen in der Elisabethenstraße vollständig zerstört.[3]

Die Firma wurde nach Kriegsende von Philipp Klein und seinem Schwiegersohn Hanns Nothhelfer, der Zuvor Handlesvertreter für die Hildebrand Rheinmühlenwerke war, mit den verbliebenen 60 Mitarbeitern wieder aufgebaut. Nothhelfer brachte dazu seine guten Geschäftsbeziehungen sowie sein ganzes, ihm verbliebenes privates Vermögen, mit ein. Da er 1937 der NSDAP beigetreten war musste er ein Entnazifizierungsverfahren durchlaufen, welches 1947 in einem Spruchkammerverfahren mit der Einstufung Mitläufer endete. 1949 starb Philipp Klein im Alter von 74 Jahren. Die Firma Klein führte in den Folgejahren unter der Leitung von Hanns Nothhelfer zusammen mit seinem Prokuristen Hans Bentz die Putz-, Innenausbau- und Malerarbeiten an 70 Prozent aller zerstörten Gebäude der Darmstädter Innenstadt aus. 1963 wurde die Filiale in Frankfurt wieder eröffnet. Bis in die 1990er Jahre behielt die Firma ihre führende Position im Maler- und Putzhandwerk. Sie war ausgewiesener Spezialist für die Restaurierung von Sakralbauten u.a. Katholische Kirche Maria-Magdalena Gernsheim, Katholische Kirche St. Michael Bürstadt, Katholische St. Marienkirche Offenbach, St. Ludwigskirche Darmstadt und unterhielt weiterhin enge Geschäftsbeziehungen mit Industriekunden wie Opel, Merck, Wella und der Carl Schenck AG.[3][7]

In der Zeit des Wirtschaftswunders konzentriert man sich auf öffentliche Projekte wie Schulen, Kirchen, Krankenhäuser, Kaufhäuser, Banken und Versicherungen aber zunehmend auch auf den Wohnungsbau. 1951 schloß die Firma Wilhelm Klein hierzu eine Kooperation mit dem Bauverein für Arbeiterwohnungen und errichtet auf den angrenzenden Grundstücken einen zusammenhängenden Wohnblock mit 32 Wohnungen. Ab 1954 lernte Luisa Haldy, Enkelin von Philipp Klein im großelterlichen Betrieb als erstes Mädchen in ganz Hessen das Stuckateurhandwerk und schloß ihre Gesellinnenprüfung als Innungsbeste ab. 1958 heiratete sie den Frankfurter Fabrikantensohn Wolfgang Haldy. Nach dem Tod von Hanns Nothhelfer 1962 erben Seine Frau Barbara und ihre Mutter Luise Klein das Unternehmen. Die Leitung übernahm Hans Bentz. 1988 folgte ihm Reinhard Günther als Geschäftsführer, der ab 1964 wie zuvor sein Vater Friedrich Günther, als Bauleiter und ab 1984 Prokurist im Unternehmen tätig war. 1999 übernahm Hanns-Michael Haldy, Enkel der Eigentümerin Barbara Nothhelfer als geschäftsführender Gesellschafter das Unternehmen[3]

Bis 1999 war die Firma Wilhelm Klein Malergeschäft e. K. als Familienunternehmen über fünf Generationen mit einem Stamm von bis zu 500 festangestellten Mitarbeitern der größte Malerbetrieb im Innungsbezirk Darmstadt und der zweitgrößte in der Region Rhein-Main.[8] Das Unternehmen war in dieser Zeit deutschlandweit tätig. Am 19. November 1999 wurde der Firmensitz in Frankfurt aufgegeben.[9] Am 14. Dezember 1999 ist die Wilhelm Klein Malergeschäft e. K. im Rahmen der Ausgliederung des gesamten Vermögens in die Wilhelm Klein Stuck-Putz-Malerei GmbH & Co. KG erloschen.[10] Komplementär war die Wilhelm Klein Projektmanagement GmbH, Geschäftsführer Jens Rothermel.

2001 verkaufte die Inhaberfamilie das Malergeschäft an die Hamburger HPM Verwaltung und Service GmbH, die hierzu am 6. März 2001 die heutige Wilhelm Klein Stuck-Putz-Malerei GmbH gründete. Das Geschäft wurde am historischen Firmensitz in der Darmstädter Elisabethenstraße 69 weiterführt.[11] 2008 verlegte das Unternehmen seinen Firmensitz mit einem Stamm von ca. 45 Mitarbeitern in das Gewerbegebiet Darmstadt Nord.

Am alten Firmensitz der Firma Klein richtete Hanns-Michael Haldy, ein Nachkomme des Firmengründers, Ateliers und Werkstätten für Künstler und Kreativ-Handwerker ein und schuf Wohnraum für studentische Wohngemeinschaften (die Kleinschen Höfe). 2016 verkaufte er das Areal an die Iber Immobilien GmbH aus Darmstadt, die auf dem Gelände Wohnungen errichten will.

Weblinks[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Ernst-Ludwig-Verein Darmstadt, Hessischer Zentralverein für Errichtung billiger Wohnungen (Hrsg.): Die Kleinwohnungs-Kolonie auf der Hessischen Landes-Ausstellung für freie und angewandte Kunst in Darmstadt. Darmstadt 1908.
  • Jürgen Bredow, Johannes Cramer: Bauten in Darmstadt. Ein Architekturführer. Darmstadt 1979, ISBN 3-7929-0106-4.
  • Stadt Darmstadt (Hrsg.): Die Darmstädter Mathildenhöhe. Architektur im Aufbruch zur Moderne. (= Beiträge zum Denkmalschutz in Darmstadt, Band 7.) Darmstadt 1998.
  • Stadt Darmstadt (Hrsg.): Die Mathildenhöhe, ein Jahrhundertwerk. Mathildenhöhe Darmstadt. 100 Jahre Planen und Bauen für die Stadtkrone 1899-1999. Band 1, Darmstadt 1999, ISBN 3-89552-063-2.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Jahresabschluss im eBundesanzeiger
  2. Silvia Dominguez: Die Geburtsstunde der Kleinschen Höfe. In: Die Geschichte der Eva Klein (1848-1925). Die Kleinschen Höfe, 23. März 2013, abgerufen am 7. Juni 2016.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 3,7 3,8 Zeitreise. In: Wilh. Klein. Abgerufen am 8. Juni 2016.
  4. G. Römheld: Künstlerkolonie-Ausstellung, Darmstadt 1914, 16. Mai bis 11. Oktober, Mathildenhöhe. Hrsg.: Künstlerkolonie Mathildenhöhe. Darmstadt 1914. bei Google Books
  5. Illustrierter Katalog der Hessischen Landesausstellung für Freie und Angewandte Kunst, Darmstadt 1908. In: Internet Archiv. Abgerufen am 7. Juni 2016.
  6. Staatsmedaille für Ausstellungen (Großherzogtum Hessen, 1903–1918). In: Verleihungsliste. Deutsche Gesellschaft für Ordenskunde, abgerufen am 7. Juni 2016.
  7. 7,0 7,1 Schiksale. In: Wilh. Klein. Abgerufen am 8. Juni 2016.
  8. Maler- und Lackierer Innung Rhein-Main. Felix Diemerling, abgerufen am 3. Mai 2016.
  9. Wilhelm Klein Stuck-Putz-Malerei Zweigniederlassung Frankfurt a. M. In: Firmenprofil. moneyhouse, abgerufen am 7. Juni 2016.
  10. Wilhelm Klein Malergeschäft e. K. In: Firmenprofil. moneyhouse, abgerufen am 7. Juni 2016.
  11. Wilhelm Klein Stuck-Putz-Malerei GmbH. In: Firmenprofil. moneyhouse, abgerufen am 7. Juni 2016.


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