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Wolfgang Krah

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Wolfgang Krah (* 1923) ist ein deutscher Chemiker, marxistischer Philosoph, Wissenschafts- und Technikhistoriker.[1]

Wirken[Bearbeiten]

Krah verfasste 1958 als Aspirant am Berliner Physikalisch-chemischen Institut eine Dissertation zum Thema „Zum Einfluss der Philosophie auf die Naturwissenschaft in der Gegenwart“.[2] Er wirkte dann mehrere Jahre am 1964 gegründeten Institut für Philosophie an der TU Dresden, dort anfangs in der Abteilung „Philosophische Probleme der Naturwissenschaften“ als Mitarbeiter von Lothar Striebing[3], später dann in der Sektion „Marxistisch-Leninistische Philosophie und Kulturwissenschaften“.

Krah war u.a. mit Robert Havemann in Kontakt und wies diesen schon im Mai 1957 darauf hin, dass philosphische Aussagen zum Marxismus-Leninismus gegen die Erkenntnisse der Naturwissenschaften möglichst zu vermeiden seien, um diese nicht später aufgrund potenziell möglicher Erfahrungen zurücknehmen zu müssen, so wie es in der Vergangenheit anderen Philosophen bereits ergangen sei. Havemann übernahm von ihm eine Reihe von Ansichten. Krah, der sich bereits in einer Rede anlässlich der 550-Jahrfeier der Karl-Marx-Universität Leipzig kritisch über das Verhältnis zwischen Philosophie und Physik äußerte, wurde 1961 aus der SED ausgeschlossen.[4] Daraufhin beschloss die Parteigruppe der Universität aufgrund der Hinweise der Sekretäre der Universitätsparteileitung (UPL), die drei von ihm zum Manuskript zu Alfons Kauffeldts und Harald Müllers Band 25 Deutsche Techniker verfassten Biografien nicht in das Taschenbuch aufzunehmen: „[…] Wir sind einmütig der Meinung, daß es für uns Genossen unwürdig wäre, mit einem Parteifeind gemeinsam in einer solchen Sammelveröffentlichung zu erscheinen […] noch bringt es den Beteiligten größere Honorare ein. […]“[5]

In den frühen 1970er Jahren konnte Krah in die Bundesrepublik ausreisen[6], wo er sich in Bersenbrück niederließ. Aus dem schriftlichen Nachlass von Marianne Bruns geht hervor, dass auch sie mit Krah in Briefkontakt stand.[7]

Krah veröffentlichte zahlreiche philosophische und wissenschaftshistorische Fachbeiträge.

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

  • Louis de Broglie und die Philosophie. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Technischen Hochschule Dresden, H. 4, 1954/55, S. 183 ff.
  • Zum Einfluß der Philosophie auf die Naturwissenschaften in der Gegenwart. Berlin 1958. (Dissertation)
  • Zum Zusammenhang der Begriffe Veränderung und dialektischer Widerspruch. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Technischen Hochschule Dresden, 8 (1958/1959), S. 875 ff.
  • mit Jürgen Schmädicke: Zur Dokumentation der Geschichte der Technik und Naturwissenschaften. In: Dokumentation – eine Zeitschrift für Theorie und Praxis der Dokumentationsarbeit, H. 3, 1962, S. 87 ff.
  • Anschaulichkeit. Beitrag zum Kolloquium an der Humboldt-Universität Berlin am 18.5.1960. In: Politische, philosophische und literarische Manuskripte unterschiedlicher Autoren. Nachlass Robert Havemann, 1960.
  • Über die Zusammenarbeit zwischen Naturwissenschaften und marxistischen Philosophen. In: Gerhard Harig, Josef Schleifstein: Naturwissenschaft und Philosophie. Beiträge zum Internationalen Symposium über Naturwissenschaft und Philosophie anlässlich der 550-Jahr-Feier der Karl-Marx-Universität, Leipzig. Akademie-Verlag, 1960, S. 419 ff.
  • Rückkopplungserscheinungen in der Gesellschaft. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Technischen Universität Dresden, 10 (1961), S. 571 ff.
  • Ein wissenschaftshistorischer Grundirrtum Philipp Franks. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Technischen Universität Dresden, 12 (1963), H. 6, S. 1993 ff.
  • Zum exponentiellen Wachstum der naturwissenschaftlichen Erkenntnisse. In: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, H. 1, 1964, S. 65 ff. (Vorschau)
  • Zum quantitativen Aspekt der Anwendung von Erkenntnissen. In: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, H. 9, 1964, S. 65 ff. (Vorschau)
  • mit Jürgen Schmädicke: Über die Darstellung der Technik in der Kunst. In: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, H. 12, 1964, S. 1501 ff. (Vorschau)
  • mit Peter Kirchberg und Jürgen Schmädicke: Zum Problem der Konzentrierbarkeit von Texten. In: Zeitschrift für Phonetik, Sprachwissenschaft und Kommunikationsforschung, 18 (1965), S. 85 ff.
  • Von der Umwandlung der Wissenschaft in eine unmittelbare Produktivkraft. In: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, H. 1, 1965, S. 102 ff.
  • Zum Verhältnis zwischen den Triebkräften und der Eigengesetzlichkeit der Wissenschaftsentwicklung. In: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, H. 6., 1965, S. 762 ff.
  • mit Jürgen Schmädicke: Auswahlbibliographie zur Prognose. In: Deutsche Zeitschrift für Philosophie. H. 4, 1967, S. 473 ff.
  • Prognose und Rückkopplung. In: Deutsche Zeitschrift für Philosophie. H. 7, 1967, S 885 ff.
  • Zur Wissenschaftsprognose. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Technischen Universität Dresden, 16 (1967), S. 757 ff.
  • mit Uta Kring: Die wichtigsten Formen kollektiven Schöpfertums. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Technischen Universität Dresden, 17 (1968), S. 573 ff.
  • mit Hugo Reichel: Über die Anzahl erforderlicher Grundbegriffe in einem Begriffssystem. In: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, H. 10, 1968, S. 1240 ff. (Vorschau)
  • Über allgemeinste Formen der Wechselwirkung. In: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, H. 3, 1969, S. 349 ff. (Vorschau)
  • Zum quantitativen Aspekt von Problemstellungen. In: Rostocker philosophische Manuskripte. H. 9, Universität Rostock, 1970, S. 137 ff.
  • Zum Falsifikationsprinzip in der Wissenschaftstheorie. In: Zeitschrift für allgemeine Wissenschaftstheorie, 1974, S. 304 ff. (Vorschau)
  • Angebot, Bedürfnis, Konsum. Ein Beitrag zur Theorie gesellschaftlicher Bedürfnisse. Forschungs- und Entwicklungszentrum für Objektivierte Lehr- u. Lernverfahren GmbH, Paderborn 1976.
  • Zur Forderung nach theoretischem Pluralismus in Permanenz. In: Zeitschrift für allgemeine Wissenschaftstheorie, H. 2, 1980, S. 321 ff. (Vorschau)
  • Gestörter Erkenntnisprozeß und Existenzerhaltung. In: GrKG/Humankybernetik, H. 1, 1983. (online einsehbar)

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Wechselwirkung technischer und kultureller Revolution. Kulturtheoretische Konferenz. Sozialistische Einheitspartei Deutschlands, Berlin, 1966, S. 326.
  2. In: Karl-Friedrich Wessel; Hubert Laitko;Thomas Diesner (Hrsg.): Hermann Ley. Denker einer offenen Welt. [=Band 29 von Berliner Studien zurWissenschaftsphilosophie und Humanontogenetik; Schriftenreihe des Projektes Humanontogenetik der Humboldt-Universität zu Berlin und der Gesellschaft für Humanontogenetik e.V.]; Kleine Verlag, Grünwald 2012, S. 85. (PDF)
  3. Inst. für Philos. In: Repertoire International de la Philosophie Et Des Philosophes. Band 1, Philosophy Documentation Center, Bowling Green State University, 1965, S. 100.
  4. Christian Sachse: Die politische Sprengkraft der Physik. Robert Havemann im Dreieck zwischen Naturwissenschaft, Philosophie und Sozialismus (1956–1962). LIT Verlag, Münster 2006, S. 101, 108, 199.
  5. Wolfhard Weber, Lutz Engelskirchen: Streit um die Technikgeschichte in Deutschland, 1945–1975. [= Band 15 von Cottbuser Studien zur Geschichte von Technik, Arbeit und Umwelt]; Waxmann, Münster / New York, NY u. a. 2000 S. 184.
  6. Arnold Buchholz: Am Ende der Neuzeit. Der technische Schub, der Kampf der Systeme und der Ausbau des Menschen. Deutsche Verlags-Anstalt, 1978, S. 65.
  7. Vorläufiges Inhaltsverzeichnis zum schriftlichen Nachlass Marianne Bruns (31.08.1897 – 01.01.1994). Zusammengestellt von Christian Leutemann, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, März 2009, S. 3, 5.


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