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Afro-Guatemalteken

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Afroguatemalteken
Afroguatemaltecos
Regionen mit wesentlichen Bevölkerungen Livingston (Garifuna-Niederlassung), Puerto Barrios und Santo Tomas
Sprachen Spanisch, Englisch, Garifuna
Religion Romanischer Katholizismus, Protestantismus, Afroamerikanische Religionen
Verwandte ethnische Gruppen Afro-Lateinische Amerikaner, Afrokariben, Garifuna

Afro-Guatemalteken sind Guatemalteken afrikanischer Herkunft. Sie kamen meistens von den englischsprachigen Westindischen Inseln. Ansässig sind sie an der Karibikküste, in Livingston (eine Garifuna-Niederlassung), Puerto Barrios und Santo Tomas. Während der Kolonialzeit wurden afrikanische Sklaven geholt; diese haben sich seitdem mit der einheimischen Bevölkerung vermischt und werden als Afro-Mestizos bezeichnet. Die Mehrheit sind Mulatten und Zambo; diese wiederum setzen sich aus Quadroon (75 % weiß und 25 % schwarz) und Cambujos (75 % indianisch und 25 % schwarz) zusammen. Wegen jahrhundertelanger ethnischer Mischung bilden heutzutage Afro-Guatemalteken (abgesehen von den Garifunas) einen wesentlichen Teil der diversen, nichteinheimischen Ladino-Bevölkerung.

Herkunft[Bearbeiten]

Durch Transportlisten ist bekannt, dass zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert Sklaven überwiegend aus Senegambia, Sierra Leone sowie von der Goldküste kamen. Im 17. Jahrhundert stammten sie von der Goldküste sowie der Bucht von Benin, und im 18. Jahrhundert aus Biafra (Nigeria), Westkongo, Angola, Guinea und Benin (Königreich Whydah). Ebenso kamen in diesem Jahrhundert auch Aja-Sklaven (als Arará bekannt), aus Allada, Benin und Kreolen aus Puerto Rico und Jamaika sowie Calabari aus Havanna, Kuba in Guatemala an.[1]

Viele der schwarzen Sklaven, die in ländlichen Gebieten arbeiteten, kamen überwiegend aus Senegambia. Zusätzlich wurden viele Sklaven in Luanda, Angola gekauft. Dazu kamen mindestens 30 weitere afrikanische ethnische Gruppen aus Zentralafrika nach Guatemala, vor allem aus dem Kongo (Mongiolos und Anchico). Weitere Sklaven waren aus der Brong Ahafo Region, einige waren aus den Ethnien der Bainounka (sesshaft in Senegal, Gambia und Guinea-Bissau) und der Biafadas, eine Gruppe aus Guinea-Bissau.

Geschichte[Bearbeiten]

Sklaverei[Bearbeiten]

Der erste Afro-Guatemalteke kam im Jahr 1524 mit Pedro de Alvarado, dem Eroberer Guatemalas, ins Land. Unterlagen des Rates von Santiago aus den 1530er Jahren erwähnen versklavte Schwarze. Afrikanische Sklaven wurden nach Guatemala gebracht, um die einheimische Bevölkerung als Arbeitskräfte zu ersetzen, da die einheimische Bevölkerung durch die Eroberungskriege und durch Krankheiten wie Masern, Pocken oder Beulenpest bis auf ein Drittel der ursprünglichen Zahl reduziert worden war. Afrikanische Sklaven wurden auf Zucker-, Indigo- und Cochenille-Plantagen eingesetzt sowie auf Haziendas oder großen Rinderfarmen. Da Santiago das politische und wirtschaftliche Zentrum von Guatemala sowie ganz Spanisch-Zentralamerika war, wurden viele der Sklaven dort auch verkauft und in Kirchen, Pfarreien und Klöstern getauft.

Zwischen 1524 und 1620 wurden insgesamt 10.000 Afrikaner nach Guatemala gebracht. Zwischen 1595 und 1640 gab es einen Anstieg der Sklavendeportation nach Guatemala, aber nach 1640 nahmen die Transporte deutlich ab (einige Autoren geben an, dass die Sklaven-Einfuhr komplett aufgehört hat).[2]

Erste freie Schwarze in Santiago gab es bereits in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Aufgrund der geringer Anzahl mussten sie in andere sozial-ethnische Gruppen einheiraten. Zwischen 1595 und 1640 unterzeichnete das spanische Königshaus eine Reihe von Verträgen mit portugiesischen Händlern, um die Anzahl afrikanischer Sklaven in Amerika zu steigern. Viele Sklaven kamen vom angolischen Hafen Luanda.

Im 17. Jahrhundert konnten sich einige Sklaven ihre Freiheit erkaufen, wodurch sich eine kleine Gemeinde freier Schwarzer bildete. Entlaufene Sklaven bildeten Cimarrons-Gemeinden und wohnten unter der allgemeinen Bevölkerung. Im Jahr 1633 war die Stadt San Jerónimo (Baja Verapaz) Heimat Hunderter von Sklaven „aus diversen Nationen“ und wurde zur größte Niederlassung in Zentralamerika. Im Jahr 1821 gab es dort mehr als 500 Sklaven.

Im späten 17. Jahrhundert wurden die afrikanischen Nachfahren der Sklaven auf die südlichen und östlichen Regionen von Guatemala sowie El Salvador verteilt. Sie wohnten in rund zwei Dutzend Orten zwischen Guatemala und El Salvador. Im Jahr 1823, nachdem die guatemaltekischen Garifuna-Gruppen die Unabhängigkeit von Honduras erreicht hatten, bewohnten sie das karibische Tiefland.

Mischung der Ethnien und Wachstum des gesellschaftlichen Rangs[Bearbeiten]

Während der Kolonialzeit war der afrikanischen Bevölkerung Guatemalas die Abschaffung der Sklaverei sehr wichtig. Zu der Zeit hatten die meisten spanischen Haushalte indianische Bedienstete und afrikanische Sklaven, überwiegend weibliche. Da die meisten nach Lateinamerika eingewanderten Spanier ohne ihre Ehefrauen kamen, hatten sie oft Geschlechtsverkehr mit Dienerinnen und Sklavinnen, was zu ethnischen Mischungen führte. Mit den Mischungen fingen Mulattos langsam an, die Anzahl von versklavten Schwarzen zu übertreffen. Auf einer Seite arbeiteten versklavte Mulattos und schwarze Sklaven in Häusern und Grundstücken, und auf der anderen Seite wohnte eine große Bevölkerung von freien Schwarzen in Gemeinden und Städten verteilt. Die ansteigende Mischung zwischen schwarzen Sklaven und freien Mulattos erhöhte die Bevölkerungszahlen von freien Mulattos. Die drastische Reduzierung in der Sklaven-Einfuhr nach Guatemala sowie der Anstieg von freien Sklaven führte letztendlich dazu, dass einige Orte, die eine Mehrheit von Sklaven gehabt hatten, irgendwann eine Mehrheit von freien Schwarzen hatten. Darüber hinaus, die Mischung von Mulattos und Mestizos führte zu höheren Einkommen und höheren gesellschaftlichen Stellungen für Menschen mit hellerer Hautfarbe. Einige Lebenswege waren gesperrt für Menschen mit afrikanischer Herkunft, vor allem an Hochschulen und in Kirchen. Mit dem Anstieg von ethnischen Mischungen, dem Lernen der spanischen Sprache und Lebensstandards, hatten immer mehr Afro-Guatemalteken die Gelegenheit, zu arbeiten.

Die Sklavenbevölkerung war also mit den einheimischen und weißen Bevölkerung von Guatemala gemischt. Die Mulattos hatten oft mit der gesetzwidrigen Tötung von Nutztieren zu tun. Auch wenn nur wenig über die im Agrarbereich arbeitende Afro-Guatemalteken bekannt ist, identifizierten mehrere Quellen aus dem letzten Drittel des 16. Jahrhunderts afrikanischen Bauerngemeinden in den heutigen Regionen Jalapa, El Progreso, Santa Rosa und Jutiapa sowie in der Umgebung der Stadt Sansonante und im heutigen El Salvador.

Viele dieser Sklaven waren in Afrika geboren, normalerweise in der Region Senegambia, aber einige von diesen afrikanischen Sklaven waren in Amerika geboren. Die pazifische Küste war auch Heimat vieler freier Schwarze und Mulattos, die außerordentliche Fähigkeiten als Vaqueros besaßen. Die Gesetze des 16. Jahrhunderts hatten ihnen untersagt, Pferde zu reiten oder Waffen zu besitzen, aber diese wurden fast immer ignoriert, da diese Fähigkeiten sowohl notwendig als auch gefürchtet waren. Diese Fähigkeiten sollten später sowohl zu Möglichkeiten des sozialen Aufstiegs führen als auch dazu, diese Bevölkerungsschicht als wertvolle Mitglieder kolonialischer Milizen zu betrachten.

Freie Menschen afrikanischer Herkunft und Sklaven arbeiteten auch in der Indigoherstellung und in Mühlen, normalerweise als Aufsicht während der Erntezeit. Diese Arbeitsverhältnisse dauerten nur ein bis zwei Monate pro Jahr und waren deshalb ungünstig für die Pflege einer dauerhaften Sklaven-Arbeiterschaft für die Herstellung von Indigo. Einige Mühlenbesitzer stellten mehr Sklaven als unbedingt nötig für die Indigo-Herstellung ein und verwendeten sie für andere Aktivitäten, zum Beispiel als Nutztiere.

Zwischen 1595 und 1650 unterschrieb die spanische Krone eine Reihe von Verträgen mit portugiesischen Händlern, um die Anzahl von afrikanischen Sklaven in Amerika drastisch zu erhöhen. Viele Sklaven stammten aus dem angolischen Hafen von Luanda. Sklaven waren als Arbeitskräfte für die Herstellung von Rohrzucker eingesetzt, dessen Anbau sich zu der Zeit in dieser Region stark entwickelte.

Afro-Guatemaltekische Milizen[Bearbeiten]

Im Jahre 1611, als die freien Mulattos zum Sieg über die Maroons von Tutale beigetragen hatten, und Menschen mit afrikanischer Herkunft nicht offiziell berechtigt waren, in Milizen mitzuarbeiten. Seit der Eroberung arbeiteten und kämpften Afrikaner sowie ihre Deszendenten, auch die Versklavten, ab und an mit den spanischen Armeen zusammen.

In den 1630er Jahren, nach einer Welle von Angriffen in Zentralamerika von den Corsairs, den Niederländern, den Franzosen und den Briten war die Audencia überzeugt, freie Menschen mit afrikanischer Herkunft in getrennten Militärkompanien einschreiben zu lassen.

Im Jahr 1673 gab es sechs afrikanische Kompanien in Guatemala und zwei in El Salvador, und bald gab es auch welche in Sonsonate und Chiquimula. Nach früheren Kämpfen mit den Corsairs fragten die afrikanischen Milizen nach einer Ausnahme von den Einkommenssteuern (sogenannte Laborío tribute), wobei sie gedroht haben, falls die nicht geschehen sollte, nicht militärisch zu kooperieren. Deswegen bekamen mehreren Kompanien vorübergehende Steuerbefreiungen von den Einkommenssteuern während der 1690er Jahren, inklusiv San Diego de la Gomera. Die Kämpfer erlangten diesen Erfolg, und bald ist nach weiteren Ausnahmen gefragt worden. Bald erwarteten die restlichen afrikanischen Deszendenten Steuerbefreiungen von den Einkommenssteuern und bereiteten sich vor, den Herrschaften zu begegnen und gegen sie zu rebellieren.

Garifuna[Bearbeiten]

Bis 1981 wohnten etwa 65.000 Garifuna in 54 Fischerdörfern in Guatemala, Belize und Nicaragua. Garifuna-Gemeinden existieren noch im unabhängigen Inselstaat St. Vincent und die Grenadinen sowie in den USA. Unter den guatemaltekischen Städten an der Bucht von Amatique ist der Anteil von Garifuna in Livingston besonders hoch.

Weiterführende Literatur[Bearbeiten]

  • Frederick Douglass Opie: Black Americans and the State in Turn-of-the-Century Guatemala. In: The Americas. vol. 64, No. 4, April 2008, S. 583–609.

Notizen[Bearbeiten]

Auch als zentralamerikanische Inselkariben bekannt; früher als Kariben, schwarze Kariben oder Inselkariben bis zu den späten 1970er Jahren bekannt[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Rina Cáceres Gómez: Rutas de la esclavitud en África y América Latina. Editorial Universidad de Costa Rica, 2001, ISBN 9977-67-672-0 (google.com [abgerufen am 11. Juli 2021]).
  2. Sobre la influencia africana en Guatemala: genealogía e historia familiar. Abgerufen am 11. Juli 2021 (es-GT).
  3. Steffen Haurholm-Larsen: A Grammar of Garifuna (PDF) (PhD). (PDF) University of Bern, 22. September 2016, abgerufen am 11. Juli 2021.


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