Akademische Gesellschaft Burse

Die Akademische Gesellschaft Burse ist eine gemischte, nicht-schlagende und nicht-farbentragendende, sogenannte schwarze Studentenverbindung in Stuttgart, die 1921 gegründet wurde.

Geschichte[Bearbeiten]

Im Januar 1921 wurde die Verbindung als 'Akademische Gesellschaft' an der Technischen Hochschule Stuttgart gegründet. Ursprünglich dem Liederkranz Schwaben angehörend, waren die Gründungsmitglieder darauf bedacht, eine Verbindung zu gestalten, die sich durch sozialen Ausgleich und Toleranz gegenüber verschiedenen Weltanschauungen definierte.

Auch vor dem Hintergrund der Erlebnisse des Ersten Weltkriegs verzichtete man auf den Gebrauch von Waffen und elitären Erkennungsmerkmalen und betonte stattdessen die geistige Auseinandersetzung. So war und ist auch heute noch keine Mensur, sondern ein Einführungsreferat und die Führung einer Debatte Teil der Aufnahme in die Verbindung. Die Akademische Gesellschaft war die erste Verbindung an der Technischen Hochschule Stuttgart, die weder schlagend noch farbentragend war.

Das in den 1920er und 1930er Jahre angemietete und erweiterte Gartenhaus ging 1936 verloren, da alle studentischen Verbindungen durch den NS-Staat aufgelöst wurden. Der Zusammenhalt der Verbindungsmitglieder überlebte jedoch das Dritte Reich und so fand die Altherrenschaft 1949 wieder zusammen, die durch eine jüngere Generation 1953 erweitert wurde.

1965 trat die Burse dem Wernigeroder Schwarzen Verband (seit 1973 Miltenberg-Wernigeroder Ring) bei, einem Verband von nicht-schlagenden, nicht-farbentragendende (sogenannten "schwarzen") Verbindungen.

Infolge der 68er-Bewegung kam es auch zu Spannungen innerhalb der Verbindung und alte Traditionen wurden in Frage gestellt. Im Zuge dieser Auseinandersetzungen wurden beispielsweise 1972 erstmals Frauen in die Verbindung aufgenommen. ^[1]

Namensherkunft[Bearbeiten]

Der Name Akademische Gesellschaft Burse leitet sich aus dem ursprünglichen Verbindungsnamen "Akademische Gesellschaft" und dem Wort Burse abgeleitet von bursa (lat. Börse), womit das gemeinschaftliche Leben aus einer Kasse gemeint ist.