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Automobilhersteller-Syndikat

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Als Automobilhersteller-Syndikat (Auto-Kartell) werden die im Juli 2017 an die Öffentlichkeit gelangten geheimen Treffen von fünf deutschen Automobilherstellern bezeichnet, bei denen illegale Absprachen getroffen wurden.[1][2]

Im Juli 2017 enthüllte Der Spiegel geheime Gesprächsrunden, an denen Vertreter der fünf deutschen Automobilkonzerne BMW, Daimler und Volkswagen AG, samt der Tochterunternehmen Audi und Porsche, teilnahmen. Laut dem Magazin trafen sich seit den 1990er-Jahren und noch vor der Dieselabgasaffäre über 200 Mitarbeiter dieser Unternehmen in über 60 Arbeitsgruppen, um zu diskutieren und Informationen auszutauschen, um sich umfassend abzustimmen und Strategien festzulegen. Nach dem Auffliegen des LKW-Kartells im Jahre 2011 sind diese Treffen von Juristen des Daimler-Konzerns bereits als rechtlich problematisch erkannt worden, weshalb sich Daimler teilweise aus den Treffen zurückzog.

Entdeckt wurde das mutmaßliche Kartell offenbar zufällig, als Ermittler des Bundeskriminalamts und Bundeskartellamts im Juni 2016 verschiedene Standorte des VW-Konzerns durchsuchten, um dabei Material für ein weiteres vermutetes Kartell beim Stahleinkauf sicherzustellen. Am 4. Juli 2016 erstattete der Volkswagenkonzern Selbstanzeige bei den Kartellbehörden der Europäischen Union, möglicherweise, um von einer Kronzeugenregelung zu profitieren. Um Bußgelder zu verhindern oder abzumildern, erstattete auch der Daimler-Konzern Selbstanzeige. Besonderes Medien- und Öffentlichkeitsinteresse erlangte die Enthüllung, weil die neuen Vorwürfe gegen die Automobilindustrie vermuten lassen, dass die Diesel-Abgasaffäre noch größere Dimensionen hat, als bisher angenommen.

Wegen der illegalen Absprachen des mutmaßlichen Kartells rechnet der Chef des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Klaus Müller, mit einer Klagewelle und mehreren zehntausend Verfahren, in denen Autokäufer Schadensersatz für überteuerte Fahrzeuge verlangen könnten. Wegen der Absprachen der Automobilhersteller hätten viele Kunden einen „möglicherweise viel zu hohen Preis“ für ihre Autos gezahlt.

Aufgrund der Medienberichte reichten Kunden in den USA Ende Juli 2017 eine Sammelklage gegen die deutschen Autokonzerne ein.

Siehe auch[Bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten]


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