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Skandal um die Pegasus-Software

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Der Skandal um die Pegasus Software ist ein Skandal bei dem viele Mobiltelefone von Journalisten, Politiker, Aktivisten oder Beamten, vermutlich von staatlichen Stellen mit Hilfe der israelischen Ausspähsoftware Pegasus angegriffen wurden. Der Skandal wurde durch einen Leak ins Rollen gebracht welcher mehr als 500.000 Telefonnummern, welche anscheinend abgehört werden sollen, enthielt. Es wurden darauf hin eine Arbeitsteilung verschiedenen Medien unter dem Namen The Pegasus Project vereinbart. Eigentlich ist die Pegasus-Software, welche vom der NSO Group Technologies entwickelt wird, gedacht um Staatliche Stellen bei der Terrorismus- und Verbrechensbekämpfung zu helfen.

Recherche[Bearbeiten]

Dem Vereinen Forbidden Stories und Amnesty International wurden eine Liste von 50000 Telefonnummern zugespielt, welche Potentielle Ziele sein könnten um sie mit der Pegasus Software aus zu spähen. Diese Liste reicht von 2016 bis 2021. Allerdings wird davon ausgegangen dass NSO nur 5000 Ziele tatsächlich angegriffen hat. Es bildetet sich ein Rechercheverbund aus ingsesammt 16 Redaktionen, namentlich Die Zeit, die Süddeutsche Zeitung, NDR und der WDR aus Deutschland. Weiter die Washington Post, The Guardian, Le Monde und Direkt36. Das Projekt lies als Stichprobe 67 Telefone durch das Security Lab von Amnasty International untersuchen ob sie tatsächlich angegriffen wurden.[1]

Marokko[Bearbeiten]

Es gibt Hinweise dass Marokko die Pegasussoftware sehr weitreichend für Spionage nutze. Die geleakte Liste enthielt etwa 10.000 Einträge, welche sich auf Marokko beziehen. Darunter fanden sich Nummern von der Königsfamilie, der König selbst und enge Freunde des Königs. Dies löste Spekulationen aus, dass es Palastintrigen geben würde. Weiters würden auch einige französische Telefonnummern auf der Liste stehen, die etwa 2019 aufgenommen wurden. Unter diesen Nummern sind zahlreiche Französische Politiker, wie die Nummer des Präsidenten Emmanuel Macron, Édouard Philippe und François de Rugy. Weltweit sind noch weitere Politiker betroffen, die Marokko ausspioniert haben könnte. Darunter die beiden algerischen Politiker Noureddine Bedoui, Mostafa Madbouly, weiter Charles Michel ehemaliger belgischer Premierminister, Barham Salih Irakischer Präsident, Bakitzhan Sagintayev kassachischer Ministerpräsident, Saad Hariri, Imran Khan pakistanischer Premierminister, Cyril Ramaphosa südafrikanischer Präsident, Ruhakana Rugunda ugandischer Premierminister, Ahmed Obaid Bin-Dagher jeminitischer Premierminister.[2]

Eine Ausspähung von Macron wurde von der NSO ausgeschlossen. Allerdings hat der Israelische VerteidungungsmisterBenny Ganzt angekündigt die Sache mit Florence Parly, der Französischen Verteidugnungsminsterin zu diskutieren um eine Diplomatische Krise vorzubeugen.[3]

Die Französische Justiz nahm Ermittlungen auf nachdem Journalisten von Mediapart und Canard-enchaîné vermutlich von dem Marokkanischen Geheimdienst angegriffen wurden. Konkret wird Bandenbildung, illegaler Nutzung von Daten, illegalem Verkauf von Spionagesoftware und der Verletzung der Privatsphäre untersucht.[4]

Ungarn[Bearbeiten]

Als einziges EU Land scheint Ungarn die Spähsoftware zweckentfremden zu haben. Ziele waren Journalisten und andere Leute mit oppositioneller Einstellung. Angegriffen wurde das Medium Direkt36, eine Journalistische Website. Untersuchungen der Mobiltelefone der Journalisten Szabolcs Panyi ergaben, dass auf seinem Mobiltelefon für etwa 6 Monate ab dem Jahr 2019 eine Spähsoftware aktiv war, vermutlich Pegasus. Auch András Szabó, ein weiterer Redakteur von Direkt26 wurde wohl von Pegasus angegriffen. Vermutlich stand der Angriff in Zusammenhang mit einer Recherche von Direkt36 zu einer russischen Investmentbank. Zudem ist der Chefredakteur einer Lokalzeitung David Dercsenyi angegriffen worden. Eine weitere Nummer ist die Telefonnummer von Zoltán Varga, ein Geschäftsmann der oppositionelle Medien fördert. Manche Opfer berichten, dass Regierungsbeamte ihnen gesagt hätten, dass sie überwacht werden. Die Ungarische Regierung hat die Aktivität nicht ausdrücklich ausgeschlossenen, aber auch nicht dementiert.[5]

Reaktionen[Bearbeiten]

Amazon reagierte wenige Tage nach den Veröffentlichungen mit einer Verbannung der NSO Group Technologies von ihrem AWS Cloud. Als Grund wird angegeben, dass die AWS Nutzungsbedingungen Hacking nicht erlauben.[6]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Kai Biermann, Astrid Geisler, Gero von Randow, Holger Stark, Sascha Venohr: Cyberangriff auf die Demokratie. Eine internationale Recherche legt offen: Hunderte Journalistinnen, Menschenrechtler und Politiker gerieten weltweit ins Visier einer Spähsoftware. In: Zeit Online. Zeit Online GmbH, 18. Juli 2021, abgerufen am 27. Juli 2021.
  2. Gero von Randow: Frankreichs Präsident Macron im Visier der Spione. Der Staatspräsident, das Kabinett, ein Menschenrechtsanwalt: In Frankreich sind Angriffe mit der Cyberwaffe Pegasus massiv. Im Verdacht: Marokko. In: Zeit Online. Zeit Online GmbH, 21. Juli 2021, abgerufen am 21. Juli 2021.
  3. Israels Verteidigungsminister will Frankreich über NSO informieren. Israel fürchtet offenbar, dass sich die Enthüllungen um die Spähsoftware zu einer diplomatischen Krise ausweiten. Verteidigungsminister Gantz reist nun nach Frankreich. In: Zeit Online. Zeit Online GmbH, 27. Juli 2021, abgerufen am 27. Juli 2021.
  4. Justiz ermittelt wegen Pegasus-Überwachung von Journalisten. In Frankreich sollen unter anderem Journalistinnen von "Mediapart" mit der Pegasus-Software ausgespäht worden sein. Die Staatsanwaltschaft nimmt nun Ermittlungen auf. In: Zeit Online. Zeit Online GmbH, 20. Juli 2021, abgerufen am 27. Juli 2021.
  5. Astrid Geisler, Kai Biermann, Sascha Venohr, Holger Stark: Ungarische Journalisten mit Spähsoftware überwacht. Handydaten zeigen: Reporter aus Ungarn wurden mit Cyberwaffen attackiert. Die ungarische Regierung behauptet, alles sei nach Recht und Gesetz abgelaufen. In: Zeit Online. Zeit Online GmbH, 28. Juli 2021, abgerufen am 21. Juli 2021.
  6. Amazon verbannt Pegasus-Hersteller NSO aus der Cloud. Der Internetkonzern hat die Konten des israelischen Softwareherstellers NSO gesperrt. Die Pegasus-Spionagesoftware soll über die Amazon-Dienste ausgespielt worden sein. In: Zeit Online. Zeit Online GmbH, 20. Juli 2021, abgerufen am 21. Juli 2021.


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