BG-Index
Im Jahr 2017 entwickelten Brüggmann und Groneberg von der Goethe-Universität Frankfurt (Deutschland) einen Index zur Charakterisierung und Bewertung der Karrierechancen von Frauen in der akademischen Wissenschaft,[1] da diese bekanntermaßen ein Schlüsselfaktor für die Chancenungleichheit zwischen den Geschlechtern sind. Dieser Index wurde in späteren Anwendungen nach den Entwicklern BG-Index genannt. [2] Er spiegelt das Ausmaß wider, in dem Frauen in ihren Wissenschaftsfeldern aufsteigen können. Zu diesem Zweck wurden Karrieremerkmale von Ärztinnen und Ärzten von ihrem Status als Studierende bis zu ihrer Spezifizierung auf Lehrstuhlpositionen nach 15 Jahren erhoben (Anzahl der Studierenden, Fachärzte und Lehrstühle). Diese Zahlen wurden zueinander in Beziehung gesetzt, und zwar immer als Verhältnis von weiblichen zu männlichen Ärzten (f:m ratio), was bedeutet, dass ein Index von 1 gleiche Chancen für Frauen und Männer bedeutet.
Brüggmann und Groneberg diskutierten verschiedene Verhältnisse und kamen zu folgendem endgültigen Vorschlag für den Index, der 2017 veröffentlicht wurde: [1]
Quotient aus f:m ratio Lehrstühle z.B. in der Medizin / f:m ratio Fachärzte / f:m ratio Medizinstudierende in einem Land.
Je niedriger der Index ist, desto schlechter sind die Aufstiegschancen für Frauen in dem jeweiligen Wissenschaftsbereich. Auf diese Weise wurde ein einfach zu handhabendes Maß für die Bewertung geschlechtsspezifischer Ungleichheiten geschaffen, das einen Vergleich zwischen Arbeitsbereichen, Regionen und der Entwicklung im Zeitverlauf ermöglicht. Dieser Index kann dazu beitragen, die Positionierung eines akademischen Bereichs in Bezug auf die Gleichstellung und die Zukunftsaussichten genderspezifisch zu ermitteln und mit anderen zu vergleichen. Dies ist für alle an dem Prozess der beruflichen Gleichstellung beteiligten Parteien von Nutzen. Schlechte Indizes unterstreichen die Notwendigkeit, die Anstrengungen zu verstärken und Ansätze zur Chancengleichheit von Männern und Frauen in akademischen Positionen angemessener zu planen und umzusetzen zu können.
Bisher wurde der BG-Index auf die Geburtshilfe und Gynäkologie angewendet. [1] Andere Wissenschaftler nutzten ihn für die Bewertung der Fachgebiete HNO und Urologie. [2] Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Karrierechancen von Frauen verbessert haben, auch wenn sie insbesondere in den höheren Positionen immer noch auf einem niedrigen Niveau sind.
Eine ResearchGate-Analyse [3] zeigt, dass der wissenschaftliche Artikel, der den BG-Index in den Bereichen Urologie und HNO-Heilkunde verwendet hat, seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2019 fast 28000 Mal gelesen wurde.
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Bruggmann D, Groneberg DA: An index to characterize female career promotion in academic medicine. Hrsg.: Journal of Occupational Medicine and Toxicology. 2017.
- ↑ 2,0 2,1 Jaque J, Wanke EM, Müller R, et al.: An index to characterize female career promotion in academic medicine. Hrsg.: Urology Journal. 2020.
- ↑ Researchgate. Abgerufen im Jahr 2021.
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