Bahnhof Siebeldingen-Birkweiler
Siedeldingen-Birkweiler | |
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Bahnhof Siedeldingen-Birkweiler, Anfang 2006
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Daten | |
Bahnsteiggleise | 1 |
Kategorie | 6 |
Eröffnung | 12. September 1874 |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Birkweiler |
Land | Rheinland-Pfalz |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 49° 12′ 33″ N, 8° 2′ 33″ O |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Rheinland-Pfalz |
Der Bahnhof Siebeldingen-Birkweiler ist der Bahnhalt der Ortsgemeinden Birkweiler und Siebeldingen. Er gehört zur Bahnhofskategorie 7 und ist betrieblich mittlerweile ein Haltepunkt. Er liegt im Verbundgebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN). Er wurde mit Inbetriebnahme des Streckenabschnittes Landau–Annweiler am 12. September 1874 eröffnet. Der Güterverkehr kam in den 1980er Jahren zum Erliegen.
Lage[Bearbeiten]
Der Bahnhof befindet sich im Nordosten der Gemarkung von Birkweiler. Unmittelbar östlich davon kreuzt die Strecke die Deutsche Weinstraße.
Geschichte[Bearbeiten]
Im Zuge der Planungen der Strecke durch das Queichtal dienten in Bezug auf eine Bahnstation im Bereich der Gemeinden Birkweiler und Siebeldingen der Weinanbau als Argument.[1] Eröffnet wurde der Bahnhof als Glied der Teilstrecke Landau (Pfalz)–Annweiler am Trifels am 12. September 1874. Neben Landau Westbahnhof, Godramstein und Albersweiler-St. Johann war er einer von insgesamt vier Unterwegsbahnhöfen. Anfang des 20. Jahrhunderts erhielt der Bahnhof wie alle in der Pfalz Bahnsteigsperren.[2][3][4] Während dieser Zeit wurde der Bahnhof von der Betriebs- und Bauinspektion Landau verwaltet und gehörte zum Zuständigkeitsbereich der Bahnmeisterei Albersweiler.[5] Nachdem Deutschland den Ersten Weltkrieg verloren hatte und das französische Militär einmarschiert war, wurde am 1. Dezember 1918 das pfälzische Streckennetz südlich von Maikammer-Kirrweiler für den Personenverkehr gesperrt, drei Tage später jedoch wieder freigegeben.[6]
1922 wurde der Bahnhof der neu gegründeten Reichsbahndirektion Ludwigshafen zugeordnet. Ein Jahr später wurden die am Bahnhof beschäftigten Eisenbahner im Zuge des von Frankreich durchgeführten, bis 1924 dauernden Regiebetriebes ausgewiesen. Danach kehrten sie zurück.[7] Im Zuge deren schrittweisen Auflösung der Reichsbahndirektion Ludwigshafen wechselte der Bahnhof zum 1. Mai 1936 in den Zuständigkeitsbereich der Saarbrücker Direktion und des Betriebsamtes (RBA) Zweibrücken.[8][9] Die Deutsche Bundesbahn gliederte den Bahnhof nach dem Zweiten Weltkrieg in die Bundesbahndirektion Mainz ein, der sie sämtliche Bahnstrecken innerhalb des neu geschaffenen Bundeslandes Rheinland-Pfalz zuteilte.[10] 1971 gelangte die Station im Zuge der Auflösung der Mainzer Direktion in den Zuständigkeitsbereich ihres Karlsruher Pendants.[11] Zur selben Zeit wurden die Bahnsteigsperren aufgehoben. In der Folgezeit wurde der Bahnhof zum Haltepunkt zurückgebaut
Mit der Bahnreform ging die Station am 1. Januar 1994 in das Eigentum der Deutschen Bahn über. Seit 1996 ist Siebeldingen-Birkweiler Bestandteil des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN); ebenso wird seither der Tarif des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV) anerkannt.[12]
Bauwerke[Bearbeiten]
Das Empfangsgebäude, das baugleich dem von Godramstein entsprach, wurde um 1970 als einziges zwischen Godramstein und Pirmasens Nord abgerissen.[13] 2009 wurde der Bahnsteig erneuert und barrierefrei ausgebaut.[14] Lediglich der Güterschuppen aus der Zeit um 1900, der zwischenzeitlich in ein neues Gebäude einbezogen wurde, und ein Schrankenwärterhaus am östlichen Ende der Bahnstation aus den 1930er Jahren blieben erhalten. Letzteres besitzt ein Walmdach und wurde als Wartehäuschen umfunktioniert.[15]
Verkehr[Bearbeiten]
Personenverkehr[Bearbeiten]
Der Fahrplan von 1897 enthielt teilweise durchgehende Nahverkehrszüge von Zweibrücken bis Germersheim; hinzu kamen solche, die sich auf dem Abschnitt Landau–Zweibrücken beschränkten.[16] Ein Jahrzehnt später verkehrten zwischen Landau und Zweibrücken fünf Nahverkehrszüge.[17] 1914 fuhr an Sonn- und Feiertagen ein Zugpaar, das über die 1911 eröffnete Wieslauterbahn bis nach Bundenthal-Rumbach verkehrte.[18] Der Fahrplan von 1944 wies zum Teil durchgehende Nahverkehrszüge von Karlsruhe über Landau und Zweibrücken bis nach Saarbrücken auf.[19] 1946 existierte als Kuriosum an Werktagen eine Verbindung, die in Godramstein begann und ab Hinterweidenthal auf die Wieslauterbahn nach Bundenthal-Rumbach gelangte.[20]
In den 1950er Jahren war die Bahnstrecke Landau–Zweibrücken samt ihrer östlichen Fortsetzung nach Germersheim unter der Kursbuchnummer 280 verzeichnet. Dennoch musste in der Regel in Landau umgestiegen werden. Die durchgehenden Züge von Germersheim nach Zweibrücken hatten außerdem einen längeren Aufenthalt im Landauer Hauptbahnhof. Die Mitte der 1960er Jahre in Siebeldingen-Birkweiler haltenden Nahverkehrszüge fuhren in den Relationen Landau–Zweibrücken und Landau–Pirmasens Hauptbahnhof.[21] Von 1994 bis 199 verkehrten die Züge in der Relation Neustadt–Pirmasens Hauptbahnhof.[22]
Güterverkehr[Bearbeiten]
Anfang des 20. Jahrhunderts bedienten Güterzüge der Relationen Kaiserslautern–Homburg–Landau–Germersheim und Saarbrücken–Landau–Germersheim den Bahnhof.[23] Am 30. Mai 1976 wurden sämtliche Bahnhöfe außerhalb von Eisenbahnknotenpunkten als eigenständige Gütertarifpunkte geschlossen, wovon auch der Bahnhof Godramstein betroffen war.[24] Bereits in den 1980er Jahren wurde der Güterverkehr aufgegeben.[25]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen. 2005, S. 179.
- ↑ Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen. 2005, S. 265.
- ↑ Heinz Sturm: Geschichte der Maxbahn 1855–1945. In: Modell- und Eisenbahnclub Landau in der Pfalz e. V. (Hrsg.): 125 Jahre Maximiliansbahn Neustadt/Weinstr.–Landau/Pfalz. 1980, S. 75.
- ↑ Heinz Sturm: Geschichte der Maxbahn 1855–1945. In: Modell- und Eisenbahnclub Landau in der Pfalz e. V. (Hrsg.): 125 Jahre Maximiliansbahn Neustadt/Weinstr.–Landau/Pfalz. 1980, S. 88.
- ↑ Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen. 2005, S. 267.
- ↑ Werner Schreiner: Paul Camille von Denis. Europäischer Verkehrspionier und Erbauer der pfälzischen Eisenbahnen. 2010, S. 126.
- ↑ Albert Mühl: Die Pfalzbahn. 1982, S. 38 f.
- ↑ Fritz Engbarth: Von der Ludwigsbahn zum Integralen Taktfahrplan – 160 Jahre Eisenbahn in der Pfalz. 2007, S. 13.
- ↑ bahnstatistik.de: Königlich Bayerische Eisenbahndirektion Ludwigshafen a. Rhein – Zeittafel: Errichtungen – Bezeichnungen – Auflösungen. Abgerufen am 6. Januar 2017.
- ↑ Heinz Sturm: Geschichte der Maxbahn 1855–1945. In: Modell- und Eisenbahnclub Landau in der Pfalz e.V. (Hrsg.): 125 Jahre Maximiliansbahn Neustadt/Weinstr.–Landau/Pfalz. 1980, S. 66.
- ↑ Fritz Engbarth: Von der Ludwigsbahn zum Integralen Taktfahrplan – 160 Jahre Eisenbahn in der Pfalz. 2007, S. 28.
- ↑ hinundweg – Das Kundenmagazin des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar. (PDF) vrn.de, archiviert vom Original am 29. Mai 2012; abgerufen am 1. Februar 2017.
- ↑ Heimatkalender 2002 – Die Bahnhofsanlage Pirmasens Nord. In: heimatlexikon-thaleischweiler-froeschen.de. Abgerufen am 18. Dezember 2013.
- ↑ Zeitchronik – ab 2000. Archiviert vom Original am 16. Oktober 2013; abgerufen am 19. Januar 2014.
- ↑ Martin Wenz: Typenbahnhöfe der Pfälzischen Eisenbahnen an der Südlichen Weinstraße. In: Landkreis Südliche Weinstraße (Hrsg.): Faszination Eisenbahn. Heimat-Jahrbuch. 2008, S. 15.
- ↑ Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen. 2005, S. 254.
- ↑ Walter Weber: Die Bliestalbahn. Von Anfang bis Ende. 2000, S. 175.
- ↑ Fritz Engbarth: 100 Jahre Eisenbahnen im Wieslautertal. 2011, S. 17.
- ↑ 280 Saarbrücken – Zweibrücken – Landau (Pfalz) – Winden (Pfalz) – Karlsruhe (– München). pkjs.de, abgerufen am 7. Juni 2014.
- ↑ Fritz Engbarth: 100 Jahre Eisenbahnen im Wieslautertal. 2011, S. 23 (der-takt.de [PDF; abgerufen am 22. März 2017]).
- ↑ queichtalbahn.npage.de: Kursbuchseiten in Bild und Schrift. Abgerufen am 3. August 2015.
- ↑ Michael Heilmann, Werner Schreiner: 150 Jahre Maximiliansbahn Neustadt–Straßburg. 2005, S. 145.
- ↑ Albert Mühl: Die Pfalzbahn. 1982, S. 142 f.
- ↑ Werner Schreiner: Die Maximiliansbahn von 1945 bis heute. In: Modell- und Eisenbahnclub Landau in der Pfalz e. V. (Hrsg.): 125 Jahre Maximiliansbahn Neustadt/Weinstr.–Landau/Pfalz. 1980, S. 108.
- ↑ Michael Heilmann, Werner Schreiner: 150 Jahre Maximiliansbahn Neustadt–Straßburg. 2005, S. 103.
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