Baugenossenschaft Langen
Baugenossenschaft Langen eG
| |
---|---|
Rechtsform | eingetragene Genossenschaft |
Gründung | 14. März 1947 |
Sitz | Langen, Deutschland |
Leitung |
|
Mitarbeiterzahl | 33 (1. Juli 2017) |
Branche | Immobilienbranche |
🌐Website | www.baugenossenschaft-langen.de |
Die Baugenossenschaft Langen eG ist eine eingetragene Genossenschaft, eingetragen in das Genossenschaftsregister beim Amtsgericht Offenbach unter Nr. 3107. Die Genossenschaft wurde am 14. März 1947 gegründet und hat ihren Sitz in der Robert-Bosch-Straße 45-47, 63225 Langen (Hessen). Rechtsgrundlage ist das Genossenschaftsgesetz (GenG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 16. Oktober 2006 (BGBI. I S 230), das zuletzt durch Artikel 10 des Gesetzes vom 25. Mai 2009 (BGBI. I S 1102) geändert worden ist.
Satzungsgemäßer Zweck der Baugenossenschaft ist die Förderung und Betreuung ihrer Mitglieder durch eine „gute, sichere und sozialverantwortbare Wohnraumversorgung“.[1]
Das Kerngeschäft ist die Bewirtschaftung und Entwicklung des eigenen Bestandes, der überwiegend aus Wohnungen in Geschossbauten besteht. Die Verwaltung fremder Bestände wurde 2012 eingestellt. Die Baugenossenschaft Langen bewirtschaftet in Langen, Dreieich und Egelsbach fast 3.000 eigene Einheiten, davon über 1.800 Wohnungen. Sie ist damit der größte Vermieter in der Region und eine der zehn größten Baugenossenschaften im VdW Südwest – Verband der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft e.V.
Aufbau und Organisation[Bearbeiten]
Wer bei der Baugenossenschaft einen Nutzungsvertrag (vergleichbar einem Mietvertrag) abschließt, wird gleichzeitig Mitglied und zeichnet Geschäftsanteile. Die Höhe der zu übernehmenden Geschäftsanteile regelt die Satzung und entspricht in etwa der bei anderen Vermietern üblichen Kaution. Der Mindestanteil richtet sich nach der Höhe der Nutzungsgebühr (vergleichbar mit Miete). Mitglieder werden durch ihre Anteile Miteigentümer der Genossenschaft. Sie haben in der Regel ein lebenslanges Wohnrecht, Mitsprachemöglichkeiten und verdienen bei der jährlichen Dividendenausschüttung mit.
Den Aufbau der Genossenschaft regelt die Satzung. Zu den Organen gehören die Mitgliederversammlung, der Aufsichtsrat und der Vorstand. Die derzeit rund 3.600 Mitglieder wählen auf der jährlichen Mitgliederversammlung den Aufsichtsrat und beschließen die Verwendung des Gewinns. Der Aufsichtsrat besteht aus neun Mitgliedern. Er bestellt, überwacht und berät den Vorstand. Der Vorstand setzt sich aus einem Vorstandsvorsitzenden und einem weiteren Vorstandsmitglied zusammen.
Geschichte[Bearbeiten]
Am 14. März 1947 gründeten 13 Langener die „Gemeinnützige Baugenossenschaft e.G.m.b.H. Langen“, um die Wohnungsnot nach dem Zweiten Weltkrieg zu mildern.[2] Die Stadt Langen wurde Mitglied und förderte die Genossenschaft mit 15 Bauplätzen. Der Genossenschaftsanteil betrug 300 Reichsmark. Die ersten Häuser entstanden 1949 mit Steinen aus dem städtischen Steinbruch, Bauholz aus dem Stadtwald und Arbeitsstunden der Genossen in Selbsthilfe. Wer die meisten Stunden hatte, bekam als erstes eine Wohnung. Ende 1949 zogen die ersten Mieter in die Zweifamilienhäuser in der Bürgerstraße 3–21 ein.
1957 bauten die Genossen in der Zimmerstraße 18 ein Haus für einen Kriegsblinden, 1968 ein Haus für eine kinderreiche Familie in der Dürerstraße 20. Außerdem entstanden Reihenhäuser für die wachsende Zahl der Mitglieder, Zick-Zack-Hausen entstand. Das Schaffen frei finanzierter Genossenschaftswohnungen ist das Ziel. Die Baugenossenschaft errichtete 1972 das Hochhaus in der Feldbergstraße 35 mit 105 öffentlich geförderten Wohnungen und baute 96 Eigentumswohnungen in der Feldbergstraße 25.
Anfang der 1980er Jahre sank die Förderung durch den Bund für öffentlich geförderten Wohnungsbau. Die Mitglieder durften unbegrenzt Anteile kaufen, um die Genossenschaft finanziell zu unterstützen. Am 26. Mai 1982 legten Aufsichtsrat und Vorstand ein Bau- und Modernisierungsprogramm vor: 62 Wohnungen sollten im öffentlich geförderten Wohnungsbau errichtet, 170 modernisiert werden. Im Mai 1983 setzte die Baugenossenschaft Langen den ersten Spatenstich für den Bau von 26 öffentlich geförderte Wohnungen in der Leipzigerstraße 1–3 sowie 28–32 in Egelsbach. Weitere Bauprojekte wurden vom städtischen Bauausschuss gestoppt. Schließlich baute sie Wohnungen in der Margaretenstraße, Nordendstraße und in der Vierhäusergasse. Im Juni 1985 wurden 14 Einfamilienhäuser in der Luther- und Zinkeisenstraße gebaut, zweigeschossig, mit Satteldach und Keller.
Ende 1989 erlosch mit dem Steuerreformgesetz das Gesetz über die Gemeinnützigkeit im Wohnungswesen. Damit verbunden waren neue Aufgaben und die Steuerpflicht. Die Baugenossenschaft beschloss in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung 1990 eine Neufassung der Satzung.
Die „Am Steinberg“-Reihenhäuser und Mietwohnungen entstanden bis 1995. 1995 wurden die ersten Wohnungen in Dreieich fertig. Mit Kinderspielplatz, Pavillon für Fahrräder und Kinderwagen, Waschküchen und Gemeinschaftsformen war das Bauprojekt im Herrenwiesenweg bei Offenthal modern. 2014 begann das umfassendste Bau- und Modernisierungsprogramm der Genossenschaft. Bis 2026 sollen 70 Prozent des Bestands für 80 Millionen Euro energetisch saniert werden.[3]
Weblinks[Bearbeiten]
- Offizielle Website
- Markus Schaible: Baugenossenschaft Langen feiert Jubiläum: In 70 Jahren zum Wohnraumkönner, Offenbach-Post, 21. März 2017
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Satzung der Baugenossenschaft Langen eingetragene Genossenschaft. Zweck und Gegenstand der Genossenschaft. www.baugenossenschaft-langen.de, 24. Juni 2009, abgerufen am 4. August 2017.
- ↑ Der größte Vermieter. Frankfurter Neue Presse, 2017, abgerufen am 4. August 2017.
- ↑ Agnes Schönberger: Schub für den Langener Norden. Baugenossenschaft will 398 Wohnungen energetisch sanieren / Fördergeld von der KfW. www.fr.de, 24. Juli 2016, abgerufen am 4. August 2017.
Diese artikel "Baugenossenschaft Langen" ist von Wikipedia The list of its authors can be seen in its historical.