You can edit almost every page by Creating an account. Otherwise, see the FAQ.

Bioethanol aus Hüttengasen

Aus EverybodyWiki Bios & Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche



Bioethanol aus Hüttengasen ihres Stahlwerkes im belgischen Gent zu gewinnen, ist das Ziel von ArcelorMittal.

Hafen von Gent mit dem Stahlwerk von ArcelorMittal

Nutzung der Hüttengase[Bearbeiten]

Eine nachhaltige Absenkung der CO2-Emissionen bei der Stahlherstellung lässt sich durch die Nutzung der Hüttengase für die Produktion chemischer Produkte erreichen. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit von Stahlindustrie und Partnern in den Projekten Carbon2Chem und Steelanol.

Geschichte[Bearbeiten]

Die Idee, Bakterien mit Hüttengasen zu füttern, kam dem Gründer der US-Firma LanzaTech aus Illinois. Bei der Suche nach passenden Bakterien fiel die Wahl auf Clostridien, die in manchen Böden und in der Tiefsee an Schwarzen Rauchern vorkommen. Sie mögen sehr wenig oder kein Sauerstoff, dagegen aber Kohlenmonoxid (CO) wie im Hochofen- und Konvertergas. Daraus entsteht beim Stoffwechsel der Clostridien Ethanol, ein Alkohol.[1]

2008 begann LanzaTech in Neuseeland mit Laborversuchen bei rund 37 °C in 1 Liter und 10 Liter Fermentern in einer Wasserösung mit CO Konvertergas. Die Clostridien wandelten einen Großteil des CO in Ethanol um. Die britisch-schweizerische Beratungsfirma E4Tech berechnete die Klimabilanz des als Steelanols bezeichneten biologischen Ethanols mit dem Ergebnis: Dieser Weg der Gewinnung von Ethanol ist um rund zwei Drittel günstiger als die Gewinnung von Benzin aus Rohöl. ArcelorMittal beantragte bei der EU-Kommission, den Alkohol als Biokraftstoff anzuerkennen. 2017 erfolgte die Anerkennung und damit darf Steelanol dem Benzin als Biokraftstoff zugemischt werden. Würde ein Kfz nur mit Ethanol fahren, würde sich eine CO2-Reduktion von rund zwei Drittel ergeben[2]

Steelanol im F+E-Programm Horizon 2020[Bearbeiten]

Im Rahmen des F+E-Programmes Horizon 2020 der Europäischen Union erfolgt seit Mai 2015 bis Ende Oktober 2018 die erste Projektphase, um diese Technologie im großtechnischen Maßstab zu untersuchen. ArcelorMittal investiert ab 2018 rund 150 Mio. € in eine große Pilotanlage, mit der das Kohlenmonoxid aus den Hüttengasen des Stahlwerkes im belgischen Gent zu Bioethanol verarbeitet wird. Damit entstehen rund 63.000 Tonnen Ethanol pro Jahr. Es ist die erste Anlage seiner Art in Europa und die größte Anlage, die bisher weltweit mit dieser Technologie entsteht. Insgesamt 22 Millionen Euro wurden im Rahmen von Horizon 2020 beantragt und genehmigt. 4 Mio. € kamen aus dem britisch-französisch-niederländisch-flandrischen Förderprogramm INterreg2Seas.[3]

Etwa 50 kg Bioethanol werden dabei pro Tonne Stahl produziert. Wenn der Demonstrator den Erwartungen entspricht, ist zu erwarten, dass ArcelorMittal diese Anlagen auch in seinen deutschen Hüttenwerken installiert.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]


Diese artikel "Bioethanol aus Hüttengasen" ist von Wikipedia The list of its authors can be seen in its historical and/or the page Edithistory:Bioethanol aus Hüttengasen.



Read or create/edit this page in another language[Bearbeiten]