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Blickführung

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Blickführung bezeichnet eine Technik zum sicheren Führen von einspurigen Fahrzeugen, insbesondere von Motorrädern, da die damit verbundenen hohen Geschwindigkeiten und das höhere Verletzungsrisiko bei Unfällen eine weit vorausschauende Fahrweise erforderlich machen.

Generell gilt: Ein Motorrad fährt dahin, wohin der Fahrer blickt. Im Gegensatz zum zweispurigen Fahrzeug wie z.B. PKW, wo der Gleichgewichtssinn keine Rolle spielt, sollte bei einem einspurigen Motorrad der Blick dorthin gerichtet sein, wo das Fahrzeug auch hinfahren soll. Gelingt es dem Motorradfahrer noch die Ausrichtung des Kopfs und eventuell seines Körpers ebenfalls an die Blickrichtung anzupassen, so wird der Gleichgewichtssinn quasi von der Richtigkeit des Fahrmanövers überzeugt und eine Richtungsänderung gelingt somit besser. Dies ist zunächst ein äußerst verblüffender Umstand, wenn er einmal verstanden wurde, kann er jedoch dazu genutzt werden, das Fahrzeug mit den „Augen zu lenken“. Man spricht beim Motorradfahren deswegen auch von einer aktiven dynamischen Blickführung.[1]

In Kurven- bzw. Kehrenfahrt geht der Blick daher so weit wie möglich zum Kurvenende und verweilt keinesfalls im Mittelteil des sichtbaren Weges oder gar kurz vor dem Vorderrad. Dies widerspricht dem natürlichem Instinkt des Menschen. Der instinktive Blick beim Motorradfahren ist nah am Motorrad, weil der Mensch sich von Natur aus maximal mit etwa 20 km/h bewegt. In diesem Zusammenhang unterscheidet der Verhaltensforscher Bernt Spiegel deswegen beim Motorradfahren zwischen Blickrichtung und Fahrrichtung. Dazu kann es notwendig sein, den Kopf so weit zu drehen, wie dies physisch überhaupt möglich ist. Anfänger werden dies aus Furcht zunächst vermeiden, erkennen bei richtiger Anleitung jedoch bald, dass sie durch konsequente Blickführung einen enormen Zuwachs an Kurvensicherheit gewinnen.

Bei stark unterschiedlichem Straßenzustand darf der Blick zwischen Kurvenausgang und einige Meter vor dem Vorderrad pendeln, um sich jederzeit eine Vorstellung vom Untergrund verschaffen zu können; jedoch verweilt der Blick keinesfalls, sondern kehrt unverzüglich wieder zum Kurvenausgang zurück bzw. führt an unzulänglichen Straßenstellen vorbei, indem er die Fahrtlinie „vorhersieht“ bzw. „vorwegnimmt“. Motorradfahrer sprechen in diesem Zusammenhang von einer Ideallinie bzw. einem „sauberen Strich“ oder einer „sauberen Linie“.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Michael Keßler: Motorrad-Fahrtechnik: Souverän und sicher Motorrad fahren, Seite 152 - 157 Richtig sehen Blickführung
  • Bernt Spiegel: Die obere Hälfte des Motorrads. Motorbuch, Stuttgart 1999; 8., erw. A. 2018, ISBN 978-3-613-03775-5.


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