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Bund Alevitischer Gemeinden

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Der Bund Alevitischer Gemeinden Deutschland e.V. (BAG; türkisch Türkisch Alevi Inanc Toplumu Almanya (AITA)) ist ein Bund von alevitischen Gemeinden in Deutschland.

Der Dachverband wurde am 01.02.2020 in Bonn gegründet und hat seinen Sitz in Solingen.

Der Bund der Alevitischen Gemeinden Deutschland e.V.  vertritt das traditionelle Alevitentum. Der BAG versteht sich als Dienstleister und Sprachrohr der Mitgliedsgemeinden. Er bündelt die jeweiligen Potenziale und Ressourcen der Gemeinden und unterstützt bei der Umsetzung gemeinwesensorientierter sozialer Projekte vor Ort. Die Handlungsfelder des BAG sind soziale, seelsorgerische und karitative Gemeindearbeit, Kinder- und Jugendarbeit, Seniorenarbeit und Altenhilfe, Interkulturelle und Interreligiöse Arbeit, Politische Partizipation, Antirassismus und Antidiskriminierungsarbeit, Bildung und Wissenschaft, Religion, Integration und Entwicklungsarbeit.

Geschichte[Bearbeiten]

Zu den Gründungsgemeinden gehören:

  • Alevi-Bektasi Glaubensgemeinde Solingen e.V.
  • Alevitische Gemeinschaft Hochsauerland e.V.
  • Alevitische Gemeinde Paderborn e.V.
  • Alevitisches Gemeindezentrum Bonn e.V.
  • Alevi- Bektasi Kulturverein Herne e.V.
  • Haci Bektasi Veli Cemevi Olpe e.V.

Zur Unterstützung der sozialen Arbeit wurde der Verein „HIZIR - karitativer Wohlfahrts- und Solidaritätsverein Deutschland“ ins Leben gerufen.

Ziele[Bearbeiten]

Der BAG ist überparteilich und parteipolitisch neutral. Die sich ändernden gesellschaftlichen Herausforderungen, auch in den Mitgliedsgemeinden, und die Verantwortung der Vermittlung der alevitischen Werte an die nachfolgenden Generationen sind Aufgaben, denen sich der Bund stellt.

Die Mitglieder streben eine zeitgenössische Auslebung des traditionellen Alevitentums, auch bekannt als „Hakk-Muhammed-Ali-Weg“ unter Beibehaltung der Glaubensgrundsätze an. Der Bund möchte seine Mitgliedsgemeinden dabei unterstützen, vorbildliche soziale Gemeinden zu sein, in denen der Glaube und die humanistischen Werte ausgelebt werden.

Der BAG setzt sich insbesondere dafür ein, die Kinder und Jugendlichen so zu erziehen, dass sie über jegliche Form der Assimilation und Diskriminierung aufgeklärt sind und gegen diese anzukämpfen wissen. Außerdem ist es für den Verband von großer Bedeutung, dass die Kinder und Jugendlichen über den Alevitischen Glauben aufgeklärt sind und die Alevitische Identität verinnerlichen.

Der Bund bemüht sich, eine starke und selbstbewusste Vertretung der Menschen mit Migrationshintergrund und alevitischer Identität zu sein. Die Etablierung des Alevi- Bektaschi- Glaubens und deren Anerkennung auf Augenhöhe mit allen Religionen und Überzeugungen auf allen theologischen, wirtschaftlichen, politischen und diplomatischen Gebieten, ist für ihn essenziell.

Die Zukunft des BAG liegt darin, Entwicklungen zu erkennen und zu initiieren, Projekte und Ideen kreativ zu verwirklichen, Kooperationen zur gemeinsamen Zielerreichung vertrauensvoll umzusetzen und diese mit der gebotenen Entschlossenheit für seine Mitglieder zu nutzen.

Gremien[Bearbeiten]

  • Bundesvorsitzender
  • Stellvertretender Bundesvorsitzender
  • Generalsekretär
  • Pressesprecher
  • Kassenwart
  • Verantwortlicher für Soziales
  • Jugendsprecher

Zentraler Schlichtungsrat (Dar Divani)[Bearbeiten]

Der Zentrale Schlichtungsrat ist zuständig für Ordnungs- und Strafmaßnahmen des BAG (AITA) gegen seine Mitgliedsgemeinden.

Der Zentrale Schlichtungsrat wird vom Zentralen Glaubensrat für die Dauer von drei Jahren aus seinen Reihen bestimmt.

Zentraler Aufsichtsrat[Bearbeiten]

Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, laufend die Sitzungsprotokolle, Beschlussprotokolle und Rechnungsabschlüsse der Organe des Verbandes zu prüfen und in der Bundesversammlung darüber schriftlich zu berichten. Der Aufsichtsrat hat insbesondere die Tätigkeit des Bundesvorstandes in finanzieller Hinsicht allgemein und die Kassenführung im Besonderen zu prüfen. Der Aufsichtsrat hat dabei die ordnungsgemäße Buchführung auf sachliche und rechnerische Richtigkeit zu prüfen. Der Aufsichtsrat und der Bundesvorstand haben vor Erstellung des jährlichen Schlussberichtes diesen gemeinsam zu erörtern. Der Bericht ist den Mitgliedsgemeinden zur Kenntnis zu geben. Auf der Bundesversammlung erstattet der Aufsichtsrat seinen Bericht.

Zentraler Frauenrat[Bearbeiten]

Der Zentrale Frauenrat unterstützt den Bundesvorstand in der Beratung und Betreuung der Probleme und Bedürfnisse sowie Förderung jener weiblicher Mitglieder der Mitgliedergemeinden. Mitglied des Zentralen Frauenrates sind jeweils zwei Vertreterinnen aus jeder Mitgliedsgemeinde. Jede Mitgliedsgemeinde hat eine Stimme im Zentralen Frauenrat. Die Zentrale Frauenrat erstattet der Bundesversammlung einen schriftlichen Rechenschaftsbericht.  

Zentraler Jugendrat[Bearbeiten]

Der Zentrale Jugendrat unterstützt den Bundesvorstand in der Beratung und Betreuung und Bedürfnisse sowie Förderung jener Kinder/Jugendlichen der Mitgliedergemeinden. Mitglied des Zentralen Jugendrates sind jeweils zwei Vertreter/innen aus jeder Mitgliedsgemeinde bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres.

Tätigkeitsbereiche[Bearbeiten]

Die Förderung und Unterstützung der Mitgliedsgemeinden und deren Mitgliedsfamilien in beruflicher, sozialer und politischer Hinsicht ist für den Dachverband ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt. Zu den Tätigkeitsschwerpunkten gehören:

  • Gemeindearbeit (sozial, seelsorgerisch und karitativ)
  • Kinder- und Jugendarbeit
  • Seniorenarbeit
  • Emanzipatorische Frauenprojekte
  • Stadt-/Kreisarbeit auf Gemeindeebene
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Sozialberatung
  • Interkulturelle Arbeit


Die Mitgliedsgemeinden sind in der Jugendarbeit lokal tätig, besitzen jeweils eine eigene aktive Jugendgruppe und viele sind auch als Träger der freien Jugendhilfe gemäß § 75 SGB VIII anerkannt. Aufgrund des demographischen Wandels auch innerhalb der Gemeinden ist der Bund auch verstärkt in der Senioren- und Altenhilfe tätig. Die Gemeinden unterstützen und ergänzen die familiäre Erziehung, sie bieten unter anderem durch verschiedene Angebote kindergemäße Entwicklungsmöglichkeiten, gewähren allgemeine und individuelle Erziehungshilfen, fördern die Persönlichkeitsentfaltung sowie soziale Verhaltensweisen. Ganz unabhängig von der sozialen Herkunft, Nationalität, sexuellen Neigung und dem religiösen Hintergrund erfahren Nichtmitglieder in den Gemeinden die gleiche Annahme und Wertschätzung, wie auch Gemeindemitglieder und Angehörige. Die Förderung der Völkerverständigung, der Kunst und Kultur und der Bildung ist ein Herzensanliegen des Bundes und seiner Mitgliedsgemeinden. Die Mitgliedsgemeinden organisieren Konzerte, Kunstausstellungen und bieten Kurse im Bereich Musik, Theater und Kunst an.

Bereich Recht und Anerkennung[Bearbeiten]

Der BAG bemüht sich um eine gesetzliche Anerkennung des Alevitentums sowohl in der Türkei, als auch in anderen Ländern, und um eine gesicherte rechtliche Stellung der Aleviten. Er strebt eine offizielle Anerkennung als Religionsgemeinschaft und die Anerkennung einer Körperschaft des öffentlichen Rechts im Sinne des Grundgesetzes an. Er ist parteipolitisch neutral und setzt sich für die Gleichberechtigung der Menschen im Sinne des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland ein. Er vertritt die religiösen Interessen seiner Mitglieder gegenüber Dritten, seien diese juristische oder natürliche Personen, öffentlich- rechtlicher oder privatrechtlicher Natur.

Der Dachverband setzt sich für die Befriedigung der religiösen, kulturellen und sozialen Bedürfnisse seiner Mitgliedsgemeinden ein und bemüht sich um die Integration der Aleviten in die deutsche Gesellschaft unter Bewahrung ihrer alevitischen Glaubensidentität.

Der BAG fördert, intensiviert und unterstützt die Arbeit der zusammengeschlossenen Alevitischen Gemeinden. Ihm sind gemeinsame Aktivitäten mit anderen demokratischen Organisationen zur Verwirklichung der vorgenannten Zwecke von großer Bedeutung.

Bereich Glaubenslehre[Bearbeiten]

Der Bund orientiert sich bei der Pflege des Alevitischen Glaubens am Leitfaden des traditionellen Alevitentums („Hakk – Muhammed – Ali“) und setzt sich für die Anliegen und Bedürfnisse der in Deutschland lebenden Aleviten ein. Er strebt die Erhaltung des alevitischen Glaubens, der Kultur und Philosophie sowie die Betreuung und Erziehung seiner Mitglieder nach der alevitischen Glaubenslehre an.

Er bemüht sich um den Schutz der historischen und kulturellen Identität der Aleviten und um die Unterstützung und Förderung der alevitischen Geistlichen (Dede, Baba, Ana u. a.) und Volksgelehrten bzw. -sänger (Aşık, Ozan, Zakir usw.). Er schafft einen Lebensraum für den alevitischen Glauben und die Aleviten durch die Errichtung von Gebetshäusern, Kulturzentren sowie Bildungs- und Sozialeinrichtungen und organisiert diverse Bildungs- u. Benefizveranstaltungen. Der Bund errichtet Bildungswerke, Ausschüsse und Gremien zur wissenschaftlichen Erforschung der historischen Entwicklung des Alevitentums und organisiert Konferenzen, Symposien, Seminare, Podiumsdiskussionen, Kurse und Pressekonferenzen, die Herausgabe von Publikationen und Bildungsprogrammen, sowie die Errichtung von Bibliotheken. Außerdem engagiert der Bund sich zur Ausübung, Verbreitung und Erforschung des alevitischen Glaubens in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Medien.

Bereich Erziehung & Bildung[Bearbeiten]

Der Bund Alevitischer Gemeinden Deutschland e.V. bemüht sich um die Erziehung der alevitischen Jugend im Sinne der alevitischen Ethik und auf der Grundlage demokratischer, säkularer, sozialer und moderner Werte unter Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten.

Zudem fördert er die schulische und außerschulische Bildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen durch geeignete Bildungsmaßnahmen wie Kurse und Seminare. Er bemüht sich um eine enge Zusammenarbeit mit Schulen, Jugendeinrichtungen, gewerkschaftlichen und kirchlichen Einrichtungen und den zuständigen kommunalen Institutionen. Beratung, Unterstützung und Begleitung der Eltern in allen erzieherischen und schulbezogenen Fragen und Themen hat für den Bund einen hohen Stellenwert. Er organisiert Seminare, Kurse, Informationsveranstaltungen und andere Bildungsangebote für Eltern, Erzieher/innen und Schüler/ innen, insbesondere zum Erwerb der deutschen Sprache für alle Altersgruppen. Er kümmert sich um die Beratung, Begleitung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen in Krisensituationen. Er unterstützt besonders auch schulische Fördermaßnahmen, Hausaufgabenhilfen und Sprachkurse für Schüler/innen. Er plant und organisiert allgemeine Bildungs- und Beratungsangebote für Eltern bzw. Familien und Schulungs- und Qualifizierungsangebote für ehrenamtlich Engagierte.

Bereich Integration[Bearbeiten]

Der BAG fördert die interkulturelle Jugend- und Altenhilfe, Familienunterstützung, sowie die Förderung der gesellschaftlichen Integration von Menschen mit Migrationshintergrund. Er unterstützt Arbeitslose und Arbeitssuchende bei der Integration in den Arbeitsmarkt und fördern Maßnahmen im Übergang von der Schule zum Beruf und führen multilaterale Projekte durch. Er fördert die Begegnung der Menschen mit unterschiedlichen ethnischen und kulturellen Hintergründen und forciert die gesellschaftliche Integration durch Kultur- und Freizeitangebote. Außerdem fördert er die Integration von Flüchtlingen, Einwanderfamilien und deren Teilhabe an der Gesellschaft.

Bereich Kultur[Bearbeiten]

Es werden interkulturelle Feste, Fachtagungen und sonstige kulturelle Veranstaltungen, wie zum Beispiel Lesungen, Ausstellungen und Fortbildungsseminare veranstaltet. Ergänzend dazu werden Sport- und Freizeitangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene organisiert und die Kinder- und Jugendhilfe, interkulturelle Kunst- und Kulturarbeiten und die Behindertenhilfe gefördert.

Bereich Soziales[Bearbeiten]

Der Bund hat es sich zur Aufgabe gemacht, diskriminierte Menschen durch die Durchführung von Informations- und Aufklärungsveranstaltungen zu informieren, beraten, unterstützen und zu begleiten.

Die Mitglieder des Bundes werden bei Problemen unterstützt, die im Zusammenhang mit Seelsorge, Trauerbewältigung und Tod (z. B. Bestattungen) auftreten. Er bietet Angebote nach Maßgabe der gesetzlichen Möglichkeiten in deutschen Institutionen (Krankenhäuser, Gefängnisse u. a.), seelische, seelsorgerliche Betreuung und Begleitung nach den Grundsätzen der alevitischen Lehre an.

Der Bund engagiert sich gegen jede Form von Diskriminierung – insbesondere gegen ethnische und religiöse Diskriminierung – und setzt sich für seine von Diskriminierung betroffenen Mitmenschen ein. Er fördert die Inklusion zur Verbesserung der Teilhabe an der Gesellschaft und das bürgerschaftliche Engagement, insbesondere bei Einwandererfamilien zugunsten gemeinnütziger, mildtätiger und religiöser Zwecke. Es werden Informations- und Beratungsangebote für die spezifischen Belange von Senior/innen angeboten. Dazu wird mit anderen freien und öffentlichen Einrichtungen und Institutionen (Integrationszentren, Integrationsbeiräten, Parteien, Kirchen u. a.) kooperiert, die vergleichbare Ziele verfolgen. Obendrein werden alle notwendigen Maßnahmen und Projekte durchgeführt und Einrichtungen unterhalten, die der Zielerreichung dienen.

Weblinks[Bearbeiten]


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