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Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland

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Der Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland e.V. ist eine 1997 gegründete Bundesorganisation für Vereine und Selbsthilfegruppen für trauernde Hinterbliebene. Seit dem Jahr 2000 ist der Begriff „Verwaiste Eltern“ als Wortmarke geschützt. Seine Nutzung ist ausschließlich den Mitgliedern des Bundesverbandes „Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland e.V.“ gestattet.

Die Geschichte des Verbandes - Vom Lichterband zum tragenden Netz[Bearbeiten]

Der Bundesverband Verwaiste Eltern in Deutschland e.V. wurde 1997 von den bundesweit bestehenden Vereinen und Selbsthilfegruppen gegründet. Im Jahr 2012 beging er sein 15-jähriges Jubiläum, zu dem der Verbandsname um den Zusatz „trauernde Geschwister“ ergänzt wurde. Heutiger Sitz der Geschäftsstelle, welche inhaltlicher Koordinator und bundesweiter Ansprechpartner ist, ist Leipzig.

Das Netzwerk der Verwaisten Eltern geht auf die Initiative von Mechtild Voss-Eiser, Theologin und Psychologin, zum Anfang der 80er Jahre zurück. Sie brachte die weltweite Bewegung der „Compassionate Friends“ (= mitfühlende Freunde) nach Deutschland. Ausgehend von dem jährlichen Gedenktag für die verstorbenen Kinder jeweils am 2. Sonntag im Dezember mit dem „Worldwide Candle Lighting“, dem Lichterband um die Erde, wurde ein Netz geknüpft, das Menschen in ihrem Leid auffangen kann. Der Bundesverband Verwaiste Eltern versteht sich als inhaltlicher Koordinator und bundesweiter Ansprechpartner für die verschiedenen Anliegen verwaister Eltern in Deutschland und pflegt europaweite und internationale Kontakte. Er ist Mitglied im PARITÄTISCHEN Gesamtverband.

Er arbeitet mit den selbstständigen Regionalstellen, Vereinen, Selbsthilfegruppen und Kooperationspartnern (Institutionen im Themenfeld „Sterben/Tod/Trauer“) im ganzen Bundesgebiet auf der Basis von Vereinbarungen und gemeinsamen Fort- und Weiterbildungen zusammen, unterstützt inhaltlich das strukturierte Netzwerk und nimmt bundesweit fachlichen und politischen Einfluss wahr. Etwa 500 solche Gruppen verwaister Eltern erfahren inzwischen Unterstützung durch den Bundesverband als Dachverband.

Der Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister e.V. führt zu grundlegenden und aktuellen Fragen verwaister Eltern und trauernder Geschwister interdisziplinär angelegte Fachtagungen und Weiterbildungen durch. Sie richten sich an Menschen mit speziellen Berufsausbildungen, Multiplikatoren und Inhaber wichtiger Funktionen aus inhaltlich einschlägigen Bereichen von Kirche und Gesellschaft.

Ebenso wird Betroffenen ergänzend zu örtlich durchgeführten Seminaren, Foren und Wochenenden einmal im Jahr eine bundesweite themenorientierte Jahrestagung angeboten. Der Bundesverband ist Herausgeber eines themenorientierten Rundbriefes, der den Mitgliedern kostenfrei, Gruppen, Vereinen, Betroffenen und Interessierten (soweit vorrätig) gegen Kostenerstattung zur Verfügung steht. Er betreibt und pflegt eine Webseite (www.veid.de), durch die es vielen Betroffenen möglich wird, ersten Kontakt herzustellen und sich zu informieren. Mit allen seriösen Medien im Bundesgebiet arbeitet der Bundesverband eng zusammen und meldet sich zu Wort, wenn es um die Anliegen verwaister Familien und ihrer Kinder geht. Durch die intensiven Bemühungen und die vielfältigen Unterstützungen, die der Bundesverband inzwischen bekommt, ist er auf einem guten Weg, die Anerkennung in der Gesellschaft wachsen zu lassen.

Konzept[Bearbeiten]

Der Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland e.V. stellt mit seinen Angeboten Hilfe und Unterstützung für alle zur Verfügung, die mit dem Tod eines Kindes - gleich welchen Alters - leben müssen oder zu tun haben. Seine Angebote gelten

  • den Betroffenen (Eltern, Geschwistern, Familienangehörigen)
  • dem sozialen Umfeld (z.B. Freunde, Nachbarn, Kollegen, Mitarbeiter)
  • den involvierten Berufsgruppen (z.B. Ärzte, Hebammen, Lehrer, Erzieher) und
  • den ehrenamtlichen und professionellen Helfern (z.B. Seelsorger, Krisenintervention, Feuerwehr, Polizei, Trauerbegleiter, Therapeuten).

Betroffene und ihr Umfeld finden auf der Webseite des Bundesverbandes vielfältigste Anregungen zum Umgang mit der wohl größten Tragödie, dem Tod eines Kindes.

Darüber hinaus sind die Verwaisten Eltern ein Netzwerk von inzwischen etwa 500 Gruppen in ganz Deutschland. In diesen Gruppen finden Eltern nach dem Tod ihres Kindes den schützenden Raum, in dem Trauer zugelassen und gezeigt werden darf. Hier finden sie Hilfe auf dem langen und leidvollen Weg durch die Trauer, hier ist Trost möglich jenseits von vordergründiger und schneller “Vertröstung”, die unsere Umwelt gewöhnlich für Trauernde bereithält.

Im Schutzraum dieser Gruppen vermitteln Eltern, die bereits durch ihren tiefen Verlustschmerz und ihre Trauer hindurch zum Leben zurückgefunden haben, die Hoffnung, dass Weiterleben möglich ist. Neben Trauer, Schmerz und Ängsten werden auch Freuden und Zukunftspläne geteilt. Aus geteilter Trauergeschichte wachsen verwaiste Eltern so in geteilte Lebensgeschichte hinein.

Die Hilfe zur Selbsthilfe erfolgt zunächst weitestgehend in “begleiteten” Gruppen. In diesen wird auch Beratung – und wo nötig therapeutische Hilfe – angeboten oder in Zusammenarbeit mit Menschen aus helfenden Berufen sorgsam vermittelt.

So entsteht ein Netz von Beziehungen, Verbindungen und Kontakten, das sich – auch über die Gruppentreffen hinaus – nachhaltig als notwendig und hilfreich erweist.

Der Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland e.V. leistet

  • Hilfe zur Selbsthilfe
  • Ressourcenorientierte Trauerbegleitung
  • Vermittlung von Hilfe in Wohnortnähe
  • Unterstützung beim Aufbau von Selbsthilfegruppen und Vereinen Verwaister Eltern
  • Erstellung von Informationsmaterial
  • Herausgeben eines thematischen Rundbriefes
  • Basisqualifikation Trauerbegleitung für Gruppenleiter*innen
  • Fort- und Weiterbildungen, kontinuierlich auch zur Jahrestagung

Organisationsstruktur[Bearbeiten]

Die Mitgliederversammlung des Bundesverbandes setzt sich aus Landesverbänden, Regionalstellen, Selbsthilfegruppen/-vereinen, juristischen sowie Fördermitgliedern zusammen.

Der Bundesvorstand, der für die bundesweite gemeinschaftliche Entwicklung zuständig ist, setzt sich aus Vertretern der Mitgliederversammlung zusammen und wird laut Satzung aller drei Jahre gewählt.

Die Fäden des Bundesverbandes laufen in der Bundesgeschäftsstelle in Leipzig, Roßplatz 8a zusammen.

Gesellschaftliche Wirksamkeit[Bearbeiten]

Durch die gemeinsame Organisation aller Landesverbände, Vereine und Selbsthilfegruppen im Dachverband VEID ist es möglich, eine umfassende und sensible Aufklärung in der Gesellschaft zu leisten. Dies geschieht über

  • die Wahrnehmung von politischem Einfluss zur Sensibilisierung der Gesellschaft
  • das gezielte Erreichen einer breiten Öffentlichkeit
  • die Zusammenarbeit mit verschiedenen sozialen Institutionen, Kliniken, Seelsorgern und Bestattern
  • die Durchführung interdisziplinärer Workshops, Seminare und Weiterbildungen für verschiedene Berufsgruppen und Mulitiplikatoren

Literatur[Bearbeiten]

  • Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland e.V. (Hrsg.), Petra Hohn (Redaktion), Beate Bahnert (Redaktion): 1997–2017. 20 Jahre VEID. Hilfe zur Selbsthilfe. Die Entwicklung des Bundesverbandes Verwaiste Eltern und Geschwister in Deutschland e. V. Leipzig 2017.
  • Petra Hohn: Plötzlich ohne Kind. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2013, ISBN 978-3-579-06820-6.
  • Maureen Grimm, Anja Sommer: Still geboren. Panama Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-938714-13-3.
  • Dennis Klass, Ulrike Winkler (Übersetzung): Eltern Trauer Seelen Leben. Das spirituelle Leben trauernder Eltern. Huttenscher, Würzburg 2010, ISBN 978-3-930823-02-4.
    (Originaltitel: The spiritual lives of bereaved parents. Routledge 1999, ISBN 978-0876309902).
  • Harriet S. Schiff: Verwaiste Eltern. Mit einem Nachwort von Christoph Student. Kreuz, Stuttgart 1990, ISBN 978-3-7831-1054-8.
  • Christine Fleck-Bohaumilitzky, Christian Fleck: Wenn Kinder vor ihren Eltern sterben. Ein Begleiter für verwaiste Eltern. Kreuz, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-7831-2931-1.
  • Dennis Klass: Parental grief. Solace and resolution (= Springer series on death and suicide, volume 9). Springer, New York 1988, ISBN 978-0826-1593-04.

Weblinks[Bearbeiten]


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