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Clausius-Institut

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Das Clausius-Institut für Physikalische und Theoretische Chemie ist eine wissenschaftliche Einrichtung der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Es ist eines von drei Instituten der Bonner Fachgruppe für Chemie der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Benannt ist das Institut nach dem Bonner Physiker Rudolph Clausius (1822 – 1888). Es ist weltweit die einzige akademische Einrichtung, welche nach diesem herausragenden Wissenschaftler des 19. Jahrhundert bezeichnet wurde. Das interdisziplinäre Institut lehrt und forscht an den Schnittstellen zwischen Chemie, Physik und den Lebenswissenschaften. Das Clausius-Institut initiierte u.a. die Bonn International Graduate School of Chemistry.

Das Institut ging hervor aus dem ursprünglichen Institut für Physikalische und Theoretische Chemie, welches am 28. Januar 1955 unter seinem Gründungsdirektor Wilhelm Groth eingeweiht wurde. Am 13. Juli 2022 erhielt es auf Initiative von Peter Vöhringer zu Ehren des Bonner Physikers Rudolph Clausius seinen heutigen Namen. Die Umbenennung fand statt im Rahmen eines offiziellen Festakts[1] anlässlich des 200. Geburtstags von Rudolph Clausius im Beisein der Hochschulleitung, der Oberbürgermeisterin der Bundesstadt Bonn Katja Dörner und der beiden Nobelpreisträger und Festredner Steven Chu und Jean-Marie Lehn.[2][3]

Im Jahr 1922 hielt noch Walther Nernst, der gerade zwei Jahre zuvor den Nobelpreis für Chemie erhielt, die Festrede anlässlich der hundertsten Wiederkehr des Geburtstags von Rudolph Clausius.[4] In den darauffolgenden Jahren geriet Rudolph Clausius jedoch trotz seiner herausragenden Errungenschaften in der akademischen Welt immer mehr in Vergessenheit.[5][6] Neben der Exzellenz in Forschung und Lehre ist das Institut durch seine Bezeichnung der dauerhaften Würdigung von Rudolph Clausius und seines wissenschaftlichen Vermächtnisses verpflichtet.

Namensgeber[Bearbeiten]

Rudolph Clausius (geb. 02. Januar 1822, verst. 24. August 1888) wurde im Jahr 1869 als Nachfolger von Julius Plücker auf den Lehrstuhl für Physik berufen und hielt diesen bis zu seinem Tode inne. Er diente außerdem als Rektor der Universität Bonn im akademischen Jahr 1884/85. Rudolph Clausius formulierte als Erster den 2. Hauptsatz der Thermodynamik[7] und er schuf den Begriff der Entropie. Seine grundlegenden Erkenntnisse zur Physik der Wärmeerscheinungen erlangte er mit Hilfe seiner zur damaligen Zeit visionären und bis heute gültigen Betrachtungen der Bewegung von Atomen und Molekülen und deren mikroskopischen Wechselwirkungen. Seine Überlegungen zur mittleren freien Weglänge bildeten die Grundlage der kinetischen Gastheorie. Darüber hinaus ist das wissenschaftliche Werk von Clausius verknüpft mit dem Virialsatz, der Clausius-Clapeyron-Gleichung und elektrolytischen Dissoziation. Rudolf Clausius war ein Grenzgänger zwischen den Disziplinen. Er prägte die Physik und Chemie des 19. Jahrhunderts wie kein Zweiter und wirkte darüber hinaus in den angrenzenden Gebieten der Mathematik, der Astronomie und der Meteorologie

Rudolph Clausius transferierte sein Wissen in Politik, Wirtschaft und Sozialwissenschaften und gilt heute als Pionier in Fragen der Nachhaltigkeit. In einer akademischen Festrede im Mai 1885 über die Energievorräte der Natur und ihre Verwertung zum Nutzen der Menschheit ermahnte Clausius die Versammlung mit den Worten: „[Es] werden die folgenden Jahrhunderte die Aufgabe haben, in dem Verbrauch dessen, was uns an Kraftquellen in der Natur geboten ist, eine weise Ökonomie einzuführen, und besonders dasjenige, was wir als Hinterlassenschaft früherer Zeitepochen im Erdboden vorfinden, und was durch nichts wieder ersetzt werden kann, nicht verschwenderisch zu verschleudern.“[8]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Universität Bonn würdigt Rudolph Clausius als Vordenker. Abgerufen am 19. Juli 2022.
  2. Martin Wein: 200. Geburtstag von Rudolf Clausius: Uni Bonn ehrt Bonner Physik-Pionier. 10. Juli 2022, abgerufen am 19. Juli 2022.
  3. DFG - GEPRIS - SFB 813: Chemie an Spinzentren - Konzepte, Mechanismen, Funktionen -. Abgerufen am 19. Juli 2022.
  4. Walther Nernst: Rudolf Clausius – Rede gehalten am 24. Juni 1922. Ludwig Röhrscheid Verlag, Bonn 1922.
  5. Maria Osietzki: Rudolf Clausius 1822 – 1888. Seine wissenschaftliche Anerkennung und soziale Position in der Physikergemeinschaft. In: Kultur & Technik. Vol. 4, 1988, S. 205–206.
  6. Dieter Hoffmann, Dieter Meschede, Johannes Orphal: Die bewegende Kraft der Wärme. In: Physik Journal. Vol. 21, Bd. 3, 2022, S. 45–50.
  7. Johannes Orphal, Dieter Hoffmann: Rudolph Clausius, Gustav Magnus und die Entstehung des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik. In: Dieter Hoffmann (Hrsg.): Dieter Hoffmann (Hrsg.) Gustav Magnus und sein Haus. GNT-Verlag, Diepholz 2020.
  8. Rudolph Clausius: Über die Energievorräthe der Natur und ihre Verwerthung zum Nutzen der Menschheit. Verlag Max Cohen und Sohn (Fr. Cohen), Bonn 1885, abgerufen am 19. Juli 2022.

Weblinks[Bearbeiten]


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