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Das Erfurter Programm

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Datei:Das Erfurter Programm in feinem grundfahlichen theil erläutert von Karl Kautsky.djvu Das Erfurter Programm in seinem grundsätzlichen Teil erläutert von Karl Kautsky (Vorwärts, Stuttgart, 1892), „kurzen Broschüre, welche die Massen auf unsere Bestrebungen aufmerksam machen, brauchen wir eine Art Katechismus der Sozialdemokratie,[1] einen Leitfaden für denjenigen, der sich mit ihrem Gedankengang vertrauter machen will, sowie einen Leitfaden für den Agitator, der andere in diesen Gedankengang einführen soll. Eine derartige Schrift fehlt bisher Literatur. Alle die Werke der deutschen sozialistischen Literatur, die den Umfang einer Broschüre überschreiten, sind Monographien, von denen jede nur eine oder mehrere, aber keineswegs alle Seiten des modernen Sozialismus behandelt. Allerdings ist diese Literatur bereits so umfangreich, daß sie eine allseitige Erfassung Prinzipien ermöglicht.“ [2]

Inhaltlicher Überblick[Bearbeiten]

Grundsätzliche Thesen[Bearbeiten]

Zur Zeit der Abfassung des Erfurter Programms waren die konsequenten Marxisten schon längst einig darüber, dass die Emanzipation des Proletariats nicht durch das steigende Elend, sondern durch den wachsenden Klassengegensatz und den daraus entspringenden Klassenkampf des Proletariats herbeigeführt werde.[3] Wohl wurde es auf der Grundlage des von mir vorgeschlagenen Programmentwurfes aufgebaut. Aber die Erfurter Programmkommission hat diesen Entwurf wesentlich erweitert. In dem Entwurf selbst aber waren jene Sätze, die später am meisten diskutiert wurden, dem „Kapital“ von Marx fast wörtlich entnommen, der allgemeine Teil des Programms selbst ist nur eine Paraphrase des bekannten Absatzes über „Die geschichtliche Tendenz der kapitalistischen Akumulation“ im „Kapital“. Gerade darin sehe ich die Ursache der Kraft des Erfurter Programms und seiner Fähigkeit, den wechselnden Moden zu widerstehen. Solange es nicht gelungen ist, an Stelle des „Kapital“ eine andere theoretische Grundlegung des Sozialismus zu setzen, solange wird auch das Erfurter Programm einer Revision seiner Grundsätze nicht bedürfen.[4]

Kapiteleinteilung[Bearbeiten]

  1. Der Untergang des Kleinbetriebes
  2. Das Proletariat
  3. Die Kapitalistenklasse
  4. Der Zukunftsstaat
  5. Der Klassenkampf

Wirkungsgeschichte[Bearbeiten]

Diese Perspektive bildete nicht nur die Grundlage für die meisten Aktionen von Sozialisten in ganz West-Europa in den vierzig Jahren vor dem Ersten Weltkrieg,[5] sie blieb auch theoretisch - jedenfalls von der Linken - so gut wie unwidersprochen, Orthodoxer Marxismus. Lenins Erstaunen darüber, dass die SPD den Krieg unterstützte, ist wohl bekannt.[6] Was dagegen meistens nicht verstanden wurde, ist, dass selbst Kautskys linke Kritiker, wie Rosa Luxemburg, die Grundlagen seiner Theorie über das Verhältnis von Partei und Klasse und der daraus folgenden Entfaltung des Klassenbewußtseins nicht zurückgewiesen hatten. Ihre Kritik an Kautsky blieb mehr oder weniger innerhalb des theoretischen Rahmens, den Kautsky vorgegeben hatte.[7] Seitdem wurde der Begriff der „marxistischen Orthodoxie“ wiederholt mit einer ironischen, kritisierenden Bedeutung gebraucht, häufig von Seiten anderer Sozialisten. Die bürgerliche Presse übernahm den Begriff. Schließlich ging Kautsky dazu über, den von ihm selbst vertretenen Standpunkt der Mehrheit der SPD als den „orthodoxen“ zu kennzeichnen, wobei er das Wort meistens in Anführungszeichen setzte. Laut Karl Korsch galten bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges sowohl der Vertreter der sozialdemokratischen Zentrums Kautsky, der Austromarxist Otto Bauer als auch der revolutionäre Bolschewist Wladimir Iljitsch Lenin allesamt als orthodoxe Marxisten, die sich vom Revisionismus absetzten.[8]

Ausgabe[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Zum Philosophieverständnis bedeutender Persönlichkeiten der II. Internationale - ProQuest. Abgerufen am 14. Februar 2021.
  2. Karl Kautsky: Das Erfurter Programm Vorwort zur ersten Auflage. In: Vorwärts. 1892 (marxists.org).
  3. Karl Kautsky: Das Erfurter Programm Vorrede zur fünften Auflage. In: Vorwärts. 1904 (marxists.org).
  4. Karl Kautsky: Das Erfurter Programm Vorrede zur fünften Auflage. In: Vorwärts. 1904 (marxists.org).
  5. Donald Sassoon: One Hundred Years of Socialism. 1996.
  6. Wladimir Iljitsch Lenin: To the Rural Poor. Abgerufen am 15. Februar 2021 (english).
  7. Chris Harman: Partei und Klasse. In: International Socialism Journal, Winter 1968/69. 1968 (archive.org).
  8. Lars T. Lih und Tina Werkmann: Lenin Rediscovered Bd. I: Zur Aktualität von Was tun? Eine Neuinterpretation. In: Historical Materialism. 2019, ISBN 3-944233-67-0.


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