Degrowth-Kommunismus
Degrowth-Kommunismus ist eine politische Ideologie, die sich aus der Vereinigung der Prinzipien des Degrowth und des Marxismus entwickelt hat. Sie zielt darauf ab, die ökologischen und sozialen Herausforderungen der modernen Welt anzugehen, indem sie eine nachhaltige, gerechte und demokratische Gesellschaft fördert.[1]
Ursprung und Entwicklung[Bearbeiten]
Die Idee des Degrowth-Kommunismus wurde maßgeblich von dem marxistischen Ökonomen und Philosophen Kohei Saito geprägt, der die Vereinigung von Degrowth und Marxismus als Lösung für die aktuellen ökologischen und sozialen Probleme betrachtet. In seinen Arbeiten argumentiert Saito, dass der Kapitalismus eine der Hauptursachen für die Klimakrise und die soziale Ungleichheit ist und dass eine radikale Transformation des Wirtschaftssystems erforderlich ist, um diese Probleme zu lösen.[1]
Grundprinzipien[Bearbeiten]
Degrowth[Bearbeiten]
Die Degrowth-Bewegung plädiert für eine Abkehr vom ständigen Streben nach ökonomischem Wachstum und konsumbasiertem Fortschritt. Stattdessen betont sie die Notwendigkeit, das Wirtschaftssystem zu verlangsamen, den Ressourcenverbrauch zu reduzieren und die Lebensqualität durch eine Neuorientierung auf alternative Indikatoren wie Glück und Wohlbefinden zu verbessern. Degrowth befürwortet auch die Förderung lokaler und regionaler Wirtschaftssysteme sowie die Umverteilung von Ressourcen und Reichtum, um soziale Gerechtigkeit zu erreichen.
Marxismus[Bearbeiten]
Der Marxismus basiert auf den Ideen von Karl Marx und Friedrich Engels und betont die Bedeutung des Klassenkampfes und der sozialen Veränderung für die Schaffung einer klassenlosen Gesellschaft. Marxisten argumentieren, dass der Kapitalismus zwangsläufig zu Ausbeutung, Ungleichheit und ökonomischer Instabilität führt und dass nur durch die Überwindung dieses Systems eine gerechtere und harmonischere Gesellschaft erreicht werden kann.
Schlüsselkonzepte[Bearbeiten]
Ökologischer Kommunismus[Bearbeiten]
Die Idee des ökologischen Kommunismus bezieht sich auf Marx' Vorstellung von einer Gesellschaft, die auf den Prinzipien der Gemeinschaft, Solidarität und ökologischen Nachhaltigkeit basiert. Im Rahmen des Degrowth-Kommunismus wird der Begriff verwendet, um eine Zukunftsvision zu skizzieren, in der die Produktion und Verteilung von Ressourcen im Einklang mit den ökologischen Grenzen des Planeten steht und in der die Bedürfnisse aller Menschen befriedigt werden, ohne die Natur zu zerstören.[1]
Gemeingüter und Umverteilung[Bearbeiten]
Ein zentrales Element des Degrowth-Kommunismus ist die Förderung von Gemeingütern - Ressourcen und Dienstleistungen, die allen Mitgliedern der Gesellschaft gemeinsam gehören und dem Gemeinwohl dienen. Dies umfasst den Zugang zu sauberem Wasser, öffentlichem Verkehr, erneuerbaren Energien, Bildung und Gesundheitsversorgung. Um eine gerechte Verteilung dieser Gemeingüter sicherzustellen, wird die Notwendigkeit einer umfassenden Umverteilung von Reichtum und Macht betont.[1]
Kritik und Kontroversen[Bearbeiten]
Der Degrowth-Kommunismus steht im Widerspruch zu den Interessen und Ideologien des kapitalistischen Systems und hat daher oft mit Widerstand und Kritik seitens etablierter Institutionen und politischer Akteure zu kämpfen. Kritiker argumentieren, dass die Ideen des Degrowth-Kommunismus utopisch oder unrealistisch seien und dass ein solcher radikaler Wandel des Wirtschaftssystems nicht umsetzbar sei.[1]
Trotz dieser Herausforderungen gewinnt der Degrowth-Kommunismus jedoch zunehmend an Einfluss und Popularität, insbesondere in Zeiten wachsender ökologischer und sozialer Krisen, da immer mehr Menschen nach alternativen Lösungen für die drängenden Probleme unserer Zeit suchen.[1]
Weiterführende Literatur[Bearbeiten]
- Saito, Kohei: Systemsturz: Die ökologische Transformation der Gesellschaft. Verlag Westfälisches Dampfboot, 2021.
- Schneider, Franziska: Degrowth: A Vocabulary for a New Era. Routledge, 2014.
- Marx, Karl: Das Kapital: Kritik der politischen Ökonomie. Verlag Otto Meissner, 1867.
Einzelnachweise[Bearbeiten]
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