Deutscher Fundraising-Verband
Deutscher Fundraising-Verband (DFRV) | |
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Rechtsform | gemeinnütziger eingetragener Verein |
Gründung | 27. Februar 1993 in Frankfurt am Main |
Gründer | 37 Gründungsmitglieder auf Einladung von Christoph Müllerleile |
Sitz | Berlin (⊙ ) |
Vorläufer | Bundesarbeitsgemeinschaft Sozialmarketing (BSM) |
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Auflösung | Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 639: attempt to index field 'wikibase' (a nil value) |
Motto | Wir stärken die Kultur des Gebens |
Zweck | Fachverband Fundraising & Philanthropie |
Aktionsraum | Deutschland |
Vorsitz | Martin Georgi |
Geschäftsführung | Larissa Probst |
Eigentümer | Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 639: attempt to index field 'wikibase' (a nil value) |
Umsatz | 713.335 Euro (2021) |
Stiftungskapital | Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 639: attempt to index field 'wikibase' (a nil value) Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 783: attempt to index field 'wikibase' (a nil value) (Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 639: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)) |
Mitarbeiter | Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 639: attempt to index field 'wikibase' (a nil value) (Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 639: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)) |
Freiwillige | 80 (2021) |
Mitglieder | 759 persönliche, 106 Organisationen, 68 Dienstleister (2021) |
Website | dfrv.de |
Der Deutsche Fundraising Verband e. V. (DFRV) ist ein gemeinnütziger Fachverband für haupt- und ehrenamtliche Fundraisende, Non-Profit-Organisationen, Dienstleistende im Fundraisingbereich, Vertreter aus Wissenschaft und Forschung sowie alle Personen, die sich in Deutschland für eine „Kultur des Gebens“ einsetzen.
Der Verband ist europaweit der zweitgrößte Verband seiner Art auf nationaler Ebene; gefördert werden der regionale, nationale und internationale Informationsaustausch im Fundraisingbereich und die Entwicklung nationaler und internationaler Standards in Fragen der Fundraise-Ethik.
Geschichte[Bearbeiten]
Der Verband wurde am 27. Februar 1993 in Frankfurt am Main unter der Bezeichnung Bundesarbeitsgemeinschaft Sozialmarketing (BSM) e.V. als Berufsverband der Fundraiser gegründet. Ausgangspunkt waren die alljährlichen Regionaltreffen der deutschen Teilnehmer des International Fundraising Workshop[1] im niederländischen Noordwijkerhout. Nach dessen Vorbild fand auch am 6. und 7. Oktober 1993 der erste Deutsche Fundraising-Kongress mit 70 Teilnehmern in Schmitten im Taunus statt. Der regelmäßig jährlich in Kassel stattfindende Kongress fand auch 2019 Anfang Mai zum 26. Mal mit inzwischen mehr als 800 Teilnehmern statt. Die Veranstaltung gilt in Fachkreisen als das renommierteste Branchentreffen im deutschsprachigen Raum und ist dort die größte ihrer Art.[2]
Am 26. September 2003 änderte der Verband seinen Namen in Deutscher Fundraising Verband e.V. Im Jahre 2009 zog der Verband von seinem bisherigen Sitz in Frankfurt am Main nach Berlin um. Im November 2011 wandelte die Mitgliederversammlung den bisherigen Berufsverband mit persönlichen Mitgliedschaften in einen gemeinnützigen Fachverband um, der auch juristische Personen als Mitglieder aufnehmen kann.[3]
Zweck[Bearbeiten]
Vereinszweck ist laut Satzung die Förderung von Wissenschaft und Forschung, Volks- und Berufsbildung, Verbraucherberatung und Verbraucherschutz sowie des bürgerschaftlichen Engagements zugunsten gemeinnütziger, mildtätiger und kirchlicher Zwecke auf dem Gebiet des Fundraisings. Der Zweck wird erfüllt durch Förderung
- ethischer Grundsätze und Qualitätsstandards in der Spendenwerbung,
- des Ansehens des Fundraisings in Deutschland,
- von wissenschaftlicher Forschung und Dokumentation,
- der Aus- und Fortbildung und des Erfahrungsaustausches zwischen Fundraisern,
- des Dialogs mit Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit mit dem Ziel, Einfluss auf die öffentliche Meinung und die Gesetzgebung, soweit sie den Dritten Sektor und die Gemeinwohlorientierung betrifft, zu nehmen.[4]
Die Arbeit des Verbands ist wegen Förderung der Wissenschaft und Bildung, der Förderung des Verbraucherschutzes und der Förderung des bürgerschaftlichen Engagements als gemeinnützig anerkannt.
Aktivitäten[Bearbeiten]
Elf Fachgruppen widmen sich dem Erfahrungsaustausch und der Fort- und Weiterbildung: Bildung, Data-Team, Digitales Fundraising, Fördermittel, Forschung und Zivilgesellschaftsdaten, Gesundheitswesen, Kirche, Kultur, Leadership, Politik, Solo-Selbstständige, Sport und Stiftungsfundraising. Einige Fachgruppen richten regelmäßig Fachtage aus: Die „kollekta“ versammelte von 2001 bis 2013 alljährlich Fachleute aus dem kirchlichen Fundraisingbereich, seit 2016 gibt es die „faith+funds“ als Nachfolgeveranstaltung; das „FrauenFRforum“, früher „Fundraiserinnen-Tag“, fand 1996 zum ersten Mal statt und ist dem Erfahrungsaustausch von Fundraiserinnen vorbehalten. Weitere Fachtagungen gibt es zu den Themen Fundraising im Gesundheitsbereich, Kulturfundraising sowie Fundraising für den Bildungsbereich.
Zwei Fachausschüsse (Ethik und Recht) widmen sich speziellen Fragen des Fundraisings. Der Fachausschuss Ethik formulierte die erstmals 2001 von der Mitgliederversammlung verabschiedeten ethischen Grundregeln des Verbands und eine 2012 von der Mitgliederversammlung mit Mehrheit gebilligte Charta der Spenderrechte. Der Fachausschuss IT entwickelte Checklisten für Standards zur Elektronischen Datenverarbeitung (EDV) von Nonprofit-Organisationen und unterstütze Fundraiser und Organisationen bei der SEPA-Umstellung. Seine Arbeit ist mittlerweile erfolgreich beendet.
17 Regionalgruppen bieten mit regelmäßigen Treffen eine Plattform für den Erfahrungsaustausch, zu dem auch Gäste eingeladen sind. Bereits 1993 waren die ersten von Christoph Brocks unter der Bezeichnung „Fundraising-Stammtische“ gegründet worden.[5]
Die Förderung von Aus- und Fortbildung stand von Anfang an im Mittelpunkt der Aktivitäten des Verbands. Vorbereitet von Hans-Jürgen Holzhauer und Matthias Krieger entstand im November 1999 in Frankfurt am Main auf Initiative von Marita Haibach, Lothar Schulz und Holger Tremel die Fundraising Akademie, die seitdem alle Curricula im Bereich Mittelbeschaffung für gute Zwecke beeinflusst hat. Direktor, Leiter und Geschäftsführer ist von Beginn an Thomas Kreuzer. Organisiert als gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung wird sie seit Beginn vom Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik und dem Deutschen Fundraising Verband, zeitweise auch vom Deutschen Spendenrat getragen.
Das größte Treffen der Fundraising-Branche in Deutschland ist der jährlich stattfindende Deutsche Fundraising-Kongress, der 2023 zum 31. Mal veranstaltet wird.
Organisation[Bearbeiten]
Höchstes Organ des Verbands ist die Mitgliederversammlung. Sie beruft eine Schiedskommission, die über Verstöße der Mitglieder gegen die Grundregeln für eine gute ethische Fundraising-Praxis befindet und dem Vorstand Sanktionen vorschlagen kann.[6]
Bei der Mitgliederversammlung am 27. September 2022 wurde Martin Georgi (mit Vorerfahrungen u.a. als Vorstand der Aktion Mensch, Direktor der Christoffel-Blindenmission und Geschäftsführer von Amnesty International Deutschland) in Berlin als Vorstandsvorsitzender des DFRV wiedergewählt. Zur Stellvertretenden Vorsitzenden wurde Heike Kraack-Tichy, geschäftsführende Gesellschafterin bei emcra und ehrenamtlich aktiv im Vorstand der EU-Fundraising Association e. V., gewählt. Das Team vervollständigen Sabine Wagner (CDO Qmart AG), Gerhard Wallmeyer (Wallmeyer NGO-Compass) und Duda Zeco (Zeitverlag Hamburg), die als Beisitzer dem Vorstand angehören.[7]
Eine „Zukunftswerkstatt“ befasste sich auf Beschluss der Mitgliederversammlung vom 4. April 2013 mit Fragen der künftigen Organisation und der Arbeitsschwerpunkte des Verbands.[8]
Ethik und Transparenz[Bearbeiten]
Jedes Mitglied verpflichtet sich mit dem Mitgliedsantrag zur Einhaltung von „Grundregeln für eine gute, ethische Fundraising-Praxis“. Außerdem ist Mitgliedern aufgegeben, die vom Verband verabschiedete „Charta der Spenderrechte“ zu beachten. Mitglieder haben zudem eine jährliche Gebühr zu entrichten, deren Höhe gestaffelt aus den Einnahmen aus freiwilligen Zuwendungen berechnet wird.[9] Mitglieder haben das Recht mit dem Hinweis auf ihre Mitgliedschaft um Spenden zu werben, indem sie z. B. das DFRV-Ethik-Siegel auf ihrer Website abbilden.
Auf internationaler Ebene unterwirft sich der Verband dem 2006 von 30 Fundraising-Organisationen erarbeiteten International Statement of Ethical Principles in Fundraising.
Deutscher Fundraising Preis[Bearbeiten]
Seit 1999 würdigt der Verband mit dem Deutschen Fundraising Preis besondere Leistungen im Non-Profit-Marketing. Er ist die wichtigste Auszeichnung der Branche. Eine Kategorie ist die Auszeichnung für besondere Verdienste und herausragendes persönliches Engagement.[10]
Preisträger[Bearbeiten]
- 1999: Bruno Fäh, Schweizerischer Fundraising Verband
- 2000: Gerhard Wallmeyer, Greenpeace
- 2001: Pfarrer Paul Gäb
- 2002: Lothar Schulz
- 2003: Christoph Müllerleile
- 2004: Monika Hauser, medica mondiale
- 2005: Sabriye Tenberken und Paul Kronenburg, Braille Ohne Grenzen
- 2006: Ludwig Güttler, Gesellschaft zur Förderung des Wiederaufbaus der Dresdner Frauenkirche e. V.
- 2007: Jutta Speidel, Horizont e. V.
- 2008: Eske Nannen, Kunsthalle Emden[11]
- 2009: Hans Wilhelm Gäb, Stiftung Deutsche Sporthilfe
- 2010: Marita Haibach
- 2011: Regine Luther-Fischer und Heinz Fischer
- 2012: Ulrich Radtke, Universität Duisburg-Essen
- 2013: Die Gründungsmitglieder des Deutschen Fundraising Verbands
- 2014: Susanne Anger, DFC Deutsche Fundraising Company
- 2015: Pfarrer Franz Meurer
- 2016: Ulrich Lange
- 2017: Jonathan Heimes
- 2019: Thomas Kreuzer[12] und Hans-Josef Hönig[13]
- 2020: Jan Böhmermann, Joko (Joachim) Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf[14]
- 2021 Kathrin Hartkopf[15]
- 2022 Nadine Sachse[16]
Mitgliedschaften und Partner[Bearbeiten]
Der Verband ist Mitglied bzw. Partner der European Fundraising Association (EFA), der Resource Alliance, des Deutschen Dialogmarketing Verbands (DDV), der Initiative Transparente Zivilgesellschaft, des Bündnisses für Gemeinnützigkeit[17], des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement (BBE), des Bundesverbands Deutscher Stiftungen, der Deutschen Gesellschaft für Verbandsmanagement, der Deutschen Vereinigung für Erbrecht und Vermögensnachfolge.[18] Der Verband ist mit 18 Prozent an der Fundraising Akademie gGmbH beteiligt.[19]
Eigene Publikationen[Bearbeiten]
- FUNDStücke – Das Magazin des Deutschen Fundraising Verbands. Erscheint viermal jährlich. ISSN 2190-1783.
- FundStücke – Online Newsletter des Deutschen Fundraising Verbandes erscheint monatlich und ist der Online-Dienst für Mitglieder des Deutschen Fundraising Verbands (DFRV).
- Verbands-News im Internet
- Branchen-News im Internet
- Zehn Jahre Bundesarbeitsgemeinschaft Sozialmarketing (BSM) e. V. In: Fundraising aktuell, Heft 3/2003, S. 23–28, ISSN 1611-4078.
- 15 – Mit dem Dritten lebt's sich besser. 15 Jahre Deutscher Fundraising Verband. Deutscher Fundraising Verband, Berlin, November 2008.
- Deutscher Fundraising Verband (Hrsg.): Fundraising – Die Kunst, Gunst zu gewinnen. Festschrift 10 Jahre Deutscher Fundraising Verband. Fischer & Partner, Hamburg 2004, ISBN 3-926435-28-3.
Literatur[Bearbeiten]
- 20 Jahre Deutscher Fundraising Verband. In: FUNDStücke. 2-2013, ISSN 2190-1783, S. 1–48 (komplette Ausgabe).
- Marita Haibach: Handbuch Fundraising – Spenden, Sponsoring, Stiftungen in der Praxis. Campus Verlag, Frankfurt/New York, 2012, ISBN 978-3-593-39792-4. S. 94–97 und andere.
Weblinks[Bearbeiten]
- Deutscher Fundraising-Verband. Offizielle Website.
- Deutscher Fundraising Kongress. Offizielle Website.
- Fundraising Akademie. Offizielle Website.
- Wir sind transparent. Alle Rechenschaftsberichte von 1993 bis heute. (Berichte einzeln als PDF abrufbar).
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Der International Fundraising Workshop ist heute The International Fundraising Conference Website
- ↑ Fundraising Kongress. Das Branchentreffen für die Kultur des Gebens. In: marketing BÖRSE. 8. Mai 2019, abgerufen am 4. Juli 2019.
- ↑ 20 Jahre Deutscher Fundraising Verband. In: FUNDStücke. 2-2013, ISSN 2190-1783, S. 5–12
- ↑ Satzung des Deutschen Fundraising Verbandes. (PDF 640 KB) Stand: 03.05.2017. Abgerufen am 1. Juni 2019.
- ↑ Zehn Jahre Bundesarbeitsgemeinschaft Sozialmarketing (BSM) e.V. in: „Fundraising aktuell“, Heft 3-2003, S. 25 ISSN 1611-4078
- ↑ Gremien des Deutschen Fundraising Verbandes (Memento vom 23. September 2017 im Internet Archive) In: fundraisingverband.de, abgerufen am 23. August 2017.
- ↑ https://web.archive.org/web/20230223120629/https://www.dfrv.de/ueber-uns/vorstand/
- ↑ „FUNDStücke – Online Newsletter des Deutschen Fundraising Verbandes“, versandt am 4. Juni 2013.
- ↑ Beitragsübersicht und Mitgliedsanträge. Deutscher Fundraising-Verband, abgerufen am 10. Juli 2019.
- ↑ Fundraising Preis (Memento vom 14. September 2017 im Internet Archive) In: fundraising-kongress.de, abgerufen am 23. August 2017.
- ↑ Uli Hauser: Kurs auf Kunst. In: 100 Jahre Henri Nannen. stern-EDITION 1.2013, S. 138–139.
- ↑ Thomas Kreuzer bekommt Deutschen Fundraising-Preis 2019. Abgerufen am 17. Oktober 2019.
- ↑ Großartiges Fundraising groß gewürdigt! In: Deutscher Fundraising Verband (Hrsg.): Jahresbericht 2019. Eigenverlag, Berlin 2020, S. 26.
- ↑ Der Deutsche Fundraising-Preis. In: Deutscher Fundraising Verband (Hrsg.): Jahresbericht 2020. Eigenverlag, Berlin 2021, S. 26.
- ↑ Virtuelle Preisverleihung Deutscher Fundraising Preis. In: Deutscher Fundraising Verband (Hrsg.): Jahresbericht 2021. Deutscher Fundraising Verband, Berlin 2022, S. 26.
- ↑ Virtuelle Preisverleihung Deutscher Fundraising Preis. In: Pressemitteilung. Deutscher Fundraising Verband, 9. September 2022, abgerufen am 23. Mai 2023.
- ↑ Homepage Bündnis für Gemeinnützigkeit
- ↑ „Jahresbericht 2012“ Deutscher Fundraising Verband. Berlin, als Manuskript gedruckt, 2013, u. a. S. 28f.
- ↑ Transparenz. Gesellschaftsrechtliche Verbundenheit zu Dritten. In: Informationen zum Deutschen Fundraising Verband. Deutscher Fundraising Verband, abgerufen am 6. Juli 2019.
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