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Eduard Stille

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Eduard Stille (* 1847 in Bovenden; † 1912)[1][Anm. 1] war ein deutscher Druckereibesitzer, Spielkarten-Fabrikant[2] und Konsul.[1]

Leben[Bearbeiten]

Familie[Bearbeiten]

Eduard Stille war ein Neffe von Albert Rosenthal,[3] dem als Sohn des Bürgermeisters in Bovenden geborenen[4] späteren Kapitäns, Reeders, Werftbesitzers, Unternehmers, Förderers der Polarforschung[5] und Direktors des Unternehmens Deutsche Polarschifffahrts-Gesellschaft in Hamburg.[4]

Stille heiratete die aus Bremerhaven stammende Meta Hanckes (1854–1923).[1][Anm. 2] Das Ehepaar hatte fünf Kinder; neben den Töchtern Ella (verheiratet mit dem Arzt Günther) und Mietze (verheiratet mit dem Ingenieur und Fabrikanten Ludwig Ihssen die drei Söhne Karl (Oberpostrat), Eduard (gefallen 1918) und den Techniker und Geologen Hans Stille.[1]

Werdegang[Bearbeiten]

Vielfarb-Lithografie für Ernst Meyer, Gold- und Silberwaren;
mit Künstlersignatur, um 1880

Eduard Stille wurde zur Zeit des Königreichs Hannover im Jahr 1847 in dem kleinen Ort Bovenden geboren. Bereits als Jugendlicher wurde er in seiner Militärlaufbahn laut dem Hof- und Staats-Handbuch für das Königreich Hannover auf das Jahr 1865 am 21. November 1864 zum Seconde-Lieutenant des 6. Infanterie-Regiments „Waterloo“ unter dem Großherzog von Mecklenburg-Schwerin als Regiments-Inhaber befördert,[6] bevor im Folgejahr 1866 die Schlacht bei Langensalza einen lebenslangen Einfluss auf den späteren Privatier hinterließ.[7]

Zur Zeit der Reichsgründung übernahm Stille als Geschäftsführer Verantwortung für die von seinem Onkel Albert Rosenthal mitfinanzierten Nordpolar-Expeditionen mit dem Forschungsschiff Germania.[3]

In seinen ersten Ehejahren lebte Eduard Stille aus beruflichen Gründen in Norwegen, bevor er später als Honorarkonsul in Hannover tätig wurde.[8]

Spätestens in der Gründerzeit des Deutschen Kaiserreichs hatte Stille laut einer Annonce von 1878 in der Fachzeitschrift Der Weinbau die vormalige Buch- und Steindruckerei Curtze & Comp. in Hannover als Inhaber übernommen. Seine damals beworbene „Specialität“ waren Wein-Etiquetten, aus deren rund 600 verschiedenen Mustern er seinerzeit „26 Proben gratis und franco“ offerierte.[9] Zu Beginn der 1880er Jahr wurden in dem Fachblatt Polygraphisches Centralblatt: Organ für die graphischen Künste mehrfach Inserate unter der Firmierung „Eduard Stille, Etiquetten-Fabrik“ aufgegeben.[10] Auch der Begriff „Papierfabrik“ charakterisierte das Stillsche Unternehmen.[8]

Werbedruck für die Deutsche Hundekuchen-Fabrik von Johannes Kühl, um 1887

Eduard Stille wohnte 1886 laut dem Adreßbuch, Stadt- und Geschäftshandbuch der Königlichen Residenzstadt Hannover und der Stadt Linden für das Jahr 1886 privat im Parterre der Bödekerstraße 2. Seine lithographische Kunstanstalt, Buch-, Stein- und Lichtdruckerei betrieb er jedoch im Parterre des Hinterhauses in der Striehlstraße 9, wo er sich durch seinen Prokuristen, den Kaufmann Hans Wasserkampf vertreten ließ.[11] Im selben Adressbuch wurde Eduard Stille auch erstmals als Spielkartenfabrikant erwähnt, der „mit Sicherheit [...] Karten im Mehrfarbensteindruck“ gedruckt haben dürfte.[2]

Einer der Auszubildenden Stilles war der 1878 in Linden geborene Otto Mönkedieck, der später unter anderem als Steuermann im Ersten Weltkrieg auf der SMS Emden fuhr.[12]

Anfang des 20. Jahrhunderts konnte Stille als Privatier von seinem Vermögen leben. Er wirkte unter anderem als Sekretär der Langensalza-Stiftung und war gemeinsam mit dem Königlich hannoverschen Rittmeister a. D. von Reden-Reden und dem Königlich sächsischen Major von Schele-Wunstorf Mitglied des Langensalza-Komitees, durch das er beispielsweise mit der Verwaltung des Herzogs von Cumberland in Verbindung stand.[7]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten]

  • in Theodor von Heuglin: Reisen nach dem Nordpolarmeer in den Jahren 1870 und 1871, In zwei Theilen und einem wissenschaftlichen Anhang. Erster Theil: Reise in Norwegen und Spitzbergen im Jahre 1870. Unternommen in Gesellschaft des Grafen Karl v. Waldburg-Zeil-Trauchburg, Braunschweig: Druck und Verlag von George Westermann, 1872 (Digitalisat der Österreichischen Nationalbibliothek):
    • Auszug aus dem Journal der „Germania“ während der Reise nach Novaja Semlja und Waigatsch vom 8. Juli bis 3. Nov. 1871, S. 250ff.[3]
    • Meteorologisches Tagebuch der „Germania“ während der Reise nach Novaja Semlja und Waigatsch vom 8. Juli bis 3. Nov. 1871. Geführt unter Leitung des Kapitän Melsom, S. 265ff.[3]
  • Verzeichnis der auf Nowaja-Semlja und der Waigatsch-Insel beobachteten Vögel, in: Petermanns Mitteilungen, 1871, S. 76[13]
  • Die Belushja-Bucht und die Meta-Bai im Matotschkin-Scharr, in Geographie und Erforschung der Polar-Regionen, Nr. 57: A. Rosenthal's Forschungs-Expedition nach Nowaja Semlja, Juli – Sept. 1871, 3. Bericht: Aufnahmen in Nowaja Semlja &c, S. 75ff.

Literatur[Bearbeiten]

  • Peter Endebrock: Spielkarten in Hannover (= Studien zur Spielkarte, Band 20), Hannover 2009

Archivalien[Bearbeiten]

Archivalien von und über Eduard Stille finden sich beispielsweise

Weblinks[Bearbeiten]

 Commons: Eduard Stille (Hannover) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Abweichend wird als Geburtsdatum das Jahr 1851 genannt; vergleiche Geologisches Jahrbuch: Allgemeine und regionale Geologie BR Deutschland und Nachbargebiete, Tektonik, Stratigraphie, Paläontologie. Reihe A, Ausgaben 106-110, E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung in Kommission, 1988, S. 107; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  2. Abweichend wird Bremen als Herkunftsort der Ehefrau Stilles genannt; vergleiche Geologisches Jahrbuch: Allgemeine und regionale Geologie BR Deutschland und Nachbargebiete, Tektonik, Stratigraphie, Paläontologie. Reihe A, Ausgaben 106-110, E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung in Kommission, 1988, S. 107; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Barbara Sperling: Stille, Hans (Johannes) Wilhelm. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 25, Duncker & Humblot, Berlin 2013, ISBN 978-3-428-11206-7, S. 346 f. (Digitalisat).
  2. 2,0 2,1 Ludwig Hoerner: Spielkartenfabriken / Spielkartenmacher, in ders.: Agenten, Bader und Copisten. Hannoversches Gewerbe-ABC 1800–1900. Hrsg.: Hannoversche Volksbank, Reichold, Hannover 1995, ISBN 3-930459-09-4, S. 420f.; hier: S. 421; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Theodor von Heuglin: Reisen nach dem Nordpolarmeer in den Jahren 1870 und 1871, In zwei Theilen und einem wissenschaftlichen Anhang. Erster Theil: Reise in Norwegen und Spitzbergen im Jahre 1870. Unternommen in Gesellschaft des Grafen Karl v. Waldburg-Zeil-Trauchburg, Braunschweig: Druck und Verlag von George Westermann, 1872, S. 250, 265, 347; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  4. 4,0 4,1 Édouard–Marie Oettinger, Hugo Schramm: Rosenthal (Friedrich Wilhelm Albert), in Moniteur des Dates, contenant un million de renseignements biographiques, généalogiques et historiques. Supplement, Leipzig: Bernhard Hermann in Kommission, 1873, S. 163; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  5. Hartmut Bickelmann (Hrsg.): Rosenthal, Friedrich Wilhelm Albert, in ders.: Bremerhavener Persönlichkeiten aus vier Jahrhunderten. Ein biographisches Lexikon, Bremerhaven: Stadtarchiv Bremerhaven, 2003, S. 280; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  6. Hof- und Staats-Handbuch für das Königreich Hannover auf das Jahr 1865, Druck und Verlag der Berenbergschen Buchdruckerei, Theaterplatz 1, 1865, S. 269; Digitalisat über Google-Bücher
  7. 7,0 7,1 Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte, Band 61, Hannover: Verlag Hahnsche Buchhandlung, 1989, S. 284, 308, 309; Digitalisat über Google-Bücher
  8. 8,0 8,1 Geologisches Jahrbuch: Allgemeine und regionale Geologie BR Deutschland und Nachbargebiete, Tektonik, Stratigraphie, Paläontologie. Reihe A, Ausgaben 106-110, E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung in Kommission, 1988, S. 107; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  9. Adolph Blankenhorn (Hrsg.), Heinrich Wilhelm Dahlen (Red.): Der Weinbau. Organ des Deutschen Weinbau-Vereins und der Internationalen Amperlographischen Commission. Populäre Zeitschrift für Weinbau, Weinbehandlung und Weinverwerthung, Band 4, 1878, S. 290; Digitalisat über Google-Bücher
  10. Polygraphisches Centralblatt: Organ für die graphischen Künste, Band 16, Verlag von Rudolph Hartmann, 1881, S. 151, 160, 168; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  11. Vergleiche das Adreßbuch ... für das Jahr 1886, I. Abtheilung: Alphabetisches Verzeichnis der Behörden und Anstalten, der Einwohner und Handels-Firmen, S. 698; Digitalisat der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek über die Deutsche Forschungsgemeinschaft
  12. Gerhard Dannemann: Gefangen am anderen Ende der Welt. Deutsche im Ersten Weltkrieg in Ostasien und Australien, Norderstedt: Books on Demand, 2018, ISBN 978-3-7460-4595-5, S. 232f.; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  13. Lebensbilder aus Schwaben und Franken, Band 5, W. Kohlhammer Verlag, 1950, S. 421; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  14. Vergleiche die Angaben im Archivinformationssystem Arcinsys Niedersachsen Bremen


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