Johann Heinrich Christian Keil
Johann Heinrich Christian Keil (* 20. Februar 1789 in Göttingen;[1] † 25. Februar 1853[2] in Hildesheim) war ein deutscher Feldprediger und evangelischer Geistlicher.[3]
Leben[Bearbeiten]
Johann Heinrich Christian Keil war der Sohn des Tischlermeisters Johann Gottfried Keil.[4][3] Er erhielt seine erste Bildung an der Fürsten- und Landesschule Pforta bei Naumburg. In der sogenannten „Franzosenzeit“ studierte er von 1809 bis 1812 an der Universität Göttingen und wurde 1813 an der Universität Wittenberg mit einer Arbeit über die Achilleis des antiken römischen Dichters Publius Papinius Statius (Diss. de P. Statii Achilleide) promoviert. 1815 nahm er als Feldprediger im 2. Brigade-Reservecorps[4] an den Befreiungskriegen gegen die Truppen Napoleon Bonapartes teil, worüber er einen Bericht publizierte.[5]
Von 1816 bis 1821 war Keil als Prediger in Altencelle tätig.[4] Dort setzte er sich 1819 in Absprache mit dem geistlichen Konsistorium für die Reparatur und Translozierung der Orgel von Sievershausen nach Altencelle ein; der Transport wurde von dem Königlich Hannoverschen Instrumentenbauer und Organisten Johann Friedrich Ludwig Lohstöter besorgt.[6]
Von 1820 bis zu seinem Tod 1853 war Keil Prediger an der Jakobikirche in Hildesheim.[2] Von 1827 bis 1853 war er außerdem der erste Prediger der neugegründeten Heil- und Pflegeanstalt Hildesheim; eine Tätigkeit, die er nebenamtlich ausführte.[7][8]
Aus seiner Ehe mit Louise Amalie Margarethe Schultzen ging der am 20. Mai 1836 in Hildesheim geborene Sohn und spätere Landrat Gustav Gottfried Keil hervor.[9]
Schriften[Bearbeiten]
- Diss. de P. Statii Achilleide. Dissertation Wittenberg 1813.
- Bericht über mein Feldprediger-Leben im Jahr 1815, in: Vierteljährliche Nachrichten von Kirchen- und Schulsachen, Hannover 1816.[5]
- Der unschätzbare Gewinn, den die Annahme der evangelischen Lehre über uns und unsere Stadt gebracht hat. Predigt am Dreihundertjährigen Jubel-Feste der Einführung der Reformation in die Stadt Hildesheim; am 1sten September 1842 gehalten in der Kirche St. Jacobi, in: Die dreihundertjährige Evangelische Jubelfeier der Stadt Hildesheim. Gerstenberg, Hildesheim 1843, S. 47–61.
Literatur[Bearbeiten]
- Heinrich Wilhelm Rotermund: Keil (Johann Heinrich Christian), in ders.: Das Gelehrte Hannover oder Lexikon von Schriftstellern und Schriftstellerinnen, gelehrten Geschäftsmännern und Künstlern, die seit der Reformation in und außerhalb der sämtlichen zum Königreich Hannover gehörigen Provinzen gelebt haben und noch leben, aus den glaubwürdigsten Schriftstellern zusammengetragen, Band 2, Carl Schünemann, Bremen 1823, S. 508 ( eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Louis Heinrich Friedrich von Sichart, Alexander Eberhard von Sichart: Geschichte der Königlich-Hannoverschen Armee; Bd. 5: Sechster Zeitraum von 1803 bis 1816. Siebenter Zeitraum von 1816 bis 1866. Hahnsche Hofbuchhandlung, Hannover 1898, S. 101.[3]
- Philipp Meyer: Die Pastoren der Landeskirchen Hannovers und Schaumburg-Lippes seit der Reformation. Band 1, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1941, S. 18, 506, 507, äPA S. 891
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ o. V.: Keil, Johann Heinrich Christian in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek, zuletzt abgerufen am 8. Juni 2020.
- ↑ 2,0 2,1 Philipp Meyer: Die Pastoren der Landeskirchen Hannovers und Schaumburg-Lippes seit der Reformation, Band 1, Göttingen 1941, S. 507.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Werner Trolp: Die Militärseelsorge in der hannoverschen Armee. Betreuung innerhalb der allgemeinen Strukturen der Kirche unter Berücksichtigung von Besonderheiten der Armee ( = Studien zur Kirchengeschichte Niedersachsens, Band 45), V&R unipress, Göttingen 2012, ISBN 978-3-8471-0067-6, S. 103; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ 4,0 4,1 4,2 Philipp Meyer: Die Pastoren der Landeskirchen Hannovers und Schaumburg-Lippes seit der Reformation, Band 1, Göttingen 1941, S. 18.
- ↑ 5,0 5,1 Heinrich Wilhelm Rotermund: Keil (Johann Heinrich Christian), in ders.: Das Gelehrte Hannover oder Lexikon von Schriftstellern und Schriftstellerinnen, gelehrten Geschäftsmännern und Künstlern, die seit der Reformation in und außerhalb der sämtlichen zum Königreich Hannover gehörigen Provinzen gelebt haben und noch leben, aus den glaubwürdigsten Schriftstellern zusammengetragen, Band 2, Carl Schünemann, Bremen 1823, S. 508; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ Uwe Pape: Die Orgeln der Stadt Celle ( = Norddeutsche Orgeln, Bd. 13; = Veröffentlichung der Gesellschaft der Orgelfreunde, Bd. 178). Pape, Berlin 2000, ISBN 3-921140-55-2, S. 152f. u.ö. (Google Books).
- ↑ Philipp Meyer: Die Pastoren der Landeskirchen Hannovers und Schaumburg-Lippes seit der Reformation, Band 1, , Göttingen 1941, S. 506.
- ↑ Hildesheim, Heil- und Pflegeanstalt, Artikel im historischen Kirchengemeindelexikon der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 8. Juni 2020.
- ↑ o.V.: Keil, Gustav Gottfried im Internetportal Westfälische Geschichte in der Version vom 20. Oktober 2010, zuletzt abgerufen am 8. Juni 2020.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Keil, Johann Heinrich Christian |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher lutherischer Pastor und Militärgeistlicher |
GEBURTSDATUM | 20. Februar 1789 |
GEBURTSORT | Göttingen |
STERBEDATUM | 25. Februar 1853 |
STERBEORT | Hildesheim |
Diese artikel "Johann Heinrich Christian Keil" ist von Wikipedia The list of its authors can be seen in its historical and/or the page Edithistory:Johann Heinrich Christian Keil.