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Ernst Benary Samenzucht

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Benary-Gebäude von 1890 (Aufnahme 2011)

Ernst Benary Samenzucht gehört zu den fünf größten Samenzuchteinrichtungen, besonders bei Begonien, weltweit. Das Unternehmen wurde 1843 von Ernst Benary gegründet.[1] Im Jahr 1847 wurden die ersten Samenkataloge der Firma in Deutsch, Englisch und Französisch veröffentlicht.[2] Die Stadt Erfurt verdankt, je nach Quelle, ihren Beinamen „Blumenstadt“ der Samenzucht Ernst Benarys[3] oder den 75 Kunst- und Handelsgärtnereien, die es in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Erfurt gab.[4]

Unternehmensgeschichte[Bearbeiten]

Ernst Benary gründete 1843 nach seiner Lehre bei Friedrich Adolph Haage[5] in Erfurt die Ernst Benary Samenzucht für Gartensämereien und Pflanzen. Zwei Jahre später erschien der Katalog bereits in englischer, russischer und französischer Sprache. 1859 gelang mit Lychnis haageana die erste eigene Züchtung des Unternehmens. Im Jahr 1880 trat mit John und Friedrich Benary als Gesellschaftern die zweite Benary-Generation in die Geschäftsleitung ein. 1890 wurde in der Burgstraße in Erfurt ein neues Geschäftshaus gebaut. 1909 gelang mit der Begonia semperflorens Primadonna® die Züchtung der ersten tetraploiden F1–Hybride der Welt. Im selben Jahr wurden Ernst Benary II. und Heinrich Benary Gesellschafter.[6] Im Jahr 1910 gab es in Erfurt sieben Großunternehmer, die Mehrfachmillionäre waren. Friedrich Benary, der von 1912 bis 1917 der Handelskammer vorstand und zeitweise auch dem Erfurter Musikverein, war einer von ihnen. Sein Bruder John wurde stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher. Außerdem leitete er die Vereinigung der Erfurter Museumsfreunde und war als Kunstsammler und Mäzen bekannt.[5]

Durch den Ersten Weltkrieg verlor das Unternehmen, das vor dem Krieg schon einen Exportanteil von über 50% gehabt hatte, viele ausländische Absatzmöglichkeiten und viele Mitarbeiter. 1927 wurde die erste F1-Gemüsesorte gezüchtet: die Tomate F1 HETEROSIS. 1929 übernahm die Ernst Benary Samenzucht die Firma J. C. Schmidt, die ebenfalls in Erfurt ansässig war. Ab 1932 war Ernst Benary II. persönlich haftender Gesellschafter. Mit der Begonia semperflorens TAUSENDSCHÖN gelang 1934 die Züchtung der ersten triploiden F1-Hybride der Welt.[6]

Noch 1937 wurde der Firmengründer Ernst Benary in Johannes Biereyes Lexikon Erfurt in seinen berühmten Persönlichkeiten aufgenommen.[5] Dem Zweiten Weltkrieg fielen dennoch zahlreiche männliche Angehörige der Familie Benary zum Opfer, die sich zum Kriegseinsatz gemeldet hatten, um der Judenverfolgung im Dritten Reich zu entgehen.

1952 wurde die Ernst Benary KG, die damals 280 Mitarbeiter hatte, von der DDR-Regierung enteignet. Friedrich Ernst (Fritz) Benary hatte das Unternehmen allerdings schon 1946 in Hann. Münden neu gegründet. 1947 kam der Standort Neu-Eichenberg hinzu, 1964 der Zucht- und Produktionsbetrieb in Kittsee in Österreich. Zu den Zuchterfolgen der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte das weltweit erste orangefarbige Stiefmütterchen, das 1974 auf den Markt kam: Viola wittrockiana TANGERINE. Nachdem Friedrich Benary gestorben war, übernahm dessen Bruder Rudolf 1979 die Unternehmensführung. 1980 wurden in Hann. Münden ein neues Geschäftshaus und eine neue Gewächshausanlage errichtet. Ab 1988 hatte das Unternehmen auch einen Standort auf den Azoren: Ernst Benary Producao de Sementes, Lda. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde auch wieder ein Zucht- und Produktionsbetrieb in Thüringen aufgebaut, und zwar in Wahlhausen. 1994 wurden Ernst Günter Benary und Christian Börries Geschäftsführer. Im selben Jahr wurde die Vertriebsgesellschaft Ernst Benary of America, Inc. in Illinois in den USA gegründet. 1996 und 2005 errichtete man weitere Bauten in Hann. Münden. Ab 2006 waren Nick ten Pas und Matthias Redlefsen Geschäftsführer. Die Mehrheit der Gesellschaftsanteile befand sich nun in den Händen von Klaudia Benary-Redlefsen. 2009 wurde Bodger Genetik in Kalifornien erworben, 2010 Benary Netherlands B.V. gegründet. Venhuizen wurde ein Züchtungsstandort der Firma in den Niederlanden. 2011 kam ein Züchtungsstandort im kalifornischen Watsonville hinzu. Im Jahr 2016 startete man ein Joint Venture mit Jinpin Flower Seedling in Chengdu und im Jahr darauf wurde in Watsonville Benary+ gegründet.[6]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Martin Baumann: Blumenstadt Erfurt. Kapitel Die Firma Ernst Benary von Eberhard Czekalla, Sutton, 2011. ISBN 9783866808126, S. 132–151. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Judith M. Taylor: Visions of Loveliness: Great Flower Breeders of the Past. Ohio University Press, 2014. ISBN 0804011567 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Ulrich Seidel: Erfurt. Sutton Verlag, Erfurt 2004. ISBN 3866804571, S. 31 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Martin Baumann, Steffen Raßloff: Blumenstadt Erfurt. Sutton Verlag, Erfurt 2011. ISBN 978-3- 86680-812-6, S. 177.
  5. 5,0 5,1 5,2 Ernst Benary auf www.erfurt-web.de
  6. 6,0 6,1 6,2 Benary - 175 Jahre herausragende Züchtung auf www.benary.de


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