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Franz Hugershoff

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Datei:Hugershoff Leipzig Moskau.JPG
Anzeige der Firma Franz Hugershoff (um 1904)

Karl Heinrich Franz Hugershoff (* 1. September 1809 in Leipzig; † 12. Mai 1886 in Leipzig) war ein sogenannter Universitäts-Mechaniker[1] und Hersteller mechanischer Apparaturen mit Firmensitzen in Leipzig und Moskau. Die von ihm entwickelten Geräte fanden unter anderem Verwendung im Bereich der Chemie und Physik. Sie wurden bis in die 1930er Jahre in zahlreichen Fachbüchern und einschlägigen Zeitschriften dargestellt und beschrieben. Außerdem war Hugershoff als leitender Beamter im sächsischen Meßwesen tätig. Die von ihm gegründete Firma existierte nach seinem Tode unter seinem Namen weiter.

Leben[Bearbeiten]

Hugershoff war ein Sohn des aus Magdeburg stammenden Buchdruckers Johann Georg Heinrich Hugershoff (1771–1832) und dessen zweiter Ehefrau Marie Elisabeth, geborene Schwennicke (1764–1849). Er wuchs mit zwei Stief- und zwei leiblichen Geschwistern auf und war das jüngste Kind der Familie. Sein Vater arbeitete bei dem Leipziger Verleger und Theologen Carl Christoph Traugott Tauchnitz.[2] Am 13. Mai 1832 heiratete er Johanna Sophia Gerhardt (1808–1860)[3], Tochter des Zeitzer Gutsbesitzers Gottlob Gerhardt Gerhardt.[4]

Datei:Franz Hugershoff Apparateliste IV.JPG
Firma Franz Hugershoff: Apparate für angewandte Chemie (Katalog, 1912/13)

Die Firma "Franz Hugershoff" in Leipzig[Bearbeiten]

Im Jahr 1844 gründete „Franz Carl Heinr. Hugershoff“ eine „mechanische Werkstätte“.[5] Sie war die Keimzelle einer Firma, die mit der Herstellung und dem Vertrieb von mechanischen Geräten befasst war. Dabei ging es zum Beispiel 1882/82 um folgende Produktpalette: „a) Extractions- und Schlemmapparate. b) Apparat zur Gasanalyse. c) Azotometer nach Knop. d) Siebsätze zur Bodenanalyse. e) Kartoffelprüfer nach Stomann. f) Öfen nach Hempel. g) Diverse chemische und physikalische Apparate“.[6]

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Da bei ging es hauptsächlich Laborgewichte und Geräte für den Apothekerbedarf, aber auch wissenschaftliche Apparate.[7] Hugershoff war außerdem Direktor des Leipziger Eichamts.[8] Hugershoff hatte seine Firma Franz Hugershoff GmbH in der Schillerstraße in Leipzig.[9]. Die Firma bestand auch nach seinem Tod weiter, zog allerdings in die Karolinenstraße 13 um. Die Söhne hatten die Firma übernommen, sodass auch nach seinem Tode jahrzehntelang zahlreiche Firmenkataloge erschienen, die laufend aktualisiert wurden. Die Apparate bzw. Waagen und Gewichte wurden auch für die Universität Leipzig gebaut. Der Nobelpreisträger für Chemie Wilhelm Ostwald ließ in dieser Firma eine solche nachweislich herstellen. Zumindest eine Waage mit Gewichten, die an Ostwald ging, ist überliefert.[10] Auch hatte er Patente inne, unter anderem für eine Vorrichtung zum mechanischen Antrieb von Zentrifugen.[11] Hugershoff entwickelte einen Apparat zur Farbmessung, ein Kolorimeter, das aber wohl eher als Mikroskop angesehen wurde.[12]

Hugershoff war auf Ausstellungen im In- und Ausland vertreten, so u.a. bei der Industrieausstellung in Paris 1867[13] oder in Dresden bei der Deutschen Hygiene-Ausstellung 1882.[14]. Sein Kalorimeter wurde in Form einer lobenden Erwähnung ausgezeichnet.[15] Grund für die Auszeichnung war wegen des Princips des Calorimeters, eines neuen physikalischen Merkmals zu quantitativer Bestimmung. Hier ging es um Messungen von Wärmemengen. Hugenhoff war folglich auch Erfinder.

Würdigungen[Bearbeiten]

1863 wurde Hugershoff zum Ehrenbürger der Kleinstadt Berka ernannt. Diese Ernennung ging auf den Badearzt Ebert zurück, der Ende August des genannten Jahres einen diesbezüglichen Antrag an den Berkaer Gemeinderat gestellt hatte. Er begründete seinen Vorschlag mit Hugershoff Kuraufenthalten in Berka sowie dessen Werbung für den Kurort. Der Gemeinderat stimmte dem Vorschlag zu.[16]

Mit der Firma Hugershoff verbunden[Bearbeiten]

  • Hermann Pöge (1840–1894), Unternehmer im Bereich der Elektrotechni, erlernte bei Hugershoff den Beruf eines Mechanikers
  • Max Körting (1862–1948), Unternehmer im Bereich der Lichttechnik, war Lehrling bei Franz Hugershoff

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

  • Leipzig-Moskau, 1844-1904. Erinnerung an das 60 jährige Geschäftsjubiläum (gemeinsam mit R. Fänder). Leipzig, 1904.
  • Apparat zur Herstellung des Milchserum fur refraktometrische Milch-Untersuchung mittelst des Zeiss'schen Eintauch-Refraktometers. Leipzig, 1910.

Weblinks[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • R. Fänder: Die Firma Franz Hugershoff Leipzig-Moskau. 1844-1904. Apparate u. Geräte für Chemie, Bakteriologie, Physik u. verwandte Zweige. Leipzig, 1904.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Gedbas Datenbank: Franz Hugershoff; eingesehen am 2. September 2022
  2. Gedbas Datenbank: Marie Elisabeth Schwennicke; Gedbas Datenbank: Johann Georg Heinrich Hugershoff; eingesehen am 2. September 2022
  3. Gedbas Datenbank: Johanna Sopia Gerhardt; eingesehen am 2. September 2022
  4. Gedbas Datenbank: Gottlob Gerhardt Gerhardt; eingesehen am 2. September 2022
  5. Christoph Sandler: Handbuch der Leistungsfähigkeit der gesammten Industrie Deutschlands, Oesterreichs Elsass-Lothringens und der Schweiz Band 2, Hermann Wölfert, Leipzig 1874.
  6. P. Boerner, R. Henneberg (Hrsg.): Officieller Katalog der allgemeinen deutschen Ausstellung auf dem Gebiete der Hygiene und des Rettungswesens. Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH: Berlin 1883. S. 7 (Google Books online.
  7. Abebooks.de: Franz Hugershoff, Leipzig; eingesehen am 2. September 2022
  8. Staatshandbuch für den Freistaat Sachsen, 1870, S. 439.
  9. Officieller Katalog für die Allgemeine Deutsche Ausstellung auf dem Gebiete der Hygiene und des Rettungswesens, Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 1883
  10. Waage mit Gewichten von Franz Hugershoff an Wilhelm Ostwald auf sachsen-digital.de
  11. US-Patent US556888A
  12. Illustrirte Zeitung Band 27, J.J. Weber, Leipzig 1856
  13. Die Pariser Industrie-Ausstellung 1867. Blätter für Industrie, Kunst und Gewerbe, Carl Minde, 1867
  14. Officieller Katalog für die Allgemeine Deutsche Ausstellung auf dem Gebiete der Hygiene und des Rettungswesens, Springer Verlag, Berlin / Heidelberg 1883
  15. Auszeichnungen bei der allgemeinen deutschen Industrie-Ausstellung zu München von der Beurtheilungs-Commission zuerkannt, Weiß, 1854
  16. Bad Berka.de: Persönlichkeiten; eingesehen am 2. September 2022


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