Franz Simmler (Unternehmen)
Simmler
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Rechtsform | Gmbh + Co. KG |
Gründung | 1932 |
Sitz | Lauchringen, Deutschland |
Leitung | Uta Simmler Norbert Münch und Carsten Rocholl |
Mitarbeiterzahl | 50 |
Branche | Lebensmittelproduktion |
🌐Website | www.simmler.de |
Stand: 2022 |
Die Franz Simmler GmbH + Co. KG ist ein Konfitürenhersteller mit Standort Lauchringen in Baden-Württemberg im Landkreis Waldshut, der seine Produkte deutschlandweit über den Gastronomie− und Bäckereifachhandel sowie über Lebensmittelmärkte vertreibt.
Unternehmen[Bearbeiten]
Das Unternehmen wurde 1932 in der Ortschaft Oberlauchringen von Franz Simmler als Franz Simmler O.H.G. Klettgauer Obstverwertung gegründet.[1]
Leitung[Bearbeiten]
Nach der Gründung 1932 und Führung des Betriebs durch Franz Simmler bis zur kriegsbedingten Schließung und den Schwierigkeiten der frühen Nachkriegszeit traten 1955 der älteste Sohn Franz Herbert und 1968 der Sohn Klaus in die Firma ein. Beide Söhne führten gemeinsam das Werk des Firmengründers weiter.[2]
Seit 2003 erfolgt die Geschäftsführung durch Uta Simmler, Tochter von Klaus Simmler, und ihrem Ehemann Norbert Münch. Ergänzt wird die Geschäftsführung seit dem 9. Mai 2022 durch Carsten Rocholl, der seit 2021 als Vertriebs- und Marketingleiter tätig war. „Dies ist das erste Mal in der 90jährigen Firmengeschichte, dass in der Geschäftsführung ein Mitglied außerhalb der Inhaberfamilie tätig wird.“[3]
Produktion[Bearbeiten]
Produziert wird im Lauchringer Werk durch entsprechende Vorratslagerung das ganze Jahr. Verwandt wird 100 Prozent regenerative Energie zur Herstellung der Waren.
Der Verarbeitungsprozess von der Anlieferung bis zur Distribution der fertigen Produkte gilt seit 2016 als CO2-neutrale Produktion – er basiert auf einer mit Holzpellets befeuerten Dampferzeugungsanlage.[4]
Geschichte[Bearbeiten]
Nach Stilllegung der früheren Konservenfabrik Grießen erwarb Franz Simmler 1931 das Gebäude einer ehemaligen Genossenschaftsmolkerei und gründete 1932 die Firma Franz Simmler, Klettgauer Obstverwertung Oberlauchringen.
Nachkriegszeit[Bearbeiten]
Am Kriegsende mit Improvisationen, etwa mit Zuckerrübensirup, konnte Anfang der 1950er Jahre die Firma die Produktion von Konfitüre wieder aufnehmen und die Erzeugnisse fanden Zugang beim Hotel- und Gaststättengewerbe in den Räumen Stuttgart, Karlsruhe, Frankfurt, Wiesbaden, Bonn, München. Die Anwendung neuer Technologien im Lebensmittelbereich ist ebenfalls für die 1950er Jahre dokumentiert:
Innovation[Bearbeiten]
1965 gelang es Simmler als erstem deutschen Konfitürenhersteller, eine Portionspackung aus Aluminium auf den Markt zu bringen.
- Verpackungsform
In den 1980er-Jahren wurde eine Produktionszahl von über 50 Millionen Portionspackungen erreicht.[5]
2011 entstand ein 1000 Quadratmeter großer Hallenanbau mit neuem Lager und Versandbereich, anschließend ein Durchlaufregal mit Platz für bis zu 200.000 Gläser und ein neuer Direktverkauf.[6] 2020 verlieh die Firma ihren Produkten ein neues Image, intensivierte die Beziehungen zu den Lieferanten und erweiterte mit Erfolg die Vertriebsstrukturen – „was sich an einem Umsatzplus von fünf Prozent deutlich zeigte.“[7]
Weitere Aktivitäten[Bearbeiten]
Seit dem Frühjahr 2016 ist Simmler als erstes Unternehmen Partner des Naturpark Südschwarzwald in der Kampagne Blühender Naturpark und präsentierte sein insektenfreundlich gestaltetes Betriebsgelände mit Photovoltaik-Anlage, einer Regenwasserversickerung, mit bienenfreundlicher Gestaltung der Außenflächen sowie der Bereitstellung von Nistkästen für Vögel.[8]
Simmler ist Unterzeichner der WIN-Charta in Baden-Württemberg, mit der eine freiwillige Selbstverpflichtung von Unternehmen zur Nachhaltigkeit proklamiert wird.[9]
Produkte[Bearbeiten]
Beispielhaft für die qualitative Produktion stellt Simmler zwei der Produkte besonders heraus: Die Quitte und die Schwarzkirsche.
Um den Gen-Pool und die vielfältigen Vorzüge alter, geschmacksintensiver Quitten-Sorten zu erhalten, werden bereits seit einigen Jahren eigene Plantagen und Plantagen von Partnern auch ökologisch bewirtschaftet.[10] Regional vorgefunden werden auch immer wieder „alte Quitten-Bäume“, deren Besitzern – die meistens keine Verwendung für die Früchte haben – der Ankauf angeboten wird.
Im Sortiment von Simmler ist die Schwarzkirsche – hauptsächlich als „badische Schwarzkirsche“ existent – die Fruchtsorte Nummer 1.
Am Wettbewerb Regional Star, der Fachzeitschrift Lebensmittelpraxis und der Internationalen Grünen Woche nahm Simmler 2018 in der Kategorie „Innovation²: innovative Produkte, innovativ hergestellt“ im Finale mit der Schwarzkirsche teil. Das Konzept konnte vor der Jury in Berlin überzeugen und den dritten Platz in der Kategorie Innovation belegen.[11] Seit dem 75-jährigen Jubiläum gibt es sechs Schwarzkirsch-Varianten.
Auszeichnungen[Bearbeiten]
- 1976: Firmengründer Franz Simmler erhielt die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.“[12]
- Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) vergab seit 2008 Gold-, Silber- und Bronze-Medaillien an Simmler-Konfitüren bereits 227 mal (Stand 2021), darunter waren 217 Gold-, acht Silber- und zwei Bronze-Medaillien.[13]
Literatur[Bearbeiten]
- Hans Matt-Willmatt: Die Chronik des Kreises Waldshut, Bereich Wirtschaft bearbeitet von Helmut Vocke, Hrsg: Landratsamt Waldshut, Vocke-Verlag, Waldshut 1957.
- Brigitte Matt-Willmatt, Karl-Friedrich Hoggenmüller: Lauchringen. Chronik einer Gemeinde. Hrsg.: Gemeinde Lauchringen, H. Zimmermann KG, Waldshut/Lauchringen 1986.
Weblinks[Bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Hans Matt-Willmatt: Die Chronik des Kreises Waldshut. Bereich Wirtschaft bearbeitet von Helmut Vocke, Hrsg: Landratsamt Waldshut, Vocke-Verlag, Waldshut 1957, S. 333.
- ↑ Webseite Simmler: Geschichte. Abgerufen am 10. August 2022.
- ↑ Redaktion: Carsten Rocholl steigt ein, Alb-Bote, 23. Mai 2022.
- ↑ Webseiten Simmler: Projekt Energie 2020 und Ergänzung auf: Regionaler Preis 2018. Abruf am 10. August 2022.
- ↑ Angaben zu Geschichte in: B. Matt-Willmatt/K.-F. Hoggenmüller: Lauchringen. Chronik einer Gemeinde, Hrsg.: Gemeinde Lauchringen, H. Zimmermann KG, Waldshut/Lauchringen 1986, S. 682 f.
- ↑ Redaktion: Erfolgreich mit der Schwarzkirsche, Wirtschaft im Südwesten, Mai/2017.
- ↑ Sandra Holzwarth: 90 Jahre Simmler. Genussbotschafter aus der Region, Alb-Bote, 30. April 2022.
- ↑ Webseiten Simmler: Naturpark Südschwarzwald sowie Betriebsgelände. Abruf am 10. August 2022.
- ↑ Webseite Simmler: Ziele und Aufgabenstellungen der WIN-Charta.. Abruf am 10. August 2022.
- ↑ Webseite Simmler: Alte Quittensorten. Abruf am 9. August 2022.
- ↑ Webseite Simmler: Nachhaltiges Konzept Schwarzkirsche. Abruf am 10. August 2022.
- ↑ Dorothea Rohrbach: Südkurier, 23. November 2001.
- ↑ Webseite Simmler: Produktauszeichnungen bei Qualitätswettbewerben. Abruf am 10. August 2022.
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