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Free Market Fairness

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Free Market Fairness ist ein 2012 erschienenes Buch über politische Philosophie von John Tomasi, ehemaliger Professor für politische Philosophie an der Brown University. Tomasi stellt das Konzept der "freien Marktfairness" oder "Marktdemokratie" vor, das einen Mittelweg zwischen den Ideen von Friedrich Hayek und John Rawls darstellt. Das Buch wurde breit rezensiert.

Inhalt[Bearbeiten]

Tomasi befasst sich mit den Anhängern von Friedrich Hayek auf der rechten und John Rawls auf der linken Seite, um zu dem Schluss zu kommen, dass sich beide Ansichten nicht gegenseitig ausschließen.[1]

Beide Ansichten zusammengenommen können zu einer "Fairness des freien Marktes" oder einer "Marktdemokratie" führen, bei der der Staat keine Vorschriften macht, sondern dafür sorgt, dass alle Menschen die gleichen Chancen haben.[2][3]

Tomasis fusionistisch inspiriertes Projekt verbindet ein grundlegendes Bekenntnis zur sozialen Gerechtigkeit mit einem grundlegenden Bekenntnis zur privaten wirtschaftlichen Freiheit. Tomasi nennt diese Mischform "market democracy" und sieht sie als moralische Konkurrenz zu den bekannten Vorstellungen von sozialdemokratischer Gerechtigkeit. "Free Market Fairness" ist ein bedeutendes Werk der als "Bleeding Heart Libertarianism" bekannten Bewegung, die versucht, ein Engagement für wirtschaftliche Freiheit mit einem Engagement für soziale Gerechtigkeit zu verbinden.

Rezeption & Kritik[Bearbeiten]

Adam Wolfson schrieb für das Wall Street Journal: "Tomasis Buch ist ein Werk der politischen Theorie, kein Plan für politisches Handeln, geschweige denn ein Katalog mit politischen Lösungen.[4]

In der akademischen Fachzeitschrift "Political Theory" beschreibt Elizabeth Anderson "Free Market Fairness" als Startschuss für "ein großes Forschungsprogramm - Marktdemokratie". Anderson schreibt, "Marktdemokratie bietet eine erfrischende Abwechslung zu den abgestandenen Debatten innerhalb der libertären und hochliberalen Idealtheorie. Tomasi hat Recht, wenn er betont, dass die Wirtschaft ein wichtiger Bereich der Freiheit ist, der von hohen Liberalen zu Unrecht verunglimpft wird, so wie die Verteilungsgerechtigkeit von Libertären zu Unrecht verunglimpft wurde.[5] In einer Rezension in der europäischen Zeitschrift "Res Publica" bezeichnet Alan Thomas Free Market Fairness als "eine bahnbrechende Veröffentlichung in der politischen Philosophie". Thomas schreibt: "Es verdient viele Leser für seine Klarheit, Intelligenz, Offenheit für die Ideen anderer und dennoch das Beharren darauf, dass die klassisch liberale Tradition es verdient, neben den Standardoptionen der neueren politischen Philosophie vertreten zu sein."[6] In der Financial Times kritisierte Samuel Brittan dies und fügte hinzu: "Leider wird das Buch seiner großartigen Einleitung nicht gerecht."[7] Er schlussfolgerte: "Tomasi beschreibt die Fairness auf dem freien Markt als ein Forschungsprogramm und nicht als ein festes Dogma. Es gibt eindeutig noch viel mehr zu erforschen."[8]

Andrew Koppelman, Professor für Rechtswissenschaften an der Northwestern University, schrieb in der Notre Dame Philosophical Reviews: "Tomasis Buch ist ein nützliches Korrektiv sowohl zu Rawls als auch zu Hayek".[9] Er wies jedoch darauf hin, dass Tomasis Ideen manchmal unrealistisch seien, und warnte: "Ideale können gefährlich sein, wenn sie zu weit von den Realitäten des menschlichen Lebens entfernt sind." In ähnlicher Weise veröffentlichte The Boston Review eine nuancierte Rezension: "Das Buch ist in einem freundlichen, entspannten Ton geschrieben", seine Argumente seien jedoch nicht überzeugend[10]: "Die moralischen Güter der Freiheitsausübung durch Marktaktivitäten würden unter einem Regime der Rawls'schen Eigentumsdemokratie umfassender verwirklicht werden als unter der Art von minimal reguliertem Kapitalismus, den Tomasi feiert."[11]

In der wissenschaftlichen Zeitschrift Critical Review: A Journal of Politics and Society meint Mark Pennington, Professor für politische Ökonomie am King's College in London, das Buch biete "eine herausfordernde und innovative Argumentation für den klassischen Liberalismus".[12] In einer anderen akademischen Fachzeitschrift, The Journal of Politics, verfasste Eric MacGilvray Professor für Politikwissenschaft an der Ohio State University, eine ähnlich positive Rezension, die mit den Worten beginnt: "Ich finde viel Lobenswertes in Free Market Fairness."[13] Er fuhr fort und kritisierte Tomasis Verwendung des Wortes "libertär", das sowohl für den freien Markt als auch für "hochliberal"[14] steht. Außerdem lobte David Gordon in The Mises Review, der Zeitschrift der libertären Denkfabrik Ludwig von Mises Institute, das Buch und fügte hinzu, dass "jeder Leser dieses Buches eine Menge daraus lernen wird".[15]

Kritische Symposien über die Fairness des freien Marktes wurden von "Bleeding Heart Libertarianism" (bleedingheartlibertarianism.com) veranstaltet. The Journal of Politics, Critical Review, und Res Publica.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Richard N. Cooper, Free Market Fairness, Foreign Affairs, November/December 2012
  2. Richard N. Cooper, Free Market Fairness, Foreign Affairs, November/December 2012
  3. Free Market Fairness, Cato Institute
  4. Adam Wolfson, Occupy Common Ground, The Wall Street Journal, March 29, 2012
  5. Political Theory 41 (1):163-166 (2013).
  6. Res Publica (2013) 12:381-385
  7. Samuel Brittan, Free Market Fairness, The Financial Times, May 6, 2012
  8. Samuel Brittan, Free Market Fairness, The Financial Times, May 6, 2012
  9. Andrew Koppelman, Book review: Free Market Fairness, Notre Dame Philosophical Reviews, May 5, 2012
  10. Martin O'Neill, Thad Williamson, Free Market Fairness, The Boston Review, November 5, 2012
  11. Martin O'Neill, Thad Williamson, Free Market Fairness, The Boston Review, November 5, 2012
  12. Mark Pennington, [Realistic Idealism and Classical Liberalism: Evaluating Free Market Fairness], Critical Review: A Journal of Politics and Society, 08 Oct 2014
  13. Eric MacGilvray, The Journal of Politics, Volume 75, Issue 02, April 2013
  14. Eric MacGilvray, The Journal of Politics, Volume 75, Issue 02, April 2013
  15. David Gordon, Free Market Fairness


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