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Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners

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Freunde der Erziehungskunst
Rudolf Steiners

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Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 1971
Sitz Stuttgart, Deutschland
Leitung Nana Göbel, Bernd Ruf, Henning Kullak-Ublick, Andreas Schubert
Mitarbeiterzahl über 125
Umsatz über 17 Millionen Euro
🌐Website www.freunde-waldorf.de
Stand: 2020

Freiwillige aus der ganzen Welt
Notfallpädagogik: Zeltlager in Haiti
WOW-Day

Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. (kurz Freunde der Erziehungskunst oder „Freunde“) ist ein deutscher Träger von weltweiten Freiwilligendiensten in Einrichtungen der Anthroposophie.

Der Verein wurde 1971 vom Vorsitzenden der Anthroposophischen Gesellschaft Ernst Weissert mit Sitz in Stuttgart gegründet. Der Verein fördert weltweit Initiativen des anthroposophischen Bildungswesens und Einrichtungen, die auf Grundlage der Waldorfpädagogik arbeiten. Er ist einer der größten deutschen Trägerorganisationen für Freiwilligendienste weltweit.[1] Die 2006 gegründete Abteilung "Notfallpädagogik" der Freunde der Erziehungskunst leistet seit 2006 internationale Kriegs- und Katastrophenhilfe für traumatisierte Kinder und Jugendliche.

Geschichte[Bearbeiten]

1919 begründete Rudolf Steiner die Waldorfpädagogik und gründete die erste Waldorfschule in Stuttgart. Um die Waldorfpädagogik und insgesamt ein freies Schulwesen weltweit zu fördern und zu finanzieren, gründete Ernst Weissert 1971 den Verein Freunde der Waldorfpädagogik. Im ersten Vorstand waren eine Reihe für die Anthrophosifische Szene wichtiger Männer. Viele ehemalige Schüler der ersten Waldorfschule auf der Stuttgart Uhlandshöhe wurden Mitglied. Die Gründer engagierten sich zunächst beim Aufbau der deutschen Schulbewegung und bei der Führung des Bundes der Freien Waldorfschulen, sowie in der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland. Der Verein blieb lange inaktiv.

Im Jahr 1976 griffen ehemalige Waldorfschüler die Idee auf, einen Weltschulverein zu gründen. Ernst Weissert unterstützte diese Intention und bot ihnen den Verein Freunde der Waldorfpädagogik als Rechtsinstrument an. Andreas Büttner, Nana Göbel und Justus Wittich wurden daraufhin im November 1978 in den Vorstand gewählt. Der neue Vorstand änderte den Namen in den heutigen "Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners". 1987 wurde Bernd Ruf in den Vorstand gewählt. Nana Göbel (Berlin) und Bernd Ruf (Karlsruhe) führen seitdem den Verein als geschäftsführenden Vorstände[2]. Seit 1976 betreibt der Verein den Aufbau der internationalen Förderung und der Vernetzung waldorfpädagogischer Einrichtungen u. a. mit Hilfe des neu begründeten Internationalen Hilfsfonds. Im Jahr 1994 wurden die Freunde der Erziehungskunst von der UNESCO zur Internationalen Konferenz für Erziehung nach Genf eingeladen, um Waldorfpädagogik einem internationalen Publikum vorzustellen. Die Zusammenarbeit mit der UNESCO wurde fortgesetzt und im Mai 2001 wurden die Freunde der Erziehungskunst als Stiftung (Stiftung Freunde der Erziehungskunst gGmbH) mit offiziellen Beziehungen zur UNESCO aufgenommen.[3]

Struktur[Bearbeiten]

Die Sitz des Vereins ist Stuttgart, die Geschäftsstelle befindet sich in Karlsruhe, Vertretungen wurde auch in Berlin eröffnet. Der Verein hat über 125 Mitarbeiter, davon 27 hauptamtliche Mitarbeiter (Stand Mai 2021).[4] Der Jahresumsatz des Vereins betrugen 2020 über 17 Millionen Euro, die Rücklagen betrugen über 9.6 Millionen Euro. Der Verein ist mit rund 1,5 Millionen Euro an der Stiftung Freunde der Erziehungskunst gGmbH beteiligt. Mit 410.000 Euro ist der Verein an der GLS Bank beteiligt (davon 300.000 Euro als Stille Teilhabe). Die Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. sind vom Finanzamt Stuttgart als gemeinnützig anerkannt und Mitglied des Deutschen Spendenrats.[5]

Den Vorstand des Vereins bilden Nana Göbel, Bernd Ruf und Johannes Prahl.[4]

Arbeitsschwerpunkte[Bearbeiten]

Die Arbeit der Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners unterteilt sich in verschiedene Arbeitsbereiche, welche jedoch alle in Zusammenhang und im Dienst der Waldorfpädagogik stehen.

Projektförderung/Internationaler Hilfsfonds[Bearbeiten]

Die Freunde der Erziehungskunst unterstützen Waldorfschulen, Waldorfkindergärten und anthroposophische heilpädagogische Einrichtungen weltweit mit Spenden, aber auch mit Rat, Netzwerkbildung, Mentoren etc. Der Verein finanziert sich über Einzelspender, Spenden von Waldorfschulen und anderen anderen Einrichtungen. Der Verein versteht sich als als Dienstleister. Der Verein unterstützt Waldorfeinrichtungen weltweit Darlehensverträge. Im Jahr 2020 wurden mit (in der Regel) zinslosen Darlehen 22 Wladorfeinrichtungen in Argentinien, Chile, Estland, Israel, Italien, Kenia, Mexiko, Myanmar, Rumänien, Spanien, Tansania und Ungarn unterstützt.[6] Der Verein arbeitet auch mit Stiftungen, anderen Hilfsorganisationen und mit dem staatlichen BMZ zusammen.

Freiwilligendienste[Bearbeiten]

Die Freunde der Erziehungskunst sind seit 1993 Träger für internationale Freiwilligendienste. Alle Freiwilligen arbeiten in waldorfpädagogischen und anthroposophisch orientierten Einrichtungen: Schulen, Kindergärten, Projekten der Sozialarbeit, heilpädagogische Einrichtungen, Lebensgemeinschaften mit Menschen mit erhöhtem Förderbedarf und in der biodynamischen Landwirtschaft. Ein soziales Jahr im Ausland mit den Freunden als Träger kann über folgende staatlich gefördert Programme geleistet werden:

Für die internationalen Freiwilligendienste sind die „Freunde“ mit dem Quifd-Gütesiegel (Qualität im Freiwilligendienst) zertifiziert. Seit 2011 bietet der Verein auch Freiwilligendienste in Deutschland an:

Als eine der wenigen Trägerorganisationen ermöglichen die Freunde der Erziehungskunst bereits seit 2006 auch internationalen Freiwilligen ein soziales Jahr in Deutschland. Das Programm, das Engagierten aus dem Ausland einen Freiwilligendienst in Deutschland ermöglicht, ist seit 2011 dem Bundesfreiwilligendienst zugeordnet. Aktuell arbeiten 200 Incomer aus über 40 Ländern in Einsatzstellen in Deutschland.

Bildungspatenschaften[Bearbeiten]

Ende der 1990er wurde der Bereich Bildungspatenschaften mit in die Arbeit aufgenommen, um einzelnen Kindern durch Finanzierung des Schulgeldes den Besuch einer Waldorfschule auch in solchen Ländern zu ermöglichen, in denen Waldorfschulen keine staatliche Subvention erhalten. Direkt durch den Verein vermittelt wurden derzeit rund 700 Patenschaften.[7] Diese unterstützen an über 50 Schulen den Schulbesuch entsprechend vieler Kinder mit rund 25–200 Euro pro Monat.

WOW-Day[Bearbeiten]

Der "WOW" Day ist der Spendenaktionstag der "Freunde". Seit 1994 engagieren sich einmal im Jahr Schüler einen Tag lang für Waldorfinitiativen in aller Welt. Durch künstlerische Aktivitäten oder Eintags-Arbeitsplätze sammeln sie Geld für Waldorfeinrichtungen, die dringend Hilfe benötigen. Mithilfe der Freunde der Erziehungskunst und ihren Kooperationspartnern Bund der Freien Waldorfschulen und European Council for Steiner Waldorf Education wächst die Schülerkampagne zunehmend. Die Schüler sollen dabei für eine "fremde kulturelle Welt" interessieren und sich für andere engagieren. Auch will die Aktion eine gemeinschaftlich organisierte und umgesetzte Idee erlebbar machen. In den ersten Jahren beteiligten sich rund 20 Schulen am WOW-Day, später waren es jährlich etwa doppelt so viele. Seit 2009 wurde der WOW-Day zu einer europaweiten Kampagne und findet seit 2011 weltweit statt. Inzwischen beteiligen sich jährlich über 200 Waldorfschulen aus mehr als 30 Ländern am WOW-Day, der an einem festen Tag im Herbst stattfindet. Insgesamt haben Schüler beim WOW-Day seit 1994 rund 2,5 Millionen Euro gesammelt (Stand: 2013).[8]

Notfallpädagogik[Bearbeiten]

Die Notfallpädagogik widmet sich der psychosozialen Stabilisierung von Kindern und Jugendlichen in Kriegs- und Katastrophengebieten. Der Sonderpädagoge Bernd Ruf entwickelte 2006 ein umfassendes, auf der Waldorfpädagogik basierendes Konzept zur Notfallpädagogik, nachdem er mit psycho-traumatisierten Kindern in einem Flüchtlingslager in Beirut im Kontext des Libanonkriegs 2006 konfrontiert wurde.[9] Die Zunahme von kriegerischen Auseinandersetzungen und Naturkatastrophen erforderte seither Akuteinsätze mit psychotraumatisierten Kindern und Jugendlichen im Libanon (2006, 2013), China (2008, 2013), Gaza (2009–2013), Indonesien (2009), Haiti (2010,2016), Kirgisistan (2010), Japan (2011), Kenia (2012–2013,2017), Bosnien und Herzegowina (2014), Nepal (2015), Griechenland (2015), Slowenien (2015), Paris (2015), Brüssel (2016), Ecuador (2016), Mexiko (2017) und Bangladesh (2017–2018). Neben der Akuteinsätze sind langfristige Projekte und die Katastrophenvorsorge weitere Aufgabengebiete. Das Ziel hierbei ist, durch Ausbildung regionaler Teams vor Ort, in Katastrophensituationen schnell reagieren zu können.

Die Freunde der Erziehungskunst sind Mitglied im Hilfsbündnis Aktion Deutschland Hilft (ADH) und arbeiten in Kooperation mit verschiedenen anderen Hilfsorganisationen des Bündnisses wie z. B. 2012 mit der Organisation Habitat for Humanity in Chile.[10] In einer Untersuchung von UNICEF wurde der Songot-Kindergarten der „Freunde“ im Flüchtlingslager Kakuma in Kenia auf Platz 1 von allen 12 im Flüchtlingslager bestehenden Kindergärten gewählt.[9] Förderer der Notfallpädagogik sind die Globus Stiftung und die Deutsche Bank Stiftung.[11]

Literatur[Bearbeiten]

  • Bernd Ruf: Trümmer und Traumata: Anthroposophische Grundlagen notfallpädagogischer Einsätze. Ita-Wegmann-Institut, 2012, ISBN 978-3-905919-39-4.
  • Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. (Hrsg.): Waldorf-Pädagogik weltweit. Berlin 2011, https://www.freunde-waldorf.de/die-freunde/publikationen/waldorfpaedagogik-weltweit.html (abgerufen am: 12. Februar 2014 13:15).
  • Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. (Hrsg.): Waldorf Pädagogik – Ausstellungskatalog anläßlich der 44. Sitzung der Internationalen Konferenz für Erziehung der UNESCO in Genf. Stuttgart 1994, https://www.freunde-waldorf.de/die-freunde/publikationen/katalog-waldorfpaedagogik.html (abgerufen am: 12. Februar 2014 13:25).
  • Henning Kullak-Ublick: Jedes Kind ein Könner – Fragen & Antworten zur Waldorfpädagogik. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-7725-2725-8.
  • Nana Göbel: Die Waldorfschule und ihre Menschen. Weltweit. Drei Bände im Schuber. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-7725-7919-6
    • Band 1, Waldorfpädagogik: ihre Entwicklung und Ausbreitung bis zum Ende des II. Weltkriegs
    • Band 2, Waldorfpädagogik in Europa
    • Band 3, Waldorfpädagogik in Amerika, Australien, Afrika und Asien. 1945 bis 2019
  • Freunde der Erziehungskunst (Hrsg.): Einblicke weltweit – 100 Jahre Waldorfpädagogik. 100 Years of Steiner Education. In Kooperation mit Leica Camera AG / Familie Kaufmann, Kehrer Verlag, Heidelberg 2019, ISBN 978-3-86828-920-6
  • Nana Göbel und Christina Reinthal (Hrsg.): 100 Jahre Erziehung zur Freiheit. Waldorfpädagogik in den Ländern der Welt. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-7725-2919-1

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. - Freiwilligendienst im Ausland. Abgerufen am 19. Dezember 2022 (deutsch).
  2. Unsere Mitarbeiter. In: www.freunde-waldorf.de. Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V., abgerufen am 2. November 2018.
  3. Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners (Hrsg.): Waldorfpädagogik weltweit. Berlin 2001, S. 12–17.
  4. 4,0 4,1 Jahresbericht 2020 der "Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V." Seite 56 https://www.freunde-waldorf.de/fileadmin/user_upload/documents/Die_Freunde/Freunde_der_Erziehungskunst_Gesch%C3%A4ftsbericht_2020.pdf
  5. Jahresbericht 2020 der "Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V." Seite 39ff https://www.freunde-waldorf.de/fileadmin/user_upload/documents/Die_Freunde/Freunde_der_Erziehungskunst_Gesch%C3%A4ftsbericht_2020.pdf
  6. Jahresbericht 2020 der "Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V." Seite 41 https://www.freunde-waldorf.de/fileadmin/user_upload/documents/Die_Freunde/Freunde_der_Erziehungskunst_Gesch%C3%A4ftsbericht_2020.pdf
  7. Rundbrief Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners, Herbst 2013, S. 12, auf freunde-waldorf.de
  8. Rundbrief Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners, Herbst 2013, auf freunde-waldorf.de
  9. 9,0 9,1 Erste Hilfe für die Seele - Notfallpädagogik in Kriegs-und Katastrophengebieten (Memento vom 3. Februar 2014 im Internet Archive), in November 2012 Veranstaltungen und Berichte aus Einrichtungen auf anthroposophischer Grundlage im Raum Hamburg, S. 5 – 19, auf treuhandstelle-hh.de
  10. aktion-deutschland-hilft.de
  11. Hilfe für die Schwächsten Deutsche Bank Stiftung fördert Traumaprojekt in Kenia (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)auf deutsche-bank-stiftung.de


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