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Fritz Julius Josef Haupt

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Fritz Julius Josef Haupt (* 17. Januar 1885 in Neisse; † 20. April 1969 in Bad Kreuznach) war ein deutscher evangelischer Pastor.

Leben[Bearbeiten]

Kindheit und Studium[Bearbeiten]

Fritz Haupt wurde als Sohn eines Festungsbaumajores geboren. Zur Schule ging er auf das Realgymnasium in Mainz. Fritz Haupt studierte Theologie in Gießen, Straßburg, Berlin und Darmstadt. Die I. theologische Prüfung legte er am 15. November 1909 in Gießen ab, die II. am 14. Juni 1909 in Darmstadt. Ordiniert wurde Haupt schließlich am 2. Juli 1909.[1]

Theologisches Wirken 1910–1933[Bearbeiten]

Haupt war zunächst Vikar in Klagenfurt und anschließend Pfarrverwalter in Gießen. 1913 wurde er zum Militärhilfsgeistlichen ernannt und war als Divisions- bzw. später als Garnisionspfarrer in Posen und Straßburg stationiert. Nach dem Ersten Weltkrieg war Haupt als Pastor in verschieden Gemeinden in Hessen tätig. 1919–1924 war Fritz Haupt neben seiner Pfarrtätigkeit auch Generalsekretär des Evangelischen Bundes. Bis 1932 war Pastor Haupt weiterhin in verschiedenen hessischen Gemeinden tätig.[2]

Zeit des Nationalsozialismus[Bearbeiten]

1932 ging Haupt als Marinepfarrer nach Kiel, wo er bis 1936 blieb. Nach dem Tod seiner zweiten Frau verließ Haupt die Marine und ging für ein Jahr zurück nach Hessen. Da er sich jedoch von seinen Vorgesetzten bedrängt fühlte, kam er 1937 zurück nach Kiel, diesmal als Pfarrer in der St. Jürgen- Gemeinde-Nord. Haupts Sohn Wilhelm war zur selben Zeit Pfarrvikar in St. Jürgen. 1938 unterschrieb Haupt den Treueeid auf Adolf Hitler. Da Fritz Haupt auch vertretungsweise in den Gemeinden Kirchbarkau und Brokstedt arbeitete, erhielt er 1944 eine Unabkömmlichkeitsstellung `bis auf weiteres‘ ausgestellt. Willhelm hingegen fiel 1945 an der Ostfront. [3]

Nach dem Zweiten Weltkrieg[Bearbeiten]

Haupt blieb bis 1953 in der Gemeinde St. Jürgen Nord, dann wurde er jedoch aufgrund von andauernden Konflikten mit Mitgliedern der Gemeinde und dem 2. Pastor Eugen von Briskorn 1952 in den Ruhestand versetzt. Seinen Ruhestand verbrachte Haupt mit seiner Frau in Bad Kreuznach, wo er am 20. April 1969 verstarb.[4]

Familie[Bearbeiten]

Fritz Haupt heiratete 1910 seine erste Frau Marie geborene Rack (* 1888). Mit ihr hatte er fünf Kinder: Willhelm (* 1911), Ilse (* 1913), Erika (* 1918), Fritz (* 1920) und Rosemarie (* 1929).

Marie starb allerdings schon 1936 woraufhin er 1937 Marie geborene Haas (* 1889) heiratete. Diese zweite Ehe brachte keine Kinder hervor und Marie starb schon zwei Jahre später. Seine dritte Frau Christina geborene Stolley heiratete er 1941. Aus dieser Ehe gingen Christel (* 1941) und Marie-Luise (* 1943) hervor.[5]

Pfarramt[Bearbeiten]

Pastor Haupt setzte sich gegen Kommunismus und Neuheidentum ein. Dies führte zu einigen Konflikten z. B. bei einer Versammlung des Evangelischen Bundes im Jahr 1920 und mit seinen Vorgesetzten bei der Marine in Kiel.[6] 1933 trat Haupt den Deutschen Christen bei, 1936 verließ er sie jedoch wieder und setzte sich fortan dafür ein die Deutschen Christen, die Bekennende Kirche und die Mitte einander näher zu bringen.[7]

Entnazifizierung[Bearbeiten]

Am 25. Mai 1948 bekam Haupt sein Entlastungszeugnis ausgestellt, mit dem er in Gruppe V eingeordnet wurde, also in die Gruppe der Entlasteten. In seinem Entnazifizierungsbogen schrieb Haupt, dass er die Ideen des Nationalsozialismus am Anfang unterstützte doch immer gegen die NSDAP war, da er ihre Brutalität und ihren revolutionären Charakter verurteilte. 1952 stellte Haupt einen Antrag auf Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts, dieser wurde jedoch aufgrund von mangelnden Beweisen abgelehnt.[8]

Quellen[Bearbeiten]

[1] Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0, Personalakten der Pastoren (Nordelbien), Nr.438.

[2] LKANK, 16.20.0, Personalakten der Pastoren (Nordelbien), Nr.439.

[3] LKANK, 16.20.0, Personalakten der Pastoren (Nordelbien), Nr.440.

[4] LKANK, 16.20.0, Personalakten der Pastoren (Nordelbien), Nr.439.

[5] LKANK, 16.20.0, Personalakten der Pastoren (Nordelbien), Nr.440.

[6] Ebd.

[7] Landesarchiv Schleswig-Holstein (LASH), Abt. 460.19 (Entnazifizierungsakten) Nr. 524.

[8] Ebd.


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