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Fuckability-Quotient

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Der Fuckability-Quotient ist eine ironische Bezeichnung für ein in der Filmindustrie häufig angewandtes Kriterium bei der Besetzung von Schauspielern und Schauspielerinnen für bestimmte Rollen, bei dem das Ausmaß der sexuellen Attraktivität der Darsteller im Vordergrund steht. Der Begriff impliziert, dass der Marktwert und damit die Chancen auf den Erhalt einer begehrten Rolle eines Darstellers oder einer Darstellerin sich in erster Linie daran orientieren, wie gerne große Teile des Publikums Geschlechtsverkehr mit diesem/dieser haben würden.

Geschichte und Verwendung des Begriffs[Bearbeiten]

Die erste nachweisbare Verwendung des Begriffs Fuckability-Quotient geht auf den US-amerikanischen Regisseur Martin Ritt zurück, der diesen in Bezug auf Paul Newman, den Hauptdarsteller seines Filmes The Long, Hot Summer (1958) benutzte:

„Paul always had that cool sexuality, what I call a great fuckability quotient, which, let’s face it, is part of what makes a star.“ („Paul hat immer diese kühle Art von Sexualität besessen. Das was ich als einen hohen Fuckability-Quotienten beschreiben möchte. Und genau das ist doch, seien wir ehrlich, ein wesentlicher Teil dessen, was einen Star ausmacht.“)[1]

Später griff Ritt immer wieder auf diesen Neologismus zurück und trug so maßgeblich zu seiner Popularisierung im Sprachgebrauch der Filmbranche und der über diese schreibenden Journalisten bei. In den 1980er Jahren war der Begriff bereits so etabliert, dass die Darstellerin Ally Sheedy sich beispielsweise von ihrer Agentur sagen lassen musste, dass sie schwer zu vermitteln sei, da sie „keinen Fuckability-Quotienten“ besäße.[2] Anlässlich einer gesprächsweisen Reflexion über das Thema, was einen Hollywood-Star ausmache, führte Ritt später unter Wiederaufgriff seines Begriffes aus:

„It's an interesting thing. There are a lot of great actors who are not, never will be, movie stars. Want to know what makes a movie star? It’s fuckability. It’s having what I call a high fuckability quotient. Without that, no matter how good you are, you’ll never be a movie star. Take Marilyn. I never thought much of her acting. But when she came into a room, the men came to attention – know what I mean? That's what it takes to be a movie star.“ („Das ist eine kuriose Sache. Es gibt eine Menge großartiger Schauspieler, die keine großen Filmstars sind und es niemals sein werden. Wollen Sie wissen, was einen Filmstar ausmacht? Das ist die Fuckability. Es kommt darauf an zu besitzen, was ich einen hohen Fuckability-Quotienten nenne. Ohne diesen, egal wie gut man ist, wirst man nie ein Filmstar sein. Nehmen Sie Mailyn [Monroe]. Ich habe nie viel von ihrem Spiel gehalten. Aber wenn sie einen Raum betrat, drehten sich alle Männer nach ihr um - verstehen Sie, was ich meine? Das ist es, was man braucht, um ein Filmstar zu sein.“)[3]

Der Begriff Fuckability-Quotient wird heute weiterhin häufig in Filmkritiken verwendet. So heißt es in einem Aufsatz in der Zeitschrift Der Stern zum „Jugendwahn in Hollywood“ aus dem Jahr 2005:

„[…] was alle Frauen in Hollywood wissen und heimlich beklagen: Ihre Erfolgschancen bemessen sich mehr denn je danach, wie hoch die Herren der Filmbranche ihren "fuckability"-Quotienten ansetzen - sprich: Will man(n) die Dame vögeln oder nicht“.[4]

Auch außerhalb der Unterhaltungsindustrie findet der Begriff insbesondere im Zusammenhang mit Gender-Fragen häufig Verwendung. So kritisiert die Autorin Louise Marie Roth beispielsweise in ihrem Buch Selling Women Short, das sich dem Thema Geschlechterungerechtigkeit in der amerikanischen Börsenwelt widmet, dass die Hilfsbereitschaft von männlichen Angestellten der Branche gegenüber ihren Arbeitskolleginnen in hohem Maße von deren Fuckability-Quotient abhänge.[5]

Literatur[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Carlton Jackson: Piking up the tab. The Life and Movies of Martin Ritt, 1994, S. 190.
  2. Gill Branston: Cinema and Cultural Modernity, 2006, S. 50.
  3. Gabriel Miller: Martin Ritt. interviews, 2003, S. 202.
  4. http://www.stern.de/lifestye/leute/hollywood-aelter-werden-verboten-542422.html Jugendwahn in Hollywood].
  5. Louise Marie Roth: Selling Women Short. Gender Inequality on Wall Street, 2006, S. 87.


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