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Funde von Säuglingsleichen in Schwarzenberg und Rotava

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Die Babymorde von Schwarzenberg und Rotava sind ein ungeklärter Kriminalfall. Dabei wurden im Januar 2011 und Juni 2012 in Schwarzenberg bzw. Rotava jeweils eine Babyleiche entdeckt. In der Folge stellten die Behörden fest, dass es sich um Brüder handelte.

Chronologie[Bearbeiten]

Am 19. Januar 2011 wurde in einem Altkleidercontainer im Schwarzenberger Ortsteil Sonnenleithe eine Babyleiche aufgefunden. Die gerichtsmedizinische Untersuchung der Leiche erbrachte, dass das in einer Weihnachtsplastiktüte weggeworfene männliche Neugeborene nach der Geburt erstickt wurde. Die Babyleiche wurde unter dem Namen „Max Winter“ in Schwarzenberg beerdigt.

Eine ausgesetzte Belohnung von 5000 Euro für sachdienliche Hinweise sowie ein Aufruf in der Fernsehsendung „Kripo live“ brachten keinen Fortschritt der Ermittlungen. Ebenso erfolglos war ein Massengentest, dem sich im März bis Mai 2011 etwa 2000 Frauen aus der Region im Alter von 14 bis 46 Jahren stellten.

In einem Straßengraben zwischen Rotava und Kraslice in Tschechien wurde am 2. Juni 2012 ebenfalls ein totes Baby gefunden.[1] Auch hier ergaben die Untersuchungen, dass der Junge lebendig entbunden wurde und danach wahrscheinlich getötet worden ist. Wegen der Grenznähe wurde in Betracht gezogen, dass die Mutter des Kindes auch aus Deutschland stammen könnte und der DNA-Befund an deutsche Behörden weitergereicht.[2] Dabei wurde auch eine Parallele zum ungeklärten Babymord im 50 Kilometer entfernten Schwarzenberg nicht ausgeschlossen.

Am 30. Juni 2012 machte dabei das Landeskriminalamt Sachsen die Entdeckung, dass die toten Babys von Schwarzenberg und Rotava von der gleichen Mutter geboren wurden und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch vom gleichen Mann gezeugt worden sind. In Folge dieser Erkenntnis wurden Vorbereitungen für ein gemeinschaftliches Vorgehen deutscher und tschechischer Ermittler getroffen.[3] Die Polizeidirektion Zwickau setzte im August 2012 eine Soko „Sonnenleithe“ ein. Zeitgleich übergab die Staatsanwaltschaft Chemnitz ein Rechtshilfeersuchen an die Staatsanwaltschaft Pilsen. Die Stadt Schwarzenberg äußerte den Wunsch, das tote Baby von Rotava auf dem Schwarzenberger Friedhof neben seinem Bruder zu bestatten.

Auch die ZDF-Sendung "Aktenzeichen_XY … ungelöst" berichtete über den Fall. Die Spuren werden permanent und routinemäßig mit den DNA-Datenbanken abgeglichen. Auch im August 2018 wurden noch Frauen aus dem Wohngebiet Sachsenfeld zu einer DNA-Untersuchung aufgefordert.[4] Bislang wurden DNA-Proben von 2.356 Frauen getestet - ohne Erfolg.[5]

Im Februar 2017 wurde geprüft, ob ein Zusammenhang mit einem weiteren Fund einer Babyleiche in einer Mülltonne in Liberec besteht.[6][7][8]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. U Rotavy našli po oznámení policisté mrtvé novorozeně. In: Aktuálně.cz. 2. Juni 2012, abgerufen am 25. Januar 2019 (cz).
  2. Mrtvé novorozeně nalezené u Rotavy stále nikdo nepostrádá. In: Deník.cz. 23. Juli 2012, abgerufen am 25. Januar 2019 (cz).
  3. Mrtvé děti nalezené v Krušných horách byly podle testů DNA asi bratři. In: iDNES.cz. 30. Juli 2012, abgerufen am 25. Januar 2019 (cz).
  4. Gabi Thieme: Erneuter Massengentest: Polizei sucht Mutter der toten Babys in Schwarzenberg und Rotava. In: Freie Presse. 28. August 2018, abgerufen am 24. Januar 2019.
  5. Schwarzenberg: Polizei sucht mit Speicheltest Mutter toter Babys. MDR, 28. August 2018, abgerufen am 25. Januar 2019.
  6. Baby im Müll: Polizei prüft Schwarzenberger Spur. In: Freie Presse. 15. Februar 2017, abgerufen am 25. Januar 2019.
  7. Hat die Mördermutter ihr drittes Kind getötet?, Chemnitzer Morgenpost. 16. Februar 2017. 
  8. V Liberci našli v kontejneru mrtvého novorozence. In: Novinky.cz. 12. Februar 2017, abgerufen am 25. Januar 2019.


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