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Gefangenes Wort

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Gefangenes Wort e.V.
Logo von Reporter ohne Grenzen
Rechtsform Gemeinnütziger Verein
Gründung 2012
Gründer Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 639: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)
Sitz Gießen / Heuchelheim
Ursprung DeutschlandDeutschland Deutschland
Aktionsraum weltweit
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Reg.Nr. OSGS Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 639: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)
Schwerpunkt Meinungs- und Pressefreiheit
Budget Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 639: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)
Stiftungsvermögen Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 639: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)
Freiwillige Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 639: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)
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Mitglieder Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 639: attempt to index field 'wikibase' (a nil value) (Stand: Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 639: attempt to index field 'wikibase' (a nil value))
Besitzer Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 639: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)
Motto Jeder Mensch hat das Recht auf freie Meinungsäußerung
Website http://www.gefangenes-wort.de/
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Gefangenes Wort ist ein vorwiegend vom Landkreis Gießen aus tätiger, eingetragener Verein, dessen derzeitiger Sitz in Heuchelheim bei Gießen liegt. Der Schwerpunkt der Vereinsarbeit liegt auf der weltweiten Unterstützung zu Unrecht verfolgter Autoren sowie auf der Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Presse- und Meinungsfreiheit. Der Verein wurde 2012 von Gießener Studenten gegründet, die sich bereits seit 2008 in Form einer studentischen Initiative für diese Zwecke engagiert hatten. 2015 wurde Gefangenes Wort e.V. mit dem Hermann-Kesten-Förderpreis des deutschen PEN-Zentrums ausgezeichnet.[1]

Entstehung[Bearbeiten]

Gefangenes Wort entstand in der Folge eines Germanistikseminars, das Sascha Feuchert im Wintersemester 2008/09 an der Justus-Liebig-Universität Gießen veranstaltete. Am 31. Oktober 2008 hielt Katja Behrens, damals PEN-Vizepräsidentin und Vorsitzende des Writers-in-prison-Comitee, darin einen Vortrag über die Autoren und Journalisten Shi Tao, Dolma Kyab sowie Rinchen Sangpo, die aufgrund ihrer regierungskritischen Texte in chinesischen Gefängnissen saßen. Vier Kursteilnehmer druckten daraufhin mit Unterstützung von Katja Behrens am 15. November 2008, dem alljährlichen Writers-in-Prison-Day, selbstgestaltete Flyer, um auf die weltweite Verfolgung von Schriftstellern hinzuweisen. In der Folge entstand die Idee, einen Bücherflohmarkt zu Gunsten einer verfolgten Autorin zu organisieren. Durch das Interesse zahlreicher weiterer Studierender wuchs die Initiative in den folgenden Monaten rasch auf ca. 20 aktive Mitglieder. Um seiner Arbeit einen dauerhaften Rahmen zu geben und Mitarbeiter außerhalb des Universitätsbetriebs zu gewinnen, wurde Gefangenes Wort 2012 als gemeinnütziger Verein eingetragen.[2]

Tätigkeitsfelder[Bearbeiten]

Die Bücherflohmärkte sind seit seinen Ursprüngen ein zentraler Bestandteil der Arbeit von Gefangenes Wort. Dabei wird Geld für verfolgte oder inhaftierte Autorinnen bzw. deren Familien eingenommen und die öffentliche Aufmerksamkeit genutzt, um diese Schriftsteller vorzustellen und zu erläutern, in welchem Land und aus welchen Gründen sie drangsaliert werden. Gefangenes Wort versucht dabei vor allem, Dichter und Reporter zu unterstützen, die in der (deutschen) Öffentlichkeit nicht präsent sind. Im Januar 2009 fand der erste Bücherflohmarkt statt; seitdem hat Gefangenes Wort e.V. jährlich einen Bücherflohmarkt veranstaltet. Bis 2016 fand dieser um den Writers-in-Prison-Day an 15. November herum statt; seit 2017 wird er im Frühjahr abgehalten. Im Sommersemester 2011, im Wintersemester 2014/15 sowie im Wintersemester 2018/19 waren Mitarbeiter von Gefangenes Wort e.V. als Dozenten an Seminaren an der JLU Gießen zum Thema Presse- und Meinungsfreiheit beteiligt.[3] Seit 2012 kooperiert Gefangenes Wort mit der Hochschulseite des Gießener Anzeigers und veröffentlicht dort am ersten Samstag jeden Monats eine Kolumne, in der über das Schicksal eines verfolgten Journalisten oder Schriftstellers berichtet wird. Damit soll das öffentliche Bewusstsein für die Verfolgung des geschriebenen Wortes in anderen Teilen der Erde erhöht werden.[4] Am 10. Mai 2014 wurde die von Gefangenes-Wort-Mitarbeitern konzipierte Ausstellung „Von Rebellen und Ketzern, Träumern und Tollköpfen. Zensur und Meinungsfreiheit weltweit“ in Lich eröffnet, die neben Plakaten zur Zensur in verschiedenen Ländern Exponate enthielt, um eine plastische Auseinandersetzung mit der Thematik zu ermöglichen. Auch der Gießener Künstler Ogonjok steuerte einige Exponate bei.[5] Noch im gleichen Jahr wurde die Schau in der Gießener Universitätsbibliothek gezeigt, 2015 war sie in Friedrichshafen zu sehen. Neben der finanziellen Unterstützung veranstaltet Gefangenes Wort Lesungen, Konzerte, Filmabende und Gesprächsrunden, bei der im deutschen Exil lebende verfolgte Autoren über ihre Erfahrungen berichten oder mit ihrem künstlerischen Werk an die Öffentlichkeit treten können. Die bisherigen Gäste der Reihe waren Amer Matar (Syrien), Adam Guzuev (Tschetschenien), Najet Adouani (Tunesien) im Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Tom Koenigs und der PEN-Vizepräsidentin Franziska Sperr, Teshome Damtew (Äthiopien), Zaza Burchuladze (Georgien), Enoh Meyomesse (Kamerun), Fouad Yazji (Syrien), Yamen Hussein (Syrien), Can Dündar (Türkei) sowie Aziz Tunc (Türkei).[6]

Vereinsstruktur[Bearbeiten]

Der Verein besteht aus aktiven und passiven Mitgliedern. Die in Gießen aktiven Mitglieder treffen sich etwa einmal monatlich, um die Vereinsarbeit vor Ort zu organisieren. Die externen Mitglieder arbeiten projekt- bzw. aktionsbezogen von ihren jeweiligen Standorten in ganz Deutschland mit. Ein Vorstand aus einer Vorsitzenden, zwei stellvertretenden Vorsitzenden und einer Kassiererin zeichnet offiziell verantwortlich für die Entscheidungen.

Auszeichnungen[Bearbeiten]

Für seine Arbeit wurde Gefangenes Wort 2014 und 2015 mit dem mit 1000 Euro dotierten dm-Preis für Engagement und 2015 mit dem erstmals vergebenen, mit 3000 Euro dotierten Hermann-Kesten-Förderpreis des deutschen PEN-Zentrums ausgezeichnet.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Offizielle Mitteilung des PEN-Zentrums Deutschland
  2. Fabian Scheuermann: Helfen statt nur reden, in: Frankfurter Rundschau, Nr. 273, 22. November 2012; Stephan Scholz: Gießen soll für verfolgte Autoren „Stadt der Zuflucht werden“, in: Gießener Anzeiger, 17. November 2012.
  3. Vgl. dazu den ausführlichen Bericht von Heidrun Helwig im Gießener Anzeiger vom 28.3.2015, online unter: http://www.giessener-anzeiger.de/lokales/hochschule/georgischer-schriftsteller-zaza-burchuladze-zu-gast-an-jlu-und-in-giessen_15141399.htm
  4. Alle Kolumnen sind unter http://www.gefangenes-wort.de/category/kolumne/ abrufbar.
  5. Vgl. die Berichte zur Ausstellungseröffnung „‚Fundament der Demokratie‘ dokumentiert. ‚Von Rebellen, Ketzern, Träumern und Tollköpfen‘ in der Kreisvolkshochschule in Lich eröffnet“, in: Gießener Anzeiger, 12. Mai 2014 und „Zur Lage der Meinungsfreiheit. Ausstellung des Gießener Vereins Gefangenes Wort im VHS-Haus in Lich“, in: Gießener Allgemeine, 12.5.2014.
  6. Daniel Schneider, Michael Weise: Gefangenes Wort – Ein Gießener Verein, der an der JLU entstand, in: Gießener Universitätsblätter 50 (2017), S. 135–137.


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