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Heiner Meininghaus

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Heiner Meininghaus (* 16. März 1946 in Oberhausen-Sterkrade) ist ein deutscher Kunstliebhaber und Förderer des Stadtmuseums Ingolstadt.

Leben[Bearbeiten]

Heiner Meininghaus ist der Sohn von Erich Meininghaus, dem Mitbesitzer der Brauerei Meininghaus GmbH in Oberhausen-Sterkrade.[1] Er studierte Zahnmedizin und Humanmedizin an der Friederich-Alexander-Universität in Erlangen von 1968 bis 1974 und promovierte 1973 zum Dr. med. dent. und 1974 zum Dr. med.[2][3] Er lebt seit 1973 in Ingolstadt und war als Zahnarzt von 1978 bis 2014 niedergelassen. Heiner Meininghaus ist seit 1974 verheiratet mit Elisabeth Maria Theresia (Gigi) Bruckmayer, der Tochter und Parfümeriebesitzers Bernhard Bruckmayer.[4] Der Maler Bernhard Bruckmayer (1910 - 1972) verband eine intensive Malerfreundschaft mit Gustav (Gustl) Schneider (1910-1988).[5] Beide entdeckten vor allem in der Nachkriegszeit die Landschaften der Region neu und schufen Werke von heller Intensität. Heiner Meininghaus stellte in der Ausstellung "Ein Ingolstädter Maler: Bernhard Bruckmayer" erstmals das gesamte Oeuvre in einem Katalog vor und bezog Arbeiten, die sich im Privatbesitz befinden mit ein.

Ein weiteres großes Projekt stellt die Publikation des fotografischen Nachlasses des Fotografen Heinz Haßfurter (1919-2003) dar. Der gebürtige Nürnberger arbeitete zunächst bei der Polizei in Kaufbeuren, ehe er über die Luftwaffe nach Ingolstadt kam. Seit 1965 veröffentlichte u.a. der Donaukurier seine Arbeiten. Heiner Meininghaus verband mit ihm eine enge schlaraffische Freundschaft und konnte den Nachlass für das Stadtarchiv Ingolstadt vermitteln. Der Bildband "Impressionen aus Ingolstadt. Fotografien von Heinz Haßfurter" zeigt sein besonderes Können. Er inszenierte Personen aus Literatur (Marieluise Fleißer), der Musik (Hugo Strasser), des Films (Luis Trenker) und der Politik (Alfons Goppel und Willy Brandt). Es sind Momente der Zeitgeschichte (Sonntagsfahrverbot), des Sportes (Olympiafackelträger in Ingolstadt). Der Nachlass stellt eine aufmerksame und sensible Bildchronik der 1960er und 1970er dar.

Heiner Meininghaus ist beratend für das Zentrum Stadtgeschichte (Stadtmuseum Ingolstadt, Marieluise-Fleißer-Haus) tätig. Er ist vor allem Experte im Bereich historische Gold- und Silberarbeiten. In dieser Funktion hat er maßgeblich an den beiden Ausstellungen des Germanischen Nationalmuseums über die deutsche Goldschmiedekunst unter der Leitung von Dr. Walter Pechstein mitgewirkt, die auch im Stadtmuseum Ingolstadt zu sehen waren. Sie belegten die enge Verknüpfung der Haupt- und Residenzstadt Ingolstadt mit den Zentren der Gold- und Silberschmiedekunst.

Als Vorsitzender des Fördervereins Stadtmuseum[6] unterstützt er die Arbeit im Stadtmuseum durch Ankäufe und Schenkungen. Seinen Bemühungen verdankt Ingolstadt u.a. den Ankauf des "Astronomicum Caesareum"[7] von Peter Apian (1495-1552). Die wertvolle Handschrift dokumentiert den hohen wissenschaftlichen und drucktechnischen Standard in Ingolstadt. Sie wird in der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek aufbewahrt, die sich in der Abteilung Altdrucke den Publikationen der Ingolstädter Universität widmet. Die Installation "Das lebende Buch" in den Räumen des Stadtmuseum widmet sich unter anderem diesem Hauptwerk der Astronomie, das bis heute seine Gültigkeit behielt.[8]

2017 erhielt das Stadtmuseum eine umfangreiche Sammlung von Objekten aus der Zeit des Historimus als Dauerleihgabe, die Heiner Meininghaus als Sachverständiger begleitete. Die Ausstellung "Von Spitzweg zu Sisi - Kunst und Kunsthandwerk des 19. Jahrhunderts" präsentierte eine Auswahl der kostbarsten Objekte wie der Triumpfzug Kaiser Maximilians I. aus Elfenbein, Pokale, Geschirr, Tische, Sekretäre. Im ausgehenden 19. Jahrhundert entstand auch in Ingolstadt eine besondere Wohn- und Repräsentationskutur im Bürgertum. Herausragendes Beispiel ist der Bau des Alten Rathauses.[9] Werner Friedrich Otts Sammlung spinnt einen weiten kunsthandwerklichen Bogen von den bedeutenden Produktionsstätten Europas bis nach Bayern, auch Ingolstadts. Heiner Meininghaus und Karl Batz gelang es, eine außergewöhnliche Sammlung nach Ingolstadt zu vermitteln.

Heiner Meininghaus untersucht in seinem aktuellen Forschungsprojekt die Herkunft der einzelnen Bestandteile aus dem Ingolstädter Ratssilber, insbesondere die sog. Ratslöffel des Ingolstädter Magistrats im 16. Jahrhundert.[10] Nur wenige Stücke sind nachweisbar, teilweise im Privatbesitz, teilweise in städtischen und staatlichen Museen. Das Itinerar des Ratssilbers nach der öffentliche Versteigerung in den Jahren 1804 bis 1806 ist auch ein Beispiel für die Entwicklung eines regelrechten Kunstmarktes aus Beständen der Säkularisation und Mediatisierung im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Die Teile des Ingolstädter Ratssilbers sind u.a. in New York im Metropolitan Museum of Modern Art zu sehen. Die virtuelle Zusammenführung des alten bürgerlichen Ratsschatzes wird intendiert.

Die Arbeit Heiner Meininghaus hat den Anspruch, die großen Verbindungslinien zu ziehen und die kunsthistorische Entwicklung in Ingolstadt in einen größeren, umfänglichen Rahmen zu stellen.

Tätigkeiten[Bearbeiten]

  • 1. Vorsitzender Förderverein Stadtmuseum Ingolstadt e.V. seit 2003
  • Beirat der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Deutschen Medizinhistorischen Museums Ingolstadt e.V. seit 1999[11]
  • Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung Kupfermuseum Kuhnke, Pähl-Fischen am Ammersee, von 2005 bis 2008[12]

Beteiligungen an Ausstellungen - Auswahl[Bearbeiten]

Stadtmuseum Ingolstadt[Bearbeiten]

  • Die Passion Christi, Stadtmuseum Ingolstadt, 1989
  • Ein Ingolstädter Maler: Bernhard Bruckmayer, Stadtmuseum Ingolstadt, 1990
  • Schätze Deutscher Goldschmiedekunst, Stadtmuseum Ingolstadt, 1992
  • Schöner Schein, Stadtmuseum Ingolstadt, 2008
  • Bernhard Bruckmayer, Ein Ingolstädter Maler, Stadtmuseum Ingolstadt, 2010
  • Schätze der Schlaraffen, Stadtmuseum Ingolstadt, 2015
  • 500 Jahre reines Bier, Stadtmuseum Ingolstadt, 2016
  • Von Spitzweg zu Sisi, Stadtmuseum Ingolstadt, 2017

Deutsches Medizinhistorisches Museum[Bearbeiten]

  • Düfte und edle Flakons, Deutsches Medizinhistorisches Museum Ingolstadt, 1998.[13]
  • Auf Leben und Tod, Zur Geschichte der Entbindungskunst, Deutsches Medizinhistorisches Museum Ingolstadt, 2009
  • Heilige und Heilkunst, Deutsches Medizinhistorisches Museum Ingolstadt, 2009
  • Rund um den Lebkuchen, Deutsches Medizinhistorische Museum Ingolstadt, 2012
  • Frankensteins Kreatur zurück in Ingolstadt, Deutsches Medizinhistorisches Museum Ingolstadt, 2018

Stadtmuseum Radolfzell[Bearbeiten]

  • Krippen der Welt, Stadtmuseum Radolfzell, 2004
  • Pestkugel, Pomander, Parfum, Edle Flakons aus vier Jahrhunderten, Stadtmuseum Radolfzell, 2008
  • Kostbarkeiten aus Kirchlichen Schatzkammern, Stadtmuseum Radolfzell, 2011

Schriften[Bearbeiten]

als Verfasser[Bearbeiten]

  • Heiner Meininghaus, Die Ingolstädter Goldschmiedemerkzeichen in: Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt, 105. Jahrgang (1996), S. 139 - 140
  • Heiner Meininghaus, Der Löffel des Lucas Demel von 1567, in: Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt, 106. Jahrgang (1997), S. 245 - 246
  • Heiner Meininghaus, Gedrechselte Gefäße aus Silber, in: Weltkunst, 68/1998, 1202 -1204
  • Heiner Meininghaus, Krebsaugenschüsserln und ähnliche Behältnisse, in: Weltkunst, 70/2000, 1366-1367
  • Heiner Meininghaus, Eichstätt: Goldschmiedemarken, Neue Forschungsergebnisse, Teil 35, in: Weltkunst, 70/2000, 1076-1078
  • Heiner Meininghaus, Muskatreiben und Pomander für edle Gewürze, in: Weltkunst, 71/2001, 2220-2221
  • Heiner Meininghaus, Von Fraisketten und –hauben zum Schutz vor Krankheiten, in: Weltkunst, 71/2001, 2395-2397
  • Heiner Meininghaus, Memento Mori, Hermann P. Lockner zum 65. Geburtstag, in Weltkunst, 71/2001, 1856-1859
  • Heiner Meininghaus, Narrenzepter und Marotten, in: Weltkunst, 72/2002, 2031-2033
  • Heiner Meininghaus, Schlaraffia: Ein Verein des Historismus, in: Weltkunst, 73/2003, 190-191
  • Heiner Meininghaus, Necessaires: ein Modeaccessoire des 18. Jahrhunderts, in: Weltkunst, 73/2003, 2096-2098
  • Heiner Meininghaus, Eugen von Philippovich: Nachruf, in: Weltkunst, 74/2004,12, 147
  • Heiner Meininghaus, Das rote Gold: die Kupfersammlung von Siegfried Kuhnke, in: Weltkunst, 75/2005,1,72-73
  • Heiner Meininghaus, Sammeln: eine unstillbare Leidenschaft, in: 50. Kunstmesse München 8. – 16. Oktober 2005, München 2005
  • Heiner Meininghaus, Sebastian Osterrieder: Krippenfigur in Galvanotechnik, Ingolstadt, Juni 2010[14]
  • Heiner Meininghaus, Über die Freundschaft zum Museum, in: Mit Sinn und Verstand, Für Christa Habrich zum 70. Geburtstag, Deutsches Medizinhistorisches Museum Ingolstadt, 2010, S. 26 - 27
  • Heiner Meininghaus, Eine Ingolstädter Messkännchengarnitur im Stadtmuseum, in: Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt, 127. Jahrgang (2018), S. 312 - 313
  • Heiner Meininghaus, Prävention III, in: Deutsches Medizinhistorisches Museum Ingolstadt, Covid-19 & History, 2020
  • Heiner Meininghaus, Sterben II, in: Deutsches Medizinhistorische Museum Ingolstadt, Covid-19 & History, 2020

als Herausgeber[Bearbeiten]

  • Christa Habrich, Heiner Meininghaus, Tanja Volz, Aromata. Düfte und edle Flakons, Stuttgart 1998, ISBN 3-925369-82-1
  • Impressionen aus Ingolstadt, Fotografien von Heinz Haßfurter, Dokumentation und Begleitband zur Ausstellung "Impressionen aus Ingolstadt" (2005-2006), Ingolstadt 2005, ISBN 3-00-017821-X
  • Elisabeth Meininghaus, Heiner Meininghaus, Beatrix Schönewald, Bernhard Bruckmayer (1910-1972), Ein Ingolstädter Maler, Ingolstadt 2010, ISBN 978-3-932113-56-7

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Dirk Hein: Oberhausen: Meininghaus Brauwerk stellt den Bier-Betrieb ein. 19. März 2020, abgerufen am 8. Februar 2023 (deutsch).
  2. Heiner Meininghaus: Prüfung der Möglichkeit eines Zusatzes von Natriumfluorid und Natriumcitrat bei der Bromidbestimmung im Vollblut nach Kisser. (dnb.de [abgerufen am 16. Februar 2023]).
  3. Heiner Meininghaus: Ergebnisse nach Kehlkopfteilresektionen. (dnb.de [abgerufen am 16. Februar 2023]).
  4. Karl-Heinz Steinbeißer, Angelika Koller-Jaletzky: Ingolstädter Maler und Bildhauer im 19. und 20. Jahrhundert mit Anhang: Hanns Kuhn Die Alt-Ingolstädter Maler (vom 15. bis zum 18. Jahrhundert), Abdruck aus Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt 56. Jahrgang (1938),. Antiquariats Verlag Steinbeißer, Ingolstadt 2009, ISBN 978-3-9812798-0-1, S. 78 - 79.
  5. Gustav Schneider (Maler, 1910). In: Wikipedia. 5. März 2022 (wikipedia.org [abgerufen am 14. Februar 2023]).
  6. Stadtmuseum, Marieluise-Fleißer-Haus, Bauerngerätemuseum im Zentrum Stadtgeschichte: Zentrum Stadtgeschichte Ingolstadt. Abgerufen am 8. Februar 2023.
  7. Astronomicum Caesareum. In: Wikipedia. 20. Dezember 2022 (wikipedia.org [abgerufen am 14. Februar 2023]).
  8. Stadt Ingolstadt: Lebendes Buch im Stadtmuseum. 30. Juli 2022, abgerufen am 14. Februar 2023 (deutsch).
  9. Altes Rathaus (Ingolstadt). In: Wikipedia. 8. Dezember 2022 (wikipedia.org [abgerufen am 14. Februar 2023]).
  10. Buchsbaumlöffel und Goldlöffel (Pressebild) - Presseportal :: Haus der Bayerischen Geschichte. Abgerufen am 14. Februar 2023.
  11. Gesellschaft der Freunde und Förderer des Deutschen Medizinhistorischen Museums Ingolstadt e.V.: Förderverein. Abgerufen am 8. Februar 2023.
  12. Kupfermuseum Fischen: Die Stiftung. Abgerufen am 8. Februar 2023.
  13. Düfte und edle Flakons aus fünf Jahrhunderten: = Five centuries of scent and elegant flacons. Arnold, Stuttgart 1998, ISBN 978-3-925369-82-7 (dnb.de [abgerufen am 16. Februar 2023]).
  14. Kurt Scheuerer -. Abgerufen am 7. Februar 2023.


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